Kleinbürgerlicher Rassismus

Juni 2008

Seit dem ausgerufenen „Krieg gegen den Terrorismus“ betreiben die westlichen Staaten nicht nur direkten Krieg gegen islamische Völker, wie im Irak oder in Afghanistan – nein auch in den westlichen Gesellschaften findet eine rassistische Kampagne, gegen die Kultur und die Religion von Millionen MuslimInnen statt. Den aktuellen Beitrag lieferte der niederländische Rechtspopulist und Rassist Ruud Wilders. In einem Film, welcher über Internet zu bekommen war, werden die Bilder der verschiedenen Anschläge der letzten Jahre mit Suren (Versen) des Koran unterlegt, damit soll ein direkter Zusammenhang zwischen der Religion und den Selbstmordattentaten hergestellt werden.

Als „Lösung“ dieses Konfliktes empfiehlt Wilders den Koran zu verbieten, von dieser Schrift ginge genau soviel Gefahr aus wie von Hitler´s „Mein Kampf“.

Nur wenige Tage zuvor hatten dänische Zeitungen wieder Mohammed Karikaturen veröffentlicht, um ihrer Meinung nach die Pressefreiheit vor Zensur zu schützen. Während die islamischen Völker durch Besatzung, Krieg und soziale Not viel Leid erfahren müssen, werden die hier lebenden MuslimInnen mit rassistischer Hetze konfrontiert. Seit den Anschlägen von New York, Bali, London und Madrid gelten gläubige Muslime als verdächtig, besonders wenn sie auch noch eine politische Meinung zum Irak oder zu Palästina haben. Ihre Kulturvereine und ihre sozialen Einrichtungen stehen unter verschärfter Beobachtung der Dienste, islamische StudentInnen mussten 2001 eine Rasterfahndung über sich ergehen lassen.

In dieser politischen Stimmung haben es Rechtspopulisten und Faschisten leicht gegen die Muslime zu hetzen, so unterscheiden sich die Forderungen zu Aufentaltsrecht oder Bestrafung von MuslimInnen nur noch punktuell zwischen der NPD und dem hessischen Ministerpräsidenten Koch z.B.

So toleriert auch in Dänemark die rassistische Volkspartei die Regierung der Konservativen und setzte eines der schärfsten Ausländergesetze durch. In den Niederlanden war es der Populist Pit Fortuyn welcher mit antiislamischer Hetze mehr als 20% bei den Wahlen erreichen konnte und in die Regierung einzog, bevor er von einem Attentäter umgebracht wurde. In allen europäischen Staaten profitieren die Rassisten und Faschisten von der antiislamischen Politik ihrer Regierungen, erlangen Wahlerfolge und regieren oftmals direkt mit den bürgerlichen Parteien, wie jetzt auch wieder in Italien.

In Deutschland finden wir in den Medien und der sog. Öffentlichkeit immer wieder „Intellektuelle“ die sich als rassistische Lautsprecher hervor tun. Da ist zum einen Henryk M Broder ein Schriftsteller, zu nennen oder auch Alice Schwarzer, die Vorzeigefeministin oder auch Ralph Giordano der in Köln zusammen mit Faschisten in einer Bürgerinitiative gegen einen Moscheebau aktiv ist.

Broder warnt in seinen Büchern vor dem Untergang der westlichen Kultur, das der Westen zu schwach sei die Herausforderung des Islam anzunehmen und wir immer noch in einer viel zu liberalen Multi-kulti Gesellschaft leben würden. Für ihn ist der niederländische Rassist Wilders ein „radikaler Liberaler“, der den Westen verteidigen will und den Broder im Spiegel Leitartikel politisch verteidigt. Ebenso wie viele antideutschen Literaten und Journalisten machen hier Intellektuelle rassistische Stimmung für den imperialistischen Staat, unterfüttern den gewollten Krieg nach außen, mit Propaganda nach innen.

Auch Intellektuelle wie Schwarzer oder Giordano sprechen vom „Islamo-Faschismus“ und fordern eine „wehrhafte“ Demokratie im Kampf gegen die religiösen Extremisten.

Während der bürgerliche Staat immer mehr „Bürgerrechte“ abbaut und besonders für Muslime den Repressionsapparat ausbaut, betreiben manch ehemals „linke“ Intellektuelle ideologische Arbeit für diesen rassistischen Staat.

Als kommunistische Jugendorganisation wollen wir von REVOLUTION diese Hetze bekämpfen und die Rechte unserer muslimischen Schwestern und Brüder verteidigen. Als konsequente Antifaschisten bekämpfen wir nicht nur den Neonazi der NPD, sondern auch den Rassisten der als Intellektueller tarnt. Wir treten für Recht auf Widerstand ein, hier gegen die rassistischen Gesetze und in den besetzten islamischen Staaten gegen die imperialistischen Besatzer. Es ist ein allgemein gültiges Recht, das jedes angegriffene Volk sich gegen einen Angriff wehren darf, die USA nehmen dieses Recht seit 2001 wahr, womöglich auch noch gegen den Iran vor dem Ende von Bush Amtszeit. Doch dieses Recht steht jedem Volk zu, auch dem afghanischen, dem irakischen, dem palästinensischen und dem libanesischen Volk im Kampf gegen den Imperialismus.

Wenn wir diesen Widerstand unterstützen, bekämpfen wir gleichzeitig die reaktionäre Ideologie von Teilen des Widerstands. Als MarxistInnen bekämpfen wir die Religion und die davon ausgehenden Illusionen auf das schärfste, jede Form von religiöser Verklärung ist ein Hindernis auf dem Weg in eine klassenlose Gesellschaft. Wenn wir die Rechte von islamistischen Organisationen verteidigen, dann verteidigen wir nicht ihre Ideologie – wir verteidigen sie gegen den repressiven imperialistischen Staat und seine Ideologen!




Schülerstreik am 12.06.

Schülerstreik am 12.06.08

Bericht

Am 12. Juni streikten in Kassel 4000 SchülerInnen gegen Sozialabbau, Abiturzeitverkürzung auf 12 Jahre, Studiengebühren, den Mangel an Lehrkräften und Räumlichkeiten an Schulen und das dreigliedrige Schulsystem. Auch Studierende beteiligten sich an der Demonstration.
Angesichts der kurzen Mobilisierungszeit von nur drei Wochen und der heftigen Repressionen vonseiten der Schulleiter stellte der Streik einen großen Erfolg dar – erwartet wurden 2000-3000 Demonstranten.

Organisiert wurde der Protest, wie auch in anderen Städten, vom „Bündnis Bildungsblockaden einreißen“, das sich aus verschiedenen Organisationen zusammensetzt, darunter auch die sozialistische Jugendorganisation REVOLUTION. Politisch dominiert wird das Bündnis vom kasseler Stadtschülerrat und der jungen GEW.

Von verschiedenen Schulen aus holten sich die SchülerInnen gegenseitig ab, um rechtzeitig gemeinsam am kasseler Rathaus einzutreffen, wo um 10 Uhr die erste Kundgebung stattfand.

Auf dem Weg zur ebenfalls am Rathaus stattfindenden Abschlusskundgebung blockierte der Demonstrationszug den Verkehr in der Innenstadt und erreichte so eine enorme Massenwirksamkeit.

Die Kundgebungen waren eher mäßig. Die Redebeiträge vom Stadtschülerrat und der GEW zeigten die Position der vermeintlichen Streikleitung: personalisierte Kritik an Ministerpräsident Koch und Kultusminister Banzer. Die Ursache der Kürzungen im Bildungssystem – die beginnende Rezession – wurde nicht erwähnt, weitsichtigere und somit kritische Redebeiträge nicht zugelassen.

Allgemein stellte die Dominanz des karrieristischen Stadtschülerrats und der Gewerkschaften ein Hindernis für die Mobilisierung des Streiks dar. Der Versuch der aktiven SchülerInnen, basisdemokratische Strukturen aufzubauen, wurde ignoriert und auf diese Weise Potential verschenkt.

Doch angesichts seiner trotz allem beeindruckenden Größe stellt der Streik einen wichtigen Ansatzpunkt für den Aufbau einer starken Jugendbewegung dar.
Nun gilt es, die vorhandenen Strukturen zu demokratisieren und für den großen bundesweiten Bildungsstreik im Herbst zu nutzen – für eine revolutionäre Jugendbewegung.




Was ist die Frauenbewegung?

?Müller, Müller, Mahl er!
Die Jungen kosten`nen Taler,
Die Mädchen kosten`nen Taubendreck,
Die schubst man mit den Beinen weg.
Müller, Müller, mahl er!
Die Mädchen kriegen`nen Taler,
Die Jungen kriegen`nen Reiterpferd,
Das ist wohl tausend Taler wert.?
(Deutsches Kinderlied aus dem 19.Jhd.)

Gleichberechtigung und Arbeiterbewegung

Um 1865 entstand einer der größten bürgerlichen Frauenvereine, der ADF (Allgemeiner deutscher Frauenverein). Später kam der Bund deutscher Frauenvereine (BDF) hinzu, unter dem sich 2 Strömungen trafen; „Mütterlichkeit“ und „alle Rechte für Frauen“.
Dagegen trat die proletarische Bewegung mit August Bebel, dessen Werk „Die Frau und der Sozialismus“ fest stellt, dass die proletarische Frau in einer zweifachen Abhängigkeit lebt. In der von der Gesellschaft geschaffenen (Ehe, §218) und des Kapitalismus. Von diesem Standpunkt aus setzte sich die proletarische Frauenbewegung gegen den Kapitalismus ein. Die Forderungen waren ganz klar das Wahlrecht und das Recht auf Arbeit für Frauen, verankert in der Verfassung.

1905 erscheint das Programm des BDF mit dem Grundsatz: „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“ und der Erneuerung der Ehegesetze und des Sorgerechts.
Zugleich erscheint Gertrud Bäumers Buch „Im Licht der Erinnerung“, indem sie feststellt, dass die Frauenbewegung der jahrhundertenlangen männerdominierten Erziehung gegenübersteht, welchen den Jungen das Gefühl gab, mit Recht unterdrücken zu dürfen. Dies bestätigte Eduard Windhorsts Buch „Lebenserfahrungen eines Idealisten“, wo er klar selektierte, Frauen seien das emotionale, untere Wesen und Männer starke und wissbegierige Menschen. Diese Vorstellung ist bis heute prägend für die öffentliche Darstellung von Frau & Mann.

1881 verlangt die SPD als erste Partei das Frauenwahlrecht. Die bürgerliche Frauenbewegung jedoch wollte sich dessen „würdig“ erweisen durch ehrenamtliche Tätigkeiten. Mit der Revolution 1918 wurde die Monarchie beendet und das „Dreiklassenwahlrecht“ abgeschafft – jede Frau hat seitdem das Wahlrecht in Deutschland.
Art. 22 der Weimarer Verfassung:
Die Abgeordneten werden in allgemeiner, gleicher, unmittelbarer und geheimer Wahl von den über 20 Jahre alten Männern und Frauen nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. (…)
Zudem kommt, dass die Gleichheit auf dem Papier festgehalten wird.
Art. 109 der Weimarer Verfassung:
Alle Deutschen sind vor dem Gesetze gleich. Männer und Frauen haben grundsätzlich dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten. Öffentlich- rechtliche Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes sind aufzuheben. (…)

Auch Russland hatte sich 1917 diese Ziele durch die Oktober Revolution erkämpft und führte das Frauenwahlrecht und die gesetzliche Gleichberechtigung, durch die 10 Dekrete ein. Unter anderem Legalisierung von Schwangerschaftsabbruch, Vereinfachung des Scheidungsrechtes, Einführung von staatlichen Kindertagesstätten und es war nicht mehr verboten, homosexuell zu sein.

„Frauenbewegung“ im Faschismus

1933 betritt ein neuer Feind der Frauen -und Arbeiterbewegung die politische Arena – die NSDAP unter Kanzler Hitler übernehmen die Regierung.
Schon 1921 verkündet Goebbels in seiner Rede auf der Generalmitgliederversammlung der NSDAP, wie die Zukunft der Frauen in einem NS- Staat auszusehen hat. Dies bestätigte Alfred Rosenberg in „Mythos des 20. Jahrhunderts“, wo ganz klar hervorging welche Aufgaben die Frau von nun an hatte.

Sie sollte sich von der Politik fernhalten, denn sie zerstöre ihr „zartes Wesen“ und ihr Einfluss ins staatliche Leben wäre der Untergang. Hier sprangen einem die Verachtung und Entmündigung entgegen, jedoch war es immer unter dem Deckmantel der Fürsorge versteckt. Ganz klar hatte sie die Aufgabe, die Nation zu erhalten und vor allem rein zuhalten (also keine „Juden/Nichtarier“ heiraten), nach den „Rassegesetzen“ von 1935.
Das Versagen der politischen Führung der ArbeiterInnenbewegung bis 1933 die Faschisten zu bezwingen, führt zum Ende der organisierten ArbeiterInnenbewegung und damit auch zur Niederlage der proletarischen Frauenbewegung. Manche bürgerliche Bewegungen suchten nun ihr „Heil“ in der faschistischen „Frauenschaft“ mit dem Motto „Emanzipation von der Emanzipation“.

Vereinigungen wie die „Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit“ kämpften dagegen an.
Mittlerweile gab es bei Verstoß gegen § 218 (Abtreibungsgesetz) die Todesstrafe!
Ein großer Teil der Kindererziehung lag in der Hand des Staates, der klar die Rollen verteilte. Mädchen halfen in Haushalten mit, Kinder zu erziehen und übernahmen Teile der Pflichten der Mütter. Beim „Bund deutscher Mädel“ trieb man Sport und lernte kochen, stricken usw.
Die höchste Auszeichnung war für eine Frau im Hitlerstaat das Mutterkreuz, sobald sie das 4 Kind geboren hatte.

Frauenbewegung und Abtreibung

Bis lange nach dem Krieg blieb das Frauenbild gleich in der BRD, erst mit der neuen Diskussion um den Art.218 und der aufkommenden StudentInnenbewegung wurde die rechtliche und politische Stellung der Frau wieder zum Thema.

Weimarer Verfassung und GG, Art. 218:
Eine Schwangere, welche ihre Frucht vorsätzlich abtreibt oder im Mutterleibe tötet, wird mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren bestraft.

Die selben Strafvorschriften finden auf denjenigen Anwendung, welcher mit Einwilligung der Schwangeren die Mittel zur Abtreibung oder Tötung bei ihr angewendet oder beigebracht hat.
Gerade für Proletarierinnen stellte diese Gesetz ein Problem dar, denn mit der Arbeitslosenrate stieg auch die Rate der verbotenen Abtreibungen durch die Engelmacherinnen. Immer mit der Angst vor der Strafe oder vor dem eigenen Tod im Nacken. 1931 z.B. starben ca. 44.000 an den Folgen einer solchen Abtreibung.
Für die Frauen der bürgerlichen Klasse stellte die kein Problem dar, sie erkaufte sich einfach die medizinische Hilfe.

1908 kam die Diskussion schon einmal beim BDF auf. Denn der linke Flügel sah ganz klar, dass dieser Paragraph gegen das Selbstbestimmungsrecht verstoße, während der Rest den Paragraphen zustimmte, jedoch mit weniger Strafe.
Durch den Drang der `68er, die einen neuen Menschen und die Revolution wollten, kam ein neuer Kampfgeist. Da sich nur das Staatsbild nach außen geändert hatte, jedoch die Professoren und Richter usw. immer noch die waren, die dem Nazistaat angehört hatten, kämpften sie gegen alle Überbleibsel und Ungerechtigkeiten an. Die neue Frauenbewegung ging auf die Straße gegen §218 und für die sexuelle Selbstbestimmung und erreichte eine breite Politisierung unter den StudentInnen. Zwar konnte diese Bewegung das autoritäre noch faschistisch geprägte Frauenbild ändern, doch integrierten sich die bürgerlichen Feministinnen in das bürgerliche Regime.

Frauenbewegung und Kapitalismus

In den Urgesellschaften gab es nicht nur patriarchalische Entwicklungen, wie wir vielleicht beim Blick auf das Christentum und das Mittelalter schließen könnten. In ihrem Buch „Die Situation der Frau in der gesellschaftlichen Entwicklung“ beschrieb die Bolschewistin Alexandra Kollontai sehr genau die verschiedenen Entwicklungsstufen menschlicher Urgesellschaften, mit Patriarchat und Matriarchat und teilweise auch sozial gleichberechtigten Gemeinschaftsformen. In der Entwicklung wurde stets eine Frage entscheidend: wer verfügt über das „Eigentum“, das Land, den Besitz der Gemeinschaft – danach entwickelte sich auch die soziale Stellung der Geschlechter.

Die Stellung der Frau im Kapitalismus ist bestimmt vom Verhältnis der Frau zu den Produktionsmitteln und den Produktionsverhältnissen. Die Frau nimmt hierbei die Stellung als unbezahlte Arbeitskraft der „Reproduktion“ ein. Reproduktion bedeutet im marxschen Sinne, die Reproduktion der Ware Arbeitskraft, also die Erziehung und Versorgung neuer Arbeitskräfte für das Kapital.
In Deutschland wurde dies immer gerne mit „Küche & Kinder“ definiert, dies ist die Stellung der Frau in der bürgerlichen Familie. Sie ist verantwortlich für die Versorgung der Familie und die Aufzucht der Kinder, sie organisiert das „private“ Leben und wird daher nicht vom Kapital entlohnt und ist somit ökonomisch abhängig vom Mann und dessen Einkommen.

Innerhalb der imperialistischen Epoche ist das Kapital gezwungen immer mehr Frauen als normale „Lohnarbeiterinnen“ einzustellen. Während im Krieg die Männer an den Fronten für das Kapital starben, mussten die Frauen in der nationalen Rüstungsindustrie arbeiten – die Frauen wurden fester Bestandteil der Produktion.
Bis heute wird, z.B. in Deutschland für eine arbeitende Frau im Schnitt 20% weniger Lohn bei gleicher Arbeit bezahlt, ebenso sind mehr Frauen von Niedriglohn und befristeter Beschäftigung betroffen.
Bürgerliche Feministinnen wie Alice Schwarzer fordern daher mehr Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten des deutschen Großkapitals, als wenn Vorstandsposten die Unterdrückung und Ausbeutung der Arbeitskraft im Kapitalismus bekämpfen könnten.
Die Forderungen nach sozialer und ökonomischer Gleichberechtigung der Frauen sind daher auch immer Forderungen nach dem Ende des Kapitalismus. Nur eine revolutionäre ArbeiterInnenbewegung kann die Ausbeutung der Frau in Produktion und Reproduktion beenden.

Keine Frauenbefreiung ohne Sozialismus und kein Sozialismus ohne Frauenbefreiung!

Frauenbewegung gegen Imperialismus und Religion

Für die Frauen in der sog. „3.Welt“ kommt eine weitere Belastung hinzu, die Nachwehen der Kolonialzeit und die Peitschenhiebe des Imperialismus`.
In der Kolonialzeit plünderte die westliche Welt den schwarzen Kontinent, Asien und weitere Länder. Die neuen Mächte förderten
die Unterdrückung der Frau, der Imperialismus bestimmte und bestimmt die Rolle der Frau!

Das bedeutet Wanderarbeit, Kinderarbeit, Kinderhandel, Prostitution und Frauenhandel.
Viele Frauen gehen alleine in die Stadt, um die Familie auf dem Land zu ernähren und verkaufen ihre Körper. Andere kommen in den Westen, um andere Kinder zu erziehen, damit ihre in der Heimat die Schule besuchen können und einmal besser leben.
Ein großes Hindernis sind die alten reaktionären und religiösen Traditionen; Frauenbeschneidung, Brautpreis, gezwungene Polygamie und Zwangssterilisationen (Indien), welche nicht nur die Halbkolonien Afrikas, Asiens und Lateinamerika betrifft.
Alle Religionen sei es Christentum, Islam oder Hinduismus unterdrücken die Frauen und hindern sie, sich politisch zu organisieren und Widerstand zu leisten. Der Kampf gegen Imperialismus und Krieg ist daher auch immer Kampf gegen die reaktionären religiösen Ideologien .

Heute führt der Imperialismus ca. 60 Kriege, die Frauenbewegung muss mehr gegen Kriege, aber vor allem für ihre GenossenInnen in der 3.Welt und gegen die Unterdrückung der Religion einsetzen!

„Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern, er will unter sich keinen Sklaven sehn und über sich keinen Herrn.“ (Bertolt Brecht)




Nach dem Streik ist vor dem Streik

Auf zum SCHULSTREIK!

22. Mai/ 11h / Potsdamer Platz/ Widerstand formieren! Bildungsabbau stoppen!

Jugend hat keine Zukunft in Berlin. Der „rot/rote“ Senat kürzt an allen Ecken und Enden:
– Fortsetzung der „Haushaltskonsolidierung“, „Eigenverantwortung“ und individuelle Förderung. Das bedeutet: überfüllte Klassen, zu wenig LehrerInnen, schlechte Bildung, Verschärfung der Konkurrenz untereinander. Dagegen werden Privatschulen und Elitebildung gefördert. Auch nach der Schule sieht’s düster aus:
– Lehrstellenmangel, schlechte Ausbildung, Billigjobs, Studiengebühren oder Arbeitslosigkeit!

Was können wir tun?

Widerstand ist die einzige Sprache, die die Herrschenden in Politik und Wirtschaft verstehen. Deshalb müssen wir uns organisieren und für unsere Interessen kämpfen! Wir müssen eine Schülerbewegung aufbauen, die sich auf Landesebene in Form eines aktions- und beschlussorientierten Bündnisses vernetzt und an den Schulen durch Schülerkomitees verankert ist.
Damit die Bewegung nicht bei jedem Streik wieder bei Null anfängt, müssen wir unabhängige Interessens- und Koordinierungsstrukturen aufbauen, die auch nach dem Streik bestehen bleiben und die Interessen der SchülerInnen gegen den Senat vertreten können. Dazu muss eine politische Organisation der Jugend aufgebaut werden!
Ob Schule, Uni oder Betrieb: Sie müssen uns gehören! Wir müssen sie uns erkämpfen!

Unterstütze den Aufbau einer revolutionären Jugendorganisation! Komm zu REVOLUTION!

Forderungen von REVOLUTION:

  • Volle Lehrmittelfreiheit! Keine Studien- oder sonstige Gebühren!
  • Kleinere Klassen! Mehr LehrerInnen! Keine Schließung und Zusammenlegung von Schulen
  • Nieder mit der sozialen Selektion! Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems!
  • Keine Privatisierung von Schule und Bildung! Für gute öffentliche Schulbildung!
  • Gegen Leistungsverdichtung! Für das 13-Jahre-Abitur!
  • Kontrolle der Schule durch SchülerInnen, Schulpersonal und Gewerkschaften!
  • Für selbstverwaltete SchülerInnenräume!

Termine:

– 22.5.
SCHULSTREIK!!!
11h, Potsdamer Platz
– 25.5.
Aktionskonferenz der SchülerInnenstreikbewegung
– Bilanz des Streiks
– Was sind unsere Forderungen und warum?
– Wie weiter
13h, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalderstr. 4

– 26.5.
REVO-Veranstaltung
– Studentenunruhen Mai 68 in Frankreich
– Bilanz der Berliner SchülerInnenstreikbewegung

– 12.6.
bundesweiter SchülerInnenaktionstag

– 13.7.
REVO-Party
– Aufbau von Widerstand vor Ort an der Schule
– Ziele und Perpektiven der SChülerInnenbewegung
19h, Rote Insel, Mansteinstr. 10




Politisch-Ökonomische Perspektiven 2008

verabschiedet auf der REVO-Konferenz im Mai 2008

Der imperialistische Krieg

1) Seit dem Jahr 2001 führen die westlichen imperialistischen Staaten den „Krieg gegen den Terrorismus“ gegen die Völker des Nahen -und Mittlerem Ostens und Zentralasien. Unter Führung der USA wurden Afghanistan und der Irak angegriffen und bis heute besetzt. In den besetzten Gebieten Palästinas führt Israel stellvertretend Krieg gegen den Gaza Streifen und den Libanon. Die EU Staaten beteiligen sich an der Besatzung Afghanistans im Rahmen der NATO und im Libanon unter UN Mandat.

2) Allein im Irak starben als Folge der Besatzung bis heute ca. 650 000 IrakerInnen. Die USA und die Verbündeten führen einen brutalen Krieg gegen „Aufständische“ & „Terroristen“ – die Vorgänge um die Folterstätte Abu – Graibh sind ein Beispiel dieser Besatzung. Die soziale Lage in den besetzten Staaten und Gebieten hat sich drastisch verschlechtert, so wird der Gaza Streifen seit mehr als einem halben Jahr von Israel ausgehungert. Die installierten Marionettenregimes werden von der Bevölkerung im Irak und in Afghanistan bekämpft, die Niederlage dieser imperialistischen Aggression ist absehbar.

3) Gleichzeitig verstärken die USA, Israel und die EU die Kriegshetze gegen den Iran. Auch dem Iran wird vorgeworfen, Massenvernichtungswaffen herzustellen und aktuell den Widerstand im Irak zu organisieren. Schon heute gelten Sanktionen gegen den Iran unter denen die Bevölkerung leidet, während die USA große Flottenverbände in den persischen Golf verlegen und Israel „Erstschlagsmanöver“ übt.

4) Alle imperialistischen Staaten haben inzwischen faktisch den „Präventivkrieg“ in ihre Gesetze aufgenommen, von der USA über die EU & Deutschland oder Japan ist der Angriffskrieg legitimes Mittel der „Selbstverteidigung“. Dies kennzeichnet auch die aktuelle imperialistische Epoche, Ziel ist die vollständige Unterwerfung aller Halbkolonien. Dabei nimmt der islamische Raum mit seinen Energieressourcen eine Schlüsselposition ein.

5) Eine wichtige Stütze für den Imperialismus im Nahen und Mittlerem Osten ist Israel. Mit dem Bau der rassistischen Mauer im Westjordanland und der Blockade des Gaza Streifen unterdrückt Israel weiterhin das palästinensische Volk. Die gewählte Hamas Regierung wurde praktisch durch den Präsidenten der Autonomiebehörde Abbas abgesetzt. Ein palästinensischer Bürgerkrieg im Gaza Streifen war die Folge. Aufgrund der Blockade sprengten die Palästinenser die Grenze nach Ägypten, mit der Folge dass ägyptische Sicherheitskräfte auf die Palästinenser einprügelten und nun ihrerseits eine neue Mauer an der Grenze errichten.

6) Dieser imperialistische Krieg trifft auf massiven Widerstand der arabischen Jugend und breiter Schichten der Arbeiter und Bauern. Sie kämpfen gegen die Besatzung, gegen die von den Besatzungsmächten eingesetzten Regierungen. Besonders die palästinensische Jugend kämpft seit Jahrzehnten gegen die israelische Besatzung. Wir sind solidarisch mit dem Widerstand gegen den imperialistischen Krieg, für das Recht auf Selbstbestimmung der besetzten Völker. Natürlich sind wir nicht solidarisch mit der Ideologie der Islamisten und ihrem bürgerlich-klerikalen Klassenhintergrund Gerade durch die Kriege gegen Afghanistan und den Irak ist der islamistische Widerstand führend geworden beim Kampf gegen die westlichen Besatzer. Wir rufen die Jugend, die Arbeiter und Bauern der islamischen Welt auf, ihren Kampf gegen den Imperialismus fortzusetzen und die unterdrückten Klassen in einer sozialistischen revolutionären Bewegung zusammen- zuführen. Nur eine solche Kraft kann die reaktionäre Ideologie der Fundamentalisten wirksam bekämpfen.

Die imperialistische Krise

7) Der Imperialismus, als höchstes Stadium des Kapitalismus, ist Ausdruck der grundlegenden ökonomischen Widersprüche dieser Ordnung, nämlich dem Widerspruch zwischen der Entwicklung der Produktivkräfte (Arbeitskraft, Produktivität) und den Produktionsverhältnissen (Privateigentum).Die Entwicklung globaler Produktions- und Konsumprozesse und die grundlegenden sozialen und ökologischen Fragen drängen nach einer globalen Planung. Das konkurrierende, internationale Kapital verhindert dies.“ Ebenfalls verschärft der tendenzielle Fall der Profitrate die Konkurrenz zwischen den imperialistischen Blöcken.

8) In den letzten 10 Jahren gab es zwei Spekulationsblasen des internationalen Finanzkapitals. Während ab dem Jahr 2000 die Internetblase an den internationalen Börsen platzte, ist es heute die Immobilienblase, welche an den Börsen platzt. Die imperialistische Krise zwingt das Kapital, speziell die Großkonzerne, die aktuellen Profite zu sichern und wenn möglich die Lohnkosten zu senken. Dies führt zur Produktionsverlagerung in Billiglohnländer und zu vermehrter Spekulation, in Form von Fonds, welche global investieren um Konkurrenten auszuschalten oder mögliche Profite zu sichern.

9) Aktuell steigen weltweit die Rohstoffpreise. Hungerproteste in Haiti, Tunesien und Ägypten zeigen die Brisanz dieser Situation. Während die bürgerliche Politik und Presse den „steigenden Wohlstand“ auf der Welt für die Preissteigerung verantwortlich macht, sind es in Wirklichkeit in hohem Maße Spekulationen, welche den Preis nach oben treiben. Milliarden von Dollar, die nach der Immobilienkrise zurückgezogen wurden, suchen nach neuen Anlegemöglichkeiten und werden in die Spekulation auf Lebensmittelund Rohstoffen übergeführt. Diese Spekulation erzeugt eine künstliche Nachfrage und somit eine massive Preissteigerung. Gerade Grundnahrungsmittel haben sich in den letzten Monaten in Asien, Lateinamerika und Afrika stark verteuert – anstelle einer globalen Planung gefährdet diese Börsenspekulation die Ernährung für Milliarden Menschen!

10) Während das Kapital und ihre politisch-militärischen Institutionen den freien Markt predigen und die Integration in den Weltmark notfalls militärisch gegen den Widerstand einer Bevölkerung durchsetzen werden Produkte der westlich-imperialistischen Staaten subventioniert. Dies hat in der aktuellen Nahrungsmittelknappheit besondere Auswirkungen.
Nahrungsmittel aus dem europäischen Wirtschaftsraum werden subventioniert, während gleichzeitig Nahrungsmittel aus armen Agrarländern zum „Schutz“ der einheimischen [imperialistischen] Wirtschaft sanktioniert werden. Das führt dazu, dass arme Länder mit künstlich-verbilligten Produkten aus den Industrieländern überschwemmt und arme Bauern weltweit in die Armut und Arbeitslosigkeit getrieben werden.
Ganze Sektoren der Lebensmittelproduzenten armer Länder werden vernichtet bzw. geschluckt. Dieses führt wieder rum zu teuren Nahrungsmittelpreisen am Weltmarkt und noch mehr Hungertoten.

11) Die kapitalistische Produktionsweise hat massive Zerstörungen im Ökosystem der Erde hinterlassen. Selbst die bürgerliche Politik sieht sich gezwungen, die Klimakatastrophe anzuerkennen, gerade das letzte Jahrzehnt war auch Ausdruck der beginnenden Klimaveränderungen. Die weitere Ausbreitung der globalen Wüsten, das Abschmelzen der Pole, unregelmäßige Regenzeiten und die allgemeine Erwärmung bedrohen die Lebensgrundlage der Menschheit. Diese ökologische Krise wird auch immer deutlicher zu einer sozialen Krise. Es geht um die Kontrolle der Energieressourcen, der Lebensmittelproduktion und -verteilung, dem Zugang zu Trinkwasser. Anstelle einer allgemeinen Planung dieser globalen Probleme sehen wir Privatisierung und Enteignung der natürlichen Ressourcen durch internationale Großkonzerne. Diese Konzerne kontrollieren Anbau und Verkauf lebenswichtiger Güter und verwehren Milliarden den Zugang zu Lebensmitteln, Medizin oder Energie.

12) Die imperialistische Krise ist gekennzeichnet vom Krieg gegen die Halbkolonien, bei gleichzeitigem Angriff auf die sozialen Rechte und Errungenschaften der Jugend und der Arbeiterklasse weltweit. Es ist die Aufgabe der Unterdrückten und Ausgebeuteten weltweit diesem Angriff Widerstand entgegen zusetzen. Vom militärischem Kampf gegen die Besatzung, über die Anti – Globalisierungsbewegungen weltweit bis zu Streiks der ArbeiterInnenklasse und Protesten der Jugend formiert sich ein internationaler Widerstand. Dieser Widerstand formiert sich gegen die herrschenden imperialistischen Blöcke, die USA und die EU.

Die imperialistische Konkurrenz

13) Die ökonomische und militärische Krise der USA schwächt ihre globale Vorherrschaft. Im Schatten dieser Krise formiert sich die EU zur neuen imperialistischen Großmacht. Unter deutsch-französischer Führung hat sich die EU zu einem transnationalen Suprastaat entwickelt. Eine europäische Bürokratie schafft die Rahmenbedingungen des Binnenmarktes, die Verfassungsverträge von Lissabon schaffen die Voraussetzung einer imperialistischen EU. Durch die EU Osterweiterung ist die EU zum größten kapitalistischen Binnenmarkt gewachsen – mehr als 430 Millionen Menschen stehen unter der Herrschaft des formierenden europäischen Kapitals, unter der Führung von Deutschland und Frankreich.

14) Die „Agenda von Lissabon“ aus dem Jahre 2001 will diesen europäischen Binnenmarkt bis 2010 zum stärksten Wirtschaftsraum machen, dies ist die ökonomische Kriegserklärung an die USA. Die EU soll die meisten Investitionen des Finanzkapitals anlocken, soll die meisten Profite abwerfen und die höchste Produktivität erreichen. Dafür werden in den europäischen Staaten eigene 2010 Agenda´s verabschiedet, diese haben massive Steuersenkungen für das Kapital zur Folge, zerstören die Sozialsysteme und privatisieren die ehemaligen öffentlichen Güter. In allen Staaten gab und gibt es Angriffe auf die Erwerbslosen, die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die drastische Senkung aller Sozialleistungen.

15) Gleichzeitig entwickelt die EU eine gemeinsame Außen -und Sicherheitspolitik.
Das europäische Militärbündnis (WEU) baut eine gemeinsame Armee auf, sog. „Battle Groups“ sollen innerhalb von 14 Tagen weltweit operieren können. Die EU schuf den europäischen Rüstungsmulti EADS, welcher unter deutsch-französischer Führung strategische Militärgüter produzieren soll – als Gegengewicht zur Vorherrschaft der US Konzerne. Die EU übernimmt eigene imperialistische Interventionen wie in Mazedonien, Bosnien oder dem Kongo. Die EU will als globaler Militärakteur den Mittelmeerraum kontrollieren und darüber in Asien und Afrika die Vorherrschaft der USA brechen. Innerhalb der EU Bürokratie wird die bisherige Einstimmigkeit im Ministerrat abgeschafft, womit die Interessen der großen Mitgliedsstaaten noch direkter umgesetzt werden können, speziell die Interessen der Führungsmächte Deutschland und Frankreich.

16) Diese Entwicklung zum imperialistischem Suprastaat ist auch von inneren Widersprüchen gekennzeichnet. Zum einen die Rolle von Großbritannien, welches militärisch und ökonomisch an die USA gebunden ist. Dies wurde vor allem während des Irakkrieges deutlich, als sich um Großbritannien eine Koalition der kriegswilligen europäischen Staaten gebildet hatte und damit praktisch eine politische Spaltung der EU stattfand. Zum anderen ist es auch die Konkurrenz zwischen der militärischen Großmacht Frankreich und der ökonomischen Großmacht Deutschland um die Führung der EU, die die Widersprüchlichkeit des europäischen Imperialismus charakterisiert. Die deutsch-französische Führung muss verschiedene nationale Bourgeoisien hinter einem geeinten europäischen Imperialismus zwingen.

17) Die aktuelle Schwäche des US Imperialismus verschafft der EU einen größeren weltpolitischen Spielraum. Bei der Besetzung des UN-Sicherheitsrat strebt die EU (ebenso wie Deutschland) einen ständigen Sitz an, die EU ist in allen Krisenherden präsent. Besonders in den Halbkolonien Afrikas und Asiens tritt die EU in Konkurrenz zur USA um Rohstoffe, Arbeitskräfte und Investitionen. Gleichzeitig binden auch gemeinsame Interessen die USA und die EU aneinander. Die Niederhaltung der aufstrebenden Halbkolonien China und Indien, die militärische Unterwerfung des Nahen -und Mittlerm Osten und die Bekämpfung des globalen Widerstandes sind gemeinsame Ziele.

Internationaler Widerstand

18) Die „neoliberale Globalisierung“ und der „Krieg gegen den Terrorismus“ haben eine neue Welle des Widerstand gegen den Imperialismus ausgelöst. Im Nahen -und Mittleren Osten ist es der militante Kampf gegen die Besatzer, der dem Imperialismus trotzt. In Lateinamerika ist es eine „antineoliberale“ Bewegung der Arbeiterklasse, der Bauern und der Jugend gegen die Globalisierung, die den Kontinent erfasst hat.
Der ehemalige „Hinterhof“ der USA spricht vom „Sozialismus des 21.Jhd.“, die US dominierte Freihandelszone NAFTA ist gescheitert, der IWF verliert die Kontrolle über immer mehr Staaten und verschiedene linkspopulistische Regierungen wurden gewählt.

19) Die Linksbonarpartistischen Regierungen von Chavez (Venezuela) und Morales (Bolivien) sind Ausdruck dieser Anti-Globalisierungsbewegung. Die Bewegung fordert die Verstaatlichung der natürlichen Ressourcen und die Rückführung der privatisierten öff. Güter in öffentlichen Besitz.

20) Die Anti-Globalisierungsbewegung vereint nationale Regierungen in Lateinamerika mit den AktivistInnen gegen die G8, die WTO oder den IWF. Seit den Protesten gegen die WTO Tagung in Seattle 1999 und gerade nach den Unruhen von Genua 2001 gibt es eine weltweite Bewegung gegen den Imperialismus. Auch 2007 sahen wir in Heiligendamm Zehntausende von AktivistInnen, welche eine Woche lang gegen das Regime der G8 protestierten. Während in Europa gerade die Jugend und Teile der Gewerkschaften diese Bewegung repräsentieren, sind es in Asien auch die Arbeiter und Bauernmassen, die gegen die „Globalisierung“ kämpfen. Der Kampf um Arbeitsrechte, der Kampf über die Verfügung des Saatgutes prägt den Widerstand in Asien. Große soziale Spannungen führen immer wieder zu militanten Arbeitskämpfen oder regionalen Unruhen, gerade in China, Indien und Pakistan.

21) Während in Lateinamerika und Asien Massenbewegungen gegen die Globalisierung entstanden, nimmt auch der Widerstand in Europa und den USA zu. Die Jugend stand dabei stets an der Spitze des Protest, sei es gegen G8 etc. oder den Irakkrieg, als Millionen auf der Straße waren. Die europäische Jugend ist betroffen vom massiven Sozialabbau und einer selektiven Bildungspolitik, in fast allen europäischen Staaten war die Jugend aktiv in den letzten Jahren – wie in Frankreich, als der Widerstand der Jugend eine Staatskrise ausslöste. In Italien kämpften große Teile der Jugend gemeinsam mit der ArbeiterInnenbewegung gegen die Politik Berlusconis, genau wie in Griechenland seit Jahren gegen die „griechische Abgenda 2010“. Auch in Deutschland waren SchülerInnen, StudentInnen und Azubis auf der Straße – gegen die Einführung der Studiengebühren, gegen neoliberale Bildungsreformen, gegen den Sozialabbau, „Sicherheits“Gesetze und imperialistischen Krieg.
In den USA waren es die Proteste der MigranntInnen aus der Arbeiterklasse, der Millionen gegen die rassistische Politik der Bush Regierung auf die Straße führte, wie auch die Friedensbewegung während des Irakkrieges größer wurde.

22) Auf allen Kontinenten ist die Anti-Globalisierungsbewegung aktiv und hat sich mit dem WSF (Welt Sozial Forum) quasi eine organisatorische und politische Führung gegeben. Geführt wird dieser Widerstand zumeist von reformistischen Parteien und Gewerkschaften, wie wir in Heilligendamm sehen konnten. Es sind kleinbürgerliche Illusionen a´la Attac und neue reformistische Bestrebungen der vers. „Linksparteien“ und Teile der Gewerkschaftsbürokratie, die diesen Widerstand heute anführen.

Der Kampf für eine revolutionäre Führung, für ein revolutionäres Programm

23) Gerade die Sozialforumsbewegung ist Beispiel alter reformistischer Illusionen in den bürgerlichen kapitalistischen Staat. Linksparteien und Gewerkschaften haben diese Bewegung in dem letzten Jahrzehnt ihren reformistischen Zielen untergeordnet. Sie fordern ein „soziales Europa“, eine gerechte Weltregierung durch die UN, oder eine stärkere Besteuerung des Finanzkapitals – dies alles wollen sie im bürgerlichen Regime durchsetzen. Die Massenbewegung gegen Imperialismus und Globalisierung braucht eine revolutionäre Führung und Programm, um tatsächlich die Vorherrschaft des Kapitals zu beenden.

24) Alle Zukunftsfragen der Menschheit – Klima & Energie, Hunger und Verteilung, Planung und Produktion, können vom kapitalistischen System nicht gelöst werden, der Kapitalismus selbst ist das Hindernis zu einer gerechten Weltordnung. Reformisten und Linkspopulisten wollen nur Teil dieses Staates sein, wollen innerhalb der „Sozialpartnerschaft“ mit dem Kapital Vergünstigungen für ihre Basis durchsetzen, aber nicht die Herrschaft des Kapitals brechen. Der militante Widerstand gegen den Imperialismus, die Arbeitskämpfe und Jugendproteste gegen die Globalisierung müssen auf revolutionärer Grundlage zusammen geführt werden, gemeinsam müssen diese Kräfte eine neue Internationale der ArbeiterInnenklasse und der Jugend aufbauen.

25) In den antiimperialistischen Bündnissen, in den kämpferischen Teilen der Gewerkschaftsbewegung und bei Schul -und Uniprotesten der Jugend müssen wir heute gegen diesen Reformismus kämpfen. Wir tun dies auf Grundlage unseres internationalen Programms „der Weg zur Revolution“ gemeinsam mit unseren Schwestersektionen von REVOLUTION und in politischer Solidarität mit der Liga für die 5.Internationale. Auf Grundlage der Analysen der revolutionären sozialistischen Bewegung, d.h. auf der Analyse der bürgerlichen Produktion und Reproduktion nach Marx & Engels, auf der Partei und Programmkonzeption von Lenin und Trotzki, wollen wir für ein revolutionäres Programm aller ausgebeuteten Klassen eintreten, also für eine proletarische Revolution kämpfen.
In den Tageskämpfen treten wir mit Übergangsforderungen und Aktionsprogrammen auf, vertreten diese in Aktionsbündnissen (Einheitsfront) und agitieren damit wir für ein revolutionäres Programm und eine revolutionäre Lösung.

Kurze Analyse Deutschlands

1) Seit dem Amtsantritt der Großen Koalition unter Kanzlerin Merkel wird die von Rot-Grün beschlossene Agenda 2010 weiter fortgeführt. Das Kapital konnte die bevorzugte schwarz-gelbe Koalition nicht durchsetzten, gerade das Erstarken der „neuen“ Linkspartei zwang zur Großen Koalition. Seitdem wurde die Rente mit 67 eingeführt, die Mehrwertsteuer um 3% erhöht und das Großkapital um weiter Milliarden Steuern entlastet. Gleichzeitig hat Kanzlerin Merkel den „EU Verfassungsvertrag“ durchgesetzt, welcher die gescheiterte Verfassung ersetzen soll und die weitere imperialistische Formierung der EU zum Ziel hat. Unter deutschem Kommando schickte die EU 2006 Soldaten zur Wahlbeobachtung in den Kongo, die Bundeswehr erhöht das Kontingent in Afghanistan und bereitet Einsätze im Sudan und Tschad vor – die Große Koalition forciert die Militarisierung der deutschen/europäischen Außenpolitik.

2) Innerhalb der Regierungskoalition befindet sich die SPD in einen schwere inneren Krise. Die zweite reformistische Kraft, die Linkspartei, zieht nun auch in ehemals westdeutsche Landtage ein und bringt die SPD in eine Grundsatzdiskussion. So versuchen die „Linken“ in der SPD mit Unterstützung der Gewerkschaften diese „linke“ Mehrheit in den meisten Parlamenten regierungsfähig zu machen, so wie in Berlin seit 2001, während die offen wirtschaftsorientierten Flügel (Seeheimer Kreis, Netzwerk) Koalitionen mit der Linkspartei verhindern wollen.

3) Aufgrund dieser Schwäche der SPD befindet sich die Linkspartei seit 2005 im Aufwind. Dies wird zwar nicht in den Mitgliedszahlen deutlich (~70
000), aber in den Wahlergebnissen bei den Landtagswahlen. Während die Linkspartei in Berlin offen die Agenda 2010 Politik der SPD mitträgt, spielt sie auf Bundesebene das linksreformistische Sprachrohr der armen und mittellosen Klassen. Die sog. „Linke“ in der Linkspartei ist marginalisiert. In verschiedenen Netzwerken werden einige Posten der Linkspartei -und Gewerkschaftsbürokratie abgetrotzt, während kein politisch-programmatischer Kampf stattfindet. Einige Gruppen haben sich in der Linkspartei aufgelöst (Linksruck), andere betreiben ambivalente Entrismusmanöver (SAV, DKP) und bilden keine organisierte innerparteiliche Opposition. Die Organisation und das Programm der Linkspartei sind fest im Griff der „ehemaligen“ PDS Bürokratie und den neu dazu gekommenden Gewerkschaftsfunktionären und ehemaligen SPD´lern und Grünen. Das Programm ist klar auf Regierungsbeteiligung ausgerichtet, dies ist das Ziel für 2009.

4) REVOLUTION war nach der bürokratischen und reformistischen Fusion der Linkspartei in der WASG Berlin und im NLO (Netzwerk Linke Opposition) aktiv. Gemeinsam mit anderen Gruppen stellten wir eine revolutionäre Mehrheit im NLO gegen das heutige „Scharf-Links“ Netzwerk, welches jetzt im Umfeld der Linkspartei, der Friedensbewegung und der DKP informiert. Mit den verbliebenden Gruppen im NLO ist die GAM in der Diskussion um das revolutionäre Programm und den Aufbau einer revolutionären Organisation. Dies wollen wir auch weiterhin unterstützen. Der antikapitalistische Widerstand hat im Rahmen des letztjährigen G8 Gipfels an Zulauf und Aktivität gewonnen, allerdings ohne politische programmatische Fortschritte zu machen, besonders das kleinbürgerlich-anarchistische-autonome Milieu ist dabei prägend.

5) Diese Krise des Programms und der Führung kennzeichnet auch die Arbeitskämpfe der letzten Jahre. Während in vielen Streiks (Öff. Dienst 2006, Telekom & GDL 2007) die Beschäftigten hoch motiviert in die Kämpfe gingen, fahren die Gewerkschaftsspitzen einen Schlingerkurs gegenüber der Großen Koalition. So waren die Proteste gegen die Rente mit 67, mit dezentralen Demos im Oktober 2006 vorbei. In den Arbeitskämpfen von Opel Bochum, BSH Berlin u.a. verkaufte die Gewerkschaftführung die kämpfenden Beschäftigten und paktierte beim Personalabbau. Zuletzt verhinderte ver.di einen bundesweiten Streik des öffentlichen Dienstes, die ausgehandelten Lohnerhöhungen stellen zwar nach vielen Jahren Lohnverlusten einen Fortschritt dar, werden aber durch erhöhte Steuern und Inflation wieder aufgefressen. Innerhalb der Gewerkschaften sind die „Linken“ geschwächt, viele betreiben nun für die Linkspartei Gewerkschaftspolitik und es fehlt eine organisierte klassenkämpferische Opposition.

6) Die Reformisten aus Gewerkschaften und Parteien fordern für die Beschäftigten einen „Anteil am Aufschwung“. So gehen die Gewerkschaften seit ca. 2 Jahren mit höheren Lohnforderungen in die Arbeitskämpfe, getoppt wurde diese Entwicklung sicherlich von der GDL und dem Marburger Bund, als mehr als 30% Lohnerhöhung diskutiert wurden. Seit ca. 3 Jahren befindet sich Deutschland in einem konjunkturellen Aufschwung, welcher durch den massiven Sozialabbau der Agenda 2010, der Lohnkürzungen der Beschäftigten, Nullrunden bei den Rentner und der Zunahme des Niedriglohnsektors (>20%) dem deutschen Großkapital höhere Profite sichert. Während durch Finanzkrise und Rohstoffspekulation die nächste Periode der Stagnation/Rezession für Deutschland sichtbar wird, versucht der Reformismus für einige Kernbelegschaften des deutschen Kapitals die Löhne zu erhöhen – dies gilt natürlich nicht für die Jugend, die Arbeitslosen, die Armen und die Rentner.

7) Neben der weiter fortschreitenden sozialen Spaltung nehmen faschistische Aktivitäten zu. Die NPD ist erfolgreich in zwei ostdeutsche Parlamente eingezogen, in vielen Regionen haben faschistische Kameradschaften, lokale „Anti-Antifas“ oder JN Gruppen massiven Einfluss und Zugang zur Jugend. In ihrer Propaganda betreiben die Neofaschisten nationale Globalisierungskritik, geben sich „national-sozialistisch“ und benutzen soziale Phrasen zum Stimmenfang. Der staatliche antiislamische Rassismus, welcher von großen Teilen des Kleinbürgertums mitgetragen wird, erleichtert den Faschisten den Weg in die Parlamente und den politischen Aufstieg. Diese Strukturen können nicht durch bürgerliche Verbote bekämpft werden, dies kann nur eine entschlossene antifaschistische Einheitsfront der Jugend, der MigrantInnen und der ArbeiterInnenklasse. Dazu müssen wir die Gewerkschaften und die linken Massenorganisationen auffordern sich aktiv an der Verteidigung zu beteiligen und neben der Mobilisierung gegen faschsitische Manifestationen vor Ort Vernetzungsgremien, Schutz- und Selbstverteidigungsgruppen aufbauen.

8) Zwar erlebt die antifaschistische-autonome Szene seit Heiligendamm einen leichten Zulauf, durch Erstpolitisierung vieler Jugendlichen, ist aber nicht in der Lage dieses Potenzial zu konsolidieren und zu organisieren. Ihre humanistisch-moralistische Kritik am Faschismus und bürgerlichen Staat ist idealistisch und erfasst nicht annähernd die soziale Wurzel des Faschismus, das Bürgertum und ihr kapitalistisches System.
Ein Programm oder wenigstens Aktionskonzept zur Verbindung des Arbeiterkampfes, des Antifa-Kampfes und dem Problemen der Jugend ist hier nicht möglich. Stattdessen wird einerseits Linkspartei, Friedensbewegung und Gewerkschaften hinterhergelaufen, die den „Aufstand der Anständigen“ beschwören, zu „mehr Toleranz“ mahnen und „die“ Demokratie verteidigen. Adressat hier ist die „Zivilgesellschaft“ oder einfach „der Bürger“.
Oder andererseits szeneelitäre und isolierte Kleincliquen aufrechterhalten, die sich vollständig auf die Bekämpfung der Symptome des Systems ausrichten und isolierte „direkte Aktionen“ durchführen.

9) Die Spaltung innerhalb der „Antifa“ Szene – wobei der proimperialistisch-rassistische Flügel der sog. „Antideutschen/ bzw. „Antinationalen“ inzwischen ganze Regionen unter politischer Kontrolle hat und auch über verschiedene Wege in den Gewerkschaften, linksliberale Medienorgane und der Linkspartei gelandet ist – zeigt die kleinbürgerliche Degeneration auf.
Kritik am rassisistisch-imperialistischen Israel wird als „Antisemitismus“ bezeichnet, Antizionismus mit Antisemitismus gleichgesetzt und jede Kritik an der israelischen und amerikanischen Elite abgetan.




Brief an REVOLUTION Pakistan

VORWÄRTS FÜR EINE REVOLUTIONÄRE JUGENDINTERNATIONALE!

ONE SOLUTION – REVOLUTION!

Liebe Genossinnen und Genossen aus Pakistan,

Ich übersende Euch vom internationalen Rat von REVOLUTION beste Grüße für Eure Intervention in die 1.Mai-Proteste in Pakistan.

Im letzten Jahr habt ihr im Aufbau einer revolutionär-sozialistischen Jugendgruppe in Pakistan wichtige Schritte vorwärts gemacht, einschließlich der Herausgabe einer Zeitung, regelmäßige politische Diskussionen, Interventionen in die vermehrten Proteste gegen das Militär und kürzlich die Wahl euren ersten Leitung.

Ich muss Euch nicht erzählen, dass Pakistan ein Land mit wachsenden sozialen und politischen Unruhen ist. Es ist unsere Überzeugung, dass mit einem revolutionär-marxistischen Programm bewaffnet und mit Mut und Hingabe auch eine kleine Gruppe revolutionärer Jugendlicher in solch einer Situation riesige Sprünge machen kann.

Pakistan ist nicht das einzige Land, in dem sich die Massen radikalisieren und die Klassenwidersprüche zunehmen. Wir leben in einer Zeit, in der Millionen von Menschen das wahre Gesicht des Kapitalismus erkennen – sie erkennen, dass das Profitsystem selbst Kriege, Armut und soziale Verwahrlosung erzeugt.

In den großen sozialen Bewegungen des 21. Jahrhunderts nahmen hunderttausende, im Februar 2003 sogar Millionen den Widerstand gegen Krieg und Neoliberalismus auf. Dieser Widerstand forderte die vorherrschende politisch-ökonomische Ordnung heraus, welche die großen imperialistischen Mächte seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion verfolgen.

Als sich die Vereinigten Staaten selbst als die Führungsmacht einer „unipolaren“ Weltordnung konstituierten, sahen sie eine unvorhergesehene Gelegenheit um ihre Macht zu behaupten und die innere Krise zu lösen, die das kapitalistische System seit den 1970ern betroffen hat.

Die neoliberale Offensive von Angriffen auf ArbeiterInnenrechte, Gesundheitsvorsorge, die Beseitigung von „Hindernissen“ für das Kapital, die Eröffnung neuer Möglichkeiten der Kapitalakkumulation durch Privatisierung, die Ausnutzung von super-ausgebeuteten Arbeitskräften aus dem Süden – all das sind nicht ’schlechte Ideen’, sondern logische Folgen aus den Krisentendenzen des kapitalistischen Systems.

Der „Krieg gegen den Terror“, der sich heute in der Krise befindet, war ein militärischer Ausdruck des großen Verlangens der herrschenden Klasse der USA, ihre Hegemonie aufrecht zu erhalten und dem Versuch, ein „neues amerikanisches Jahrhundert“* durchzusetzen. Die großen Kämpfe, die diese Politik bekämpfen, haben die Möglichkeit eines anderen Jahrhunderts eröffnet- das Jahrhundert der sozialistischen Revolution.

Jedoch sind wir wie die großen Denker der marxistischen Tradition, vor allem Lenin und Trotzki, davon überzeugt, dass der Kapitalismus nicht von selbst aus seinen Widersprüchen heraus zusammenbrechen wird.

Nur die bewusste Aktion der ArbeiterInnenklasse wird das System überwinden und eine „andere Welt“ – eine sozialistische Welt – ermöglichen und den Absturz in die Barbarei aufhalten können.

Das ist der Grund warum wir uns heute in einer historischen Krise befinden. Vielleicht niemals zuvor existierte solch eine Trennung zwischen dem Willen und dem Verlangen der Massen den ganzen Weg bis zum Sieg zu beschreiten – und der Fähigkeit der existierenden Führungen sie in die Niederlage zu führen. Obwohl der Neoliberalismus die Reformen rückgängig gemacht hat, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der reformistischen Ideologie so viel Macht verliehen hatten, gibt es eine anhaltende Durchdringung reformistischer Ideologie in der Arbeiter- und Massenbewegung.

Reformismus, wie die Revolutionärin Rosa Luxemburg einst feststellte, ist nicht das Vertreten verschiedener Meinungen zum Erreichen ein- und desselben Ziels, sondern führt in der Tat zu einem anderen Ziel. Anstatt die Kämpfe zu einem Kampf um die Macht der ArbeiterInnenklasse voranzutreiben – errichtet auf der Basis von demokratischen Räten an jedem Arbeitsplatz und erreicht durch die Zerschlagung des bürgerlichen Staates – treten Reformisten für Zugeständnisse mit und Unterordnung unter das existierende System, seinen Institutionen und seiner herrschenden Klasse ein.

Der Kampf um die „Krise der Führung der ArbeiterInnenklasse“ zu lösen ist heute für revolutionäre MarxistInnen zentral. In diesem Kampf können junge Menschen eine wichtige Rolle spielen um breitere Schichten für das Banner des revolutionären Trotzkismus zu erreichen. Da junge Menschen zum ersten Mal an Kämpfen teilnehmen, sind sie nicht mit der Müdigkeit und den Erinnerungen an vergangene Niederlagen belastet. Sie können relativ schnell für neue revolutionäre Jugendmassenorganisationen und eine revolutionäre Jugendinternationale gewonnen werden.

Das gute Wachstum von REVOLUTION-Pakistan im letzten Jahr zeugt von einer Situation, die reich an Gelegenheiten für weitere Fortschritte ist. Es beinhaltet auch viele neue Herausforderungen und Gefahren für unsere Organisation. Wir– der internationale Rat von REVOLUTION- wollen Euch dabei helfen, diese großen Gelegenheiten zu nutzen und auf alle Herausforderungen und Hindernisse effektiv zu antworten.

In Eurer Arbeit über das letzte Jahr habt Ihr Euren Willen und Eure Bereitschaft bewiesen, unter dem Banner und Programm von REVOLUTION zu kämpfen. Das ist der Grund warum wir beim letzten Treffen des Internationalen Sekretariats von REVOLUTION einstimmig beschlossen, REVOLUTION-Pakistan formal als Sektion unserer Organisation einzuladen.

Wir möchten euch bitten, bei Eurem nächsten Leitungstreffen auf diese Einladung zu antworten. Das heißt, dass REVO-Pakistan alle „Rechte und Pflichten“ als Mitglied unserer internationalen Strömung hat und wir laden Euch ein, eine Delegation zu der nächsten internationalen Konferenz zu schicken (2008 oder 2009 – muss noch bestätigt werden).

Formal existieren keine Anforderungen, um ein Sektion von REVOLUTION zu werden. Jedoch arbeiten wir auf der Grundlage, dass jede Sektion ihre ernsthafte Verpflichtung für unser Programm zeigen muss, um offiziell unter unserem Banner zu arbeiten – was ihr während der letzten Periode sicherlich getan habt.

Es ist unsere Überzeugung, dass die Gründung einer revolutionären Jugendorganisation in Pakistan in der Zeit solcher politischen Spannungen und Instabilitäten die Gelegenheit bietet, schnell Fortschritte zu erzielen. Ihr könnt sicher sein, dass wir Euch weiterhin in Eurer Arbeit in jeder möglichen Weise unterstützten werden, und dass wir unser Bestes geben, um euch Rat bei der Frage politischer Strategien und taktischer Erwägungen zu geben.

Wir haben Shehzad zu unserem Sommercamp in London diesen August eingeladen und hoffen, dass es eine hervorragende Gelegenheit sein wird, die internationalen Beziehungen zwischen REVO-Pakistan und unserer internationalen Leitung zu vertiefen. Wir würden auch gerne einen Genossen aus Europa schicken, um Euch im Herbst bei Eurer Arbeit zu unterstützen. Wir können nicht genug unsere Absicht betonen, REVOLUTION-Pakistan aufzubauen.

Schließlich, und ich denke ihr seid darüber bereits in Kenntnis, kämpft REVOLUTION in Solidarität mit der Liga für die Fünfte Internationale – einer revolutionären trotzkistischen Kaderorganisation. Langfristig gesehen denken wir, dass es ein realistisches Ziel ist, auf die Gründung einer Sektion der Liga hinzuarbeiten. Wir schätzen dies als eine dringende Notwendigkeit ein, weil wir wissen, dass junge Menschen alleine nicht die Welt verändern können. Dafür brauchen wir die Macht der ArbeiterInnenklasse – angeführt von einer revolutionären trotzkistischen Partei.

Ich überstelle Euch nochmals die besten Solidaritätsgrüße an diesem Tag der ArbeiterInnen.

Luke Cooper

Internationales Sekretariat von REVOLUTION

* „Project for a new amerikan century“: neoliberale Denkfabrik




Rede 1.Mai 2008

Rede von REVOLUTION

Rede auf dem SchülerInnenblock der revolutionären 1.Mai Demo

Hallo,
ich bin Georg, Schulstreikaktivist und Mitglied in der Jugendgruppe REVOLUTION.

Momentan laufen die Vorbereitungen für den Berliner Schulstreik am 22. Mai. Es gibt ein berlinweites Streik-Bündnis und an mehreren Schulen Aktionskomitees.

Wir wissen alle, dass es genug Gründe für diesen Schulstreik gibt: zu große Klassen, zu wenig Lehrer, immer mehr Leistungsstress und Konkurrenz untereinander. Dazu kommt, dass Bildung durch Studiengebühren, private Nachhilfe und die Aushöhlung der Lehrmittelfreiheit immer teurer wird – und das in Zeiten immer stärkeren Sozialabbaus und immer massiverer Angriffe von Staat und Kapital.

Berlin ist da keine Ausnahme. Auch der Senat aus SPD und LINKSPARTEI wälzt die Kosten der Krise auf die Massen ab, auch er privatisiert, setzt Hartz IV um und kündigt Tarifverträge im Öffentlichen Dienst.

Gerade die LINKSPARTEI, die sich immer „sozial“ gibt und sich als „Alternative“ darstellt, beweist mit ihrer Politik, dass ihr das Mitregieren, dass ihr das Managen des Kapitalismus über alles geht. Sie ist nicht Teil der Lösung – sie ist Teil des Problems.

Die Misere im Bildungsbereich ist nur ein Teil der allgemeinen Krise des Kapitalismus. Die kapitalistische Globalisisierung bringt der Welt nicht Wohlstand und Freiheit, sondern Krisen, Überausbeutung, Umweltzerstörung und Krieg. Die Hungerrevolten der letzten Wochen beweisen das erneut.

Die Finanzmarktkrise ist kein einmaliger Ausrutscher – sie offenbart nur, welche riesigen Konfliktpotentiale die kapitalistische Weltwirtschaft aufgehäuft hat. Alle Hoffnungen, der Kapitalismus könnte per Reformpolitik sozialer, friedlicher oder ökologischer gemodelt werden, zerbrechen an der Realität.

Doch in Zeiten der Krise wächst auch der Widerstand. Im Irak und in Afghanistan bringt bewaffneter Widerstand die imperialistischen Besatzer an den Rand der Niederlage. In vielen Ländern haben Massenproteste und Streiks Attacken von Staat und Kapital abgewehrt.

Vor 40 Jahren, im Mai 68, kämpften in Frankreich StudentInnen, SchülerInnen und ArbeiterInnen gemeinsam und brachten das Regime an den Rand des Zusammenbruchs.

Auch 2007 kämpften französiche SchülerInnen, Studierende, ImmigrantInnen, ArbeiterInnen, GewerkschafterInnen gemeinsam.

In diesem Sinne rufen wir Euch auf: Unterstützen wir hier und heute die KollegInnen der Post und anderer Bereiche, die streiken und mehr Mut beweisen, als kürzlich Bsirske und die ver.di-Führung, die erneut eine gute Gelegenheit für Widerstand für einen schlechten Kompromiss wegverhandelt haben.

Wir rufen Euch auf: Lasst uns am 22. Mai die Berliner Schulen bestreiken!
SchülerInnen, StudentInnen und ArbeiterInnen – gemeinsam gegen den Kapitalismus!
One solution – Revolution! …




Mathe,Bio – Streik!

Mathe, Bio – Streik!

REVOLUTION Mai 2008

Wenn jemand im Unterricht fehlt, dann
meist, weil er krank ist. Wenn alle
Schüler fehlen, ist das Bildungssystem
krank. Dass tatsächlich etwas mit dem
Bildungswesen nicht stimmt, ist schon
daran ablesbar, dass es in Berlin derzeit
Vorbereitungen für einen stadtweiten
Schulstreik gibt – es wäre der dritte in
drei Jahren!

Bildungsmisere

Dass die Debatte über die „zentrale
Bedeutung von Bildung,“ die derzeit von
allen Parteien rauf und runtergebetet
wird, oft nur Wahlkampfgeklingel ist und
nicht Anlass für reale Verbesserungen,
ist auch in Berliner Schulen sichtbar.
Auch unter dem Berlinere rot-roten
Senat aus SPD und der LINKEN ist die
Situation an vielen Schulen miserabel.
Zu große Klassen, zu wenig LehrerInnen,
zu viel Ausfall machen Schule für alle
Beteiligten zu einer Frustveranstaltung.
Die Kosten für die Eltern werden immer
höher, die Lehrmittelfreiheit früherer
Jahre ist weitgehend abgeschafft, viele
SchülerInnen aus ärmeren Haushalten –
also auch viele ImmigrantInnen – können
z.B. Klassenfahrten oft nicht mitmachen,
weil das Geld fehlt.

Die Politik verschlimmert die Situation
noch, indem anlässlich der PISA-Studien
der Leistungsdruck in der Schule ständig
erhöht wird. Zusammen mit den schlechten
Lernbedingungen führt das dazu, dass
immer mehr SchülerInnen Nachhilfe
benötigen. Die (kostenpflichtige)
Nachhilfe ist inzwischen zu einem
riesigen Sektor angewachsen, der von
großen privaten Bildungs-Unternehmen
beherrscht wird.

Dieser Zustand erscheint umso absurder,
als der seit Jahren zunehmende
Sozialabbau und die schlechter werdenden
Ausbildungs- und Berufsperspektiven
für Jugendliche die offizielle These „gute
Bildung erhöht die Chancen“ immer mehr
als Märchen entlarvt. Wenn – wie in der
Rütli-Schule – sich die soziale Frustration
der SchülerInnen (und nicht nur bei
ImmigrantInnen-Kindern) Bahn bricht,
dann fällt den „Bildungs-Experten“
oft nichts Besseres ein, als rassistische
Vorurteile zu schüren.

Entgegen den Hoffnungen der 68er-
Generation ist Schule kein Ort der
Selbstverwirklichung und für frohes
Lernen geworden. Im Gegenteil: In der
Zwickmühle von leeren kommunalen
Kassen und den immer dreister
vorgebrachten Interessen des Kapitals
wird der eigentliche Charakter von
Schule und Bildung im Kapitalismus
immer deutlicher: Ausbildung von
Lohnabhängigen einerseits und
Eliten andererseits, Vermittlung von
systemkonformen Lerninhalten und
Disziplinierung; zudem wird Bildung
immer mehr privatisiert (Privatschulen,
Eliteunis) und damit direkt zur Quelle
von Profit.

Die immer offensichtlichere Krise des
Kapitalismus ist letztlich auch die Ursache
dafür, dass die Situation im Bildungswesen
immer schlechter wird. Schlechter meint
hier nicht nur Bildungsabbau, sondern
v.a. die neoliberale Umstrukturierung
von Bildung, ihre noch direktere
Unterordnung unter die kurzfristigen
Verwertungsinteressen des Kapitals.
Angesichts der zunehmenden Probleme
im Bildungswesen erweisen sich
auch alle Formen von Demokratie
und Mitbestimmung von Lehrenden,
Lernenden und Eltern als Farce. Noch
nicht einmal die Wahl eines Schulleiters
ist möglich, von anderen, wesentlicheren
Fragen wie Lehrplan, Schulorganisation
usw. ganz abgesehen.

Deshalb muss es ein wesentliches Ziel des
Schulstreiks sein, dass die Kontrolle über
Schule und Bildung, die in den Händen
der Bildungs-Bürokratie, des Staates und
des hinter ihm stehenden Kapitals liegt,
attackiert wird.
Bundesweite Umfragen haben ergeben,
dass Leistungsdruck und Versagensängste
von SchülerInnen wie Eltern als
Hauptproblem von Schule angesehen
werden.

Gegen die unbefriedigenden Zustände
an Schulen gab es deshalb in den letzten
Jahren in Berlin zwei Schulstreiks
mit mehreren tausend SchülerInnen
– trotz Repression und Strafen gegen
sie! Welches Potential für Protest und
Widerstand darüber hinaus in der
angeblich so unpolitischen Jugend
„schlummert,“ wurde 2003 deutlich, als
ca. 50.000 (in Worten: fünfzigtausend)
SchülerInnen am Alexanderplatz gegen
Bushs Irak-Krieg demonstrierten.

Jetzt geht’s wieder los!

Seit mehreren Wochen laufen nun die
Vorbereitungen für einen erneuten
Berliner Schulstreik im Mai. Der Stand der
Vorbereitungen ist sehr unterschiedlich.
Während es an einigen Schulen bereits
Aktionskomitees gibt, tut sich an anderen
noch gar nichts, ein berlinweites Bündnis
ist aber inzwischen entstanden.
Die kommunistische Jugendorganisation
REVOLUTION ist aktiv dabei, den
Schulstreik zu organisieren. So gelang
es ihren Mitgliedern, an einigen Schulen
solche Komitees zu organisieren. Für
eine breite Mobilisierung sind diese
schulischen Komitees von entscheidender
Bedeutung. Schon die letzten Schulstreiks
haben gezeigt, dass nur eine feste Struktur
an der Schule Aktionen vorbereiten kann,
politische Fragen diskutieren und neue
MitstreiterInnen und Bündnispartner
(Schülersprecher, Elternvertreter, Lehrer
des Vertrauens, Gewerkschaften,
Studierende, linke Gruppen) gewinnen
kann.

Aus VertreterInnen dieser schulischen
Komitees und unterstützenden Organisationen
muss ein stadtweites Bündnishule
gebildet werden, welches die Ziele und
Forderungen formuliert, Plakate, Flyer
usw. herstellt, einen Mobilisierungsplan
erarbeitet und den Streiktag selbst
festlegt.

Hierbei zeigt sich aber auch schon ein
zentrales Problem. Es gibt bisher kaum
Strukturen an den Schulen, auf die sich
eine Mobilisierung stützen kann. Nach
jedem Streik in den letzten Jahren fiel
die Bewegung fast wieder auf Null
zurück. Woran liegt das? Zum einen
daran, dass linke Organisationen und die
Gewerkschaften meist nichts dafür tun,
solche Strukturen aufzubauen. Auch die
stärker im Jugendbereich verankerten
diversen Antifa-Gruppen kümmern
sich meist fast nur um „ihre Probleme“
Antifaschismus/Antirassismus. So wichtig
das ist, so ungenügend ist es aber auch.
Letztlich ist es unmöglich, eine starke
linke, antifaschistische Kraft aufzubauen,
wenn nicht permanent und ernsthaft
versucht wird, Probleme zu beackern, die
alle Jugendlichen direkt betreffen – also
Schule, Bildung, Ausbildung – und nicht
nur „linke“ Jugendliche.

Wenn es in den nächsten Jahren gelingen
soll, eine Bewegung aufzubauen, die nicht
nur ab und zu protestiert, sondern die in
der Lage ist, wirklich Veränderungen im
Bildungsbereich zu erzwingen, so spielen
dabei zwei Faktoren eine entscheidende
Rolle.

Erstens muss eine starke revolutionäre
Jugendorganisation aufgebaut werden, in
der die bewusstesten und engagiertesten
Jugendlichen organisiert sind. Nur so kann
erreicht werden, dass in alle Sektoren
von Protest und Widerstand eingegriffen
werden kann und handlungsfähige Kerne
existieren, die eine breitere Bewegung
initiieren und aufbauen können. Nur eine
politische Jugendorganisation ist bereit
und in der Lage, über das Auf und Ab des
Klassenkampfes hinaus kontinuierlich
politisch zu handeln, die Lehren aus
vergangenen Kämpfen zu ziehen und
kommende vorzubereiten. Das Fehlen
einer solchen starken Jugendorganisation
ist ein wesentlicher Grund dafür, dass auch
ein Schulstreik immer wieder fast bei Null
beginnt.

Die zweite entscheidende Frage ist die
der Zusammenarbeit von SchülerInnen,
Jugendlichen und ihrer Bewegung mit der
Arbeiterbewegung. Es ist klar, dass selbst
eine größere und stärkere Bewegung an
den Schulen (grundsätzlich betrifft das
auch die Unis) nur wirklich erfolgreich
sein kann, wenn sie sich mit den Kämpfen
der Arbeiterklasse verbindet, denn nur die
Arbeiterklasse hat das soziale Gewicht
und kann genügend ökonomischen Druck
erzeugen, um Regierung und Kapital zu
Zugeständnissen zu zwingen und deren
Angriffe zu stoppen. Dafür gibt es im
Moment gute Möglichkeiten. Die Streiks
von ver.di, im Einzelhandel oder bei der
Berliner BVG sollten auch von Jugendlichen
unterstützt werden! Zugleich müssen die
Gewerkschaften – v.a. ver.di und die GEW
-, aber auch die LINKE aufgefordert
werden, den Kampf der SchülerInnen zu
unterstützen!

So notwendig der Kampf gegen diese
Bildungspolitik auch ist – letztlich
sind alle dabei erreichten Erfolge nur
Teilergebnisse, nur Momentaufnahmen
im Klassenkampf. Eine grundsätzliche
Verbesserung von „Bildung“ ist innerhalb
des Kapitalismus nicht möglich – allein
schon deshalb, weil Bildung immer in
die allgemeinen ökonomischen und
Gesellschaftsstrukturen eingebettet
ist. Bildung, die von den Bedingungen
und Zwecken des Kapitalismus und der
Herrschaft der Bourgeoisie unabhängig
oder ihnen gar entgegengesetzt ist, ist in
dieser Gesellschaft unmöglich. Wer eine
grundsätzlich andere Bildung will, muss
auch ein grundsätzlich andere Gesellschaft
wollen.

Das Berliner Schulstreikbündnis www.
schulaction.de hat am 22.Mai in Berlin
zum Schulstreik aufgerufen. Ab 10
Uhr am Potsdamer Platz wird sich die
SchülerInnendemo ihren Weg durch Berlin
bahnen mit Abschlußkundgebung und
Konzert. In vielen deutschen Städten gibt
es Schulbündnisse von unzufriedenen
und aktiven SchülerInnen. Wir von
REVOLUTION wollen dabei helfen die
bundesweiten Bündnisse zu koordinieren
um überall in Deutschland Schulstreiks
gegen die kapitalistische, neoliberale
Bildungspolitik auf die Straße zu bringen.




Revolutionär Antifaschistische Liste an der Uni Kassel

Mitarbeit in der Revolutionär
Antifaschistischen Hochschulliste

REVOLUTION Mai 2008

Sehr geehrte(r) Leser/in,

wie Du mit Sicherheit weißt, konsolidiert
sich unsere Gesellschaft aus ständigen
Klassenkämpfen. Ob in Schule, im
Studium, in der Ausbildung oder an der
Arbeit, wenn wir nicht Opfer anderer Interessen
sein, sondern ein selbst bestimmtes
Leben führen wollen, müssen wir
uns mit Gleichgesinnten organisieren
und als Akteur in dem jeweiligen Klassenkampfkampf
positionieren und intervenieren.
Dieser Artikel berichtet von
einer dieser Auseinandersetzungen – dem
Antritt einer neuen Hochschulliste, dem
Wahlkampf an der Uni Kassel, und der
Arbeit/Aktion innerhalb und außerhalb
des Studentenparlaments der Revolutionär
Antifaschistischen Liste.

Kassels
Mitglieder von REVOLUTION sind generell
politisch. So haben wir uns auch an
den Protesten gegen Studiengebühren in
Hessen und bundesweit beteiligt (Demonstrationen/
Boykotte). Doch wurde uns
in dieser Auseinandersetzung auch bewusst,
dass der ASTA(Jusos) in Kassel
nur den Landeswahlkampf 2008 im
Sinne hatte und dementsprechend
agierte. Bei den Demonstrationen
gaben die ASTA-Leute
den Mitstreitenden zu verstehen,
dass dieses Problem nur
im Parlament entschieden
werden könne. Parolen wie:
KOCH MUSS WEG!, skandierten
durch die hessischen
Städte wie Kassel, Marburg,
Frankfurt, Wiesbaden,
Darmstadt, etc.

An der Uni Kassel waren wir
zu dieser Zeit noch nicht organisiert,
haben nur im
PROTEST-PLENUM mitgearbeitet
und die SOZIAListe
bei ihrem Wahlkampf im Vorjahr
unterstützt.

Bei einer REVO-Veranstaltung haben
wir im Zuge einer Debatte rund um das
Studium wie wir es uns vorstellen sehr
schnell begriffen, dass wir uns als Liste
an der Uni aufstellen müssen.
Da die Zusammenarbeit mit SOZIAListe
nicht ergiebig war, haben wir von
REVOLUTION Kassel uns an die Studenten
Kassels gewandt eine neue Liste
zu gründen. Es folgte rasch ein Treffen
von Interessenten aus dem Milieu der
ANTIFA, des autonomen Kreises und
diverser unorganisierter Einzelpersonen.
Aus diesem Treffen ergaben sich weitere
progressive Sitzungen, was endlich in
folgenden Forderungen mündete:

– Referate für studentische Beschäftigte

-Wiederherstellung des Internationalismus
Referats

– Aufbau eines Antifa Referats

– Für die Abschaffung jeglicher Studiengebühren

– Für ein BAföG von 1000 € mtl. für alle
StudentInnen

– Für die Ausweitung des Semestertickets

– Gegen die selektiven Vorsriften der
Bachelor-& Masterstudiengänge

– Für ein selbstbestimmtes/mündiges
Studium

Obwohl wir keine Partei hinter uns hatten
wie fast alle anderen Hochschullisten
konnten wir trotzdem einen Sitz im
Studentenparlament erreichen. Wir sind
uns bewusst, dass durch das Parlament
keine umfassende Änderung herbeiführen
können, jedoch nutzen wir es als
Möglichkeit dort die Wahlversprechen
der „regierenden“ Listen zu überprüfen
und auch anzukreiden.

Das Thema Bildung ist mit der Gesellschaft
eng verknüpft, daher versuchen
wir als R.A.L. gesamtgesellschaftliche
Ereignisse bzw. Zustände an die Uni zu
tragen, um unsere KomillitonInnen
ein bischen mehr zu informieren
und politisieren! Hierfür veranstalten
wir bisher schon solche
Themenabende:

Venezuela – Sozialismus
des 21. Jahrhunderts?

NATO Sicherheitskonferenz
– Sicherheit
durch Krieg?

Privatisierung von Abschiebung-
Kein Mensch ist
illegal!

Wir freuen uns auch sehr,
wenn Menschen außerhalb der
Universität Kassel zu unseren
Veranstaltungen kommen, und wir
so mit ihnen Fragen diskutieren können.
Weitere Infos folgen, auch unter
www.myspace.com/ra_liste




Hungerkrise und Patente auf Leben

Hungerkrisen und Patente auf Leben

REVOLUTION Mai 2008

Die globale Umweltkatastrophe ist inzwischen
soweit fortgeschritten, dass sie
selbst die bürgerlichsten Politiker nicht
mehr abstreiten können. In den Medien
wird man fast täglich mit dem Thema
konfrontiert. Neben dem so genannten
Klimawandel ist es eine Vielzahl sich
gegenseitig verstärkender Phänomene,
die in den letzten Jahrzehnten gehäuft
auftreten.

Im Angesicht solcher ökologischer Probleme
treten Klassenunterschiede klar
zutage. An den Folgen des Hurrikan
Katrina vor drei Jahren starben 1.800
Menschen, vorwiegend Teile der armen
Bevölkerung New Orleans’ – Hilfe kam
nur den Reichen zuteil. Beim Tsunami
am 26. Dezember 2004 kamen 165.000
Menschen ums Leben – 1,7 Millionen
wurden Obdachlos. Betroffen sind nicht
nur Arbeiter, sondern auch Kleinbauern,
die ihren Besitz verloren haben. Die Folge
ist eine verstärkte Proletarisierung der
Bevölkerung.

Doch oft noch schlimmer sind Effekte,
die über einen langen Zeitraum auftreten
und nach-und-nach zunehmen.
Ein Beispiel hierfür ist die Desertifikation
– ein fortwährendes Problem in der
Landwirtschaft. Durch chemische
und physikalische Einflüsse wird
die landwirtschaftliche Nutzbarkeit
von Bodenflächen reduziert, bis eine
Wüstenbildung eintritt.

Die Ursachen sind vielfältig.
Hauptsächlich trägt die Überweidung
zur Zerstörung des Bodens bei – zu
hohe Viehbestände werden auf kleinen
Flächen gehalten, um den überhöhten
Fleischbedarf der westlichen Länder bei
gleichzeitig niedrigen Preisen zu decken.
Des Weiteren treiben Entwaldung,
übertriebene Nutzung von Pestiziden,
Bodenversalzung oder -versauerung die
Wüstenbildung voran.

Die Desertifikation ist somit unmittelbare
Folge des ineffektiven,
aber wirtschaftlichen Handelns der
landwirtschaftlichen Großkonzerne.
Sie tritt hauptsächlich in ohnehin trockenen
Regionen auf: 40 Prozent der afrikanischen
Bevölkerung leben in Gebieten, die von
Desertifikation bedroht sind, in Asien sind
es 39 Prozent, in Südamerika 30 Prozent.
Entwicklungsländer sind am stärksten
betroffen.

Phänomene wie die Desertifikation
verstärken die Abhängigkeit armer
Nationen von westlichen Staaten.
Subsistenzwirtschaft wird auf diese Weise
unmöglich.

Doch multinationale Landwirtschaftskonzerne
treten auch bewusst und aktiv
dafür ein, für die Bevölkerung noch
ansatzweise hinnehmbare Strukturen zu
zerstören und funktionierende Ökosysteme
zu schädigen. Hierfür dient u.a. das
Patentrecht auf Saatgut gentechnisch
veränderter Pflanzen. Der von der USRegierung
gestützte Betrieb Monsanto,
Marktführer für genmanipulierte Samen
(bspw. Soja, Bauwolle, Mais), hat die
einfallsreiche Methode „Roundup-
Ready“ entworfen; die so veränderten
Pflanzen sind immun gegen extreme
Herbizide (Pflanzengifte) und Pestizide
(Insektengifte). Parallel dazu wird das
ebenfalls von Monsanto hergestellte Gift
„Roundup“ gespritzt. Auf diese Weise
werden alle anderen Pflanzen außer den
Monsanto-Pflanzen abgetötet.

Da deren Saatgut um ein vielfaches
teurer als herkömmliches ist und man
zudem das teure Pflanzenschutzmittel
„Roundup“ kaufen muss, ist die Methode
eigentlich unwirtschaftlich. Den meisten
Bauern bleibt jedoch keine Alternative.
Entweder der Wind trägt das Spritzmittel
von umliegenden Feldern zu den eigenen
und tötet die ungeschützten Pflanzen,
oder die Pflanzen kommen von sich
aus auf das Feld und können nicht mit
Gift beseitigt werden. Der Konzern
Monsanto überprüft nun, ob Bauern
ihr manipuliertes, patentiertes Saatgut
anbauen – und verlangen Geld.

Diese Strategie wird nicht nur in den
USA genutzt, um die Monopolstellung
des Betriebes zu festigen. Auch in
Asien, Afrika und Osteuropa nimmt die
Roundup-Ready-Methode Millionen
von Kleinbauern die Existenzgrundlage
und zerstört die Möglichkeit einer
eigenständigen Wirtschaft. Zudem
werden auf diese Weise die Preise für
Lebensmittel und somit die Opfer des
Welthungers in die Höhe getrieben.
Neben Monsanto sind es auch europäische
Konzerne wie Bayer und BASF, unter
deren Einfluss die Landwirtschaft weltweit
steht. Gleichzeitig gibt es eine massive
Spekulation im Lebensmittelmarkt.
Von Haiti bis nach Indonesien steigen
die Lebensmittelpreise stark an, das
internationale Finanzkapital hat nach
dem Platzen der Immobilienblase ein
neues „Spielfeld“ entdeckt, die globalen
Rohstoffmärkte. Die Preise für Reis,
Mais und Weizen steigen massiv, in vielen
Halbkolonien werden die Lebensmittel
knapp – inzwischen warnt sogar der
imperialistische IWF vor der Gefahr von
steigenden Lebensmittelpreisen und den
damit einhergehenden Hungeraufständen
und Revolten.

Derartige Entwicklungen sind unmittelbar
mit dem kapitalistischen
Wirtschaftssystem verknüpft. Dass dies
langfristig extreme Schäden verursacht
und die Ernährungsgrundlage von
Milliarden gefährdet, ist irrelevant für
das Kapital. Die Kapitalistenklasse
braucht sich nicht um Umweltprobleme zu
scheren – das Opfer ist die Arbeiterklasse,
die Bauern und die Jugend.