Heraus in die Lausitz – Hinein in den antikapitalistischen Jugendblock!

Ende
November wollen wir das Lausitzer Braunkohlerevier blockieren und uns dem
internationalen Streiktag anschließen! Gemeinsam mit euch wollen wir einen
antikapitalistischen Jugendblock rund um die Aktionen vom 29.11 bis 01.12
aufstellen. Aufbauend auf den Erfolgen des Global Strikes versuchen wir mit
diesem Aufruf die entschlossensten und linkesten Teile der Fridays for
Future-Bewegung zu bündeln und auch zusammen mit Aktivist_innen von Ende
Gelände und Extinction Rebellion einen starken antikapitalistischen Jugendblock
auf die Straße und in die Grube zu bringen.

Bei
allen großen Erfolgen, die die Umweltbewegung in den letzten Monaten gefeiert
hat, fehlte meist eine politische Analyse der Grundlagen der Umweltkrise und
eine über kapitalistische Reformvorschläge (siehe zB. CO²-Steuer) hinausgehende,
mutige Perspektive für die Bewegung. Diese wollen wir gemeinsam mit euch
diskutieren, um sie am 29.11. auf den internationalen Streik und am 30.11. in
die Lausitz zu tragen. Unser Antikapitalismus muss dabei eine
internationalistische Ausrichtung haben. So solidarisieren wir uns nicht nur
mit den internationalen Fridays for Future-Protesten sondern auch mit dem
kurdischen Widerstand in Rojava. Wir verurteilen Erdogans Militäroffensive
auf’s Schärfste und fordern das ebenso von der gesamten Bewegung! Kriege sind
für uns immer auch Kriege gegen Umwelt und Natur sowie Militär und Armeen
weltweit zu den größten Klimakillern gehören. Es ist unsere Aufgabe am
Klima-Aktionswochenende eine lautstrake Stimme der internationalen Solidarität
und Klimagerechtigkeit darzustellen und nicht den brutalen Angriffskrieg gegen
die demokratischen Autonomieregionen peinlich wegzuschweigen.

Es wird
Zeit, dass wir als Antikapitalist_innen in der Fridyas for Future-Bewegung
sichtbarer werden und aufhören uns zu verstecken. Die Angst davor, junge
Aktivist_innen mit „zu radikalen Forderungen“ zu verschrecken, führt
letztendlich dazu, die Bewegung den pro-kapitalistischen Kräften wie Grünen
oder NGOs in die Arme zu treiben, welche sie früher oder später ausverkaufen
und scheitern lassen werden. Fridays for Future befindet sich aktuell auf einem
politischen Scheideweg, der entscheidend für die Zukunft der Bewegung sein wird.
Es geht dabei um die Frage, wer die Kosten für die „Klimawende“ zahlt. Für uns
als Antikapitalist_innen ist klar, dass es nicht wir Jugendliche,
Lohnabhängige, Studierende und Schüler_innen sein dürfen, die durch
Energiesteuern für die Klimakrise zahlen sollen, die die großen Konzerne und
kapitalistischen Regierungen verbockt haben. Stattdessen wollen wir die
Klimakiller selbst zur Kasse bitten!

Das
gilt insbesondere auch für den Braunkohleabbau, den wir in der Lausitz
thematisieren wollen. Unser Jugendblock soll dort die ökologische mit der
sozialen Frage verbinden und antikapitalistisch beantworten. Das heißt also für
einen schnellstmögliche Stilllegung der Tagebaue zu kämpfen aber gleichzeitig
auch zu fordern, dass keine_r der Arbeiter_innen seinen oder ihren Job
verliert. Stattdessen brauchen wir neue grüne Arbeitsplätze und bezahlte
Umschulungsmaßnahmen. Die Kohle dafür muss aus den Taschen derjenigen Konzerne
kommen, die jahrzehntelang mit der Verpestung unseres Klimas Profite gemacht
haben.

Darüber
hinaus schlagen wir folgende Forderungen vor:

Ausbau
des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, bezahlt aus den Profiten der großen
Energie-, Flug- und Autokonzerne. Kostenlose Nutzung für Alle!

Entschädigungslose
Enteignung aller Klimakiller, wie beispielsweise aller deutschen Konzerne, die
an der Abholzung der Regenwälder oder den Erzminen verdienen! Die Gewinne
dieser Unternehmen müssen in die Entgiftung der Böden, dem Recyceln allen
Plastiks, der Aufforstung der Wälder fließen!

Kein
Arbeitsplatz oder Lohnverlust. Schaffung ökologisch nachhaltiger Arbeitsplätze
und Umschulung bei weiterer Zahlung des ehemaligen Lohns.

Abschaffung
des Patentrechts. Öffnung aller Patente, um die Wissenschaft in den Dienst der
Rettung der Menschheit und nicht in den Dienst der Profitinteressen zu stellen.

Wir
lassen uns antikapitalistische Positionen nicht verbietet! Lasst uns gemeinsam
alle linken Kräfte in der Klimabewegung bündeln und auf den internationalen
Streiks sowie in der Lausitz ein starkes Zeichen der internationalen
Solidarität setzen! We are unstoppable – Another world is possible!