Activist Guide

Keinen Bock mehr auf dieses System?

Irgendwie nervt dich das alles total. Faschos, die in deiner Stadt, deinem Bezirk oder bei dir auf dem Dorf rumhängen und laut „Für Deutschland“ schreien, bevor sie irgendwo Hakenkreuze hin sprühen. Dich nervt, dass du nicht weißt, ob du einen vernünftigen Job findest, weil deine Schule nichts zu bieten hat. Die AfD darf an deiner Schule gegen Minderheiten hetzen. Die Schulleitung macht Stress, wenn man zum Klimastreik geht. Der Sexismus, Rassismus und die Queerfeindlichkeit von allen Seiten macht dich fertig.

Gerade, wenn Worte und Realität so sehr auseinanderklaffen. Wir wissen doch alle, dass Millionen Hunger leiden. Deutschland und viele andere Länder Krieg führen, den Klimawandel ignorieren und Staaten ihre und andere Bevölkerungen unterdrücken. Jedenfalls einen großen Teil davon, nämlich die, die am härtesten in unserer Gesellschaft arbeiten – und damit meinen wir nicht die Banker und Unternehmer.

Also hast du dich entschieden was dagegen zu machen. Die Frage ist nur was und wie? Falls du deshalb einer REVO- Gruppe beitreten möchtest oder selber eine REVOLUTION Gruppe aufbauen möchtest: Hier findest du einen Leitfaden, wie du das machen könntest und wie du die ersten Schritte als Aktivist_In gehst!

Wir beißen auch nicht…

Die beste Idee ist wohl, du sprichst beziehungsweise schreibst uns erst mal an. Vielleicht gibt es ja schon Mitglieder in deiner Nähe. Das wäre natürlich super, muss aber nicht sein, um eine Gruppe aufzubauen, da wir uns auch online supporten. Wir sind nicht ohne Grund eine Gruppe, oder besser gesagt eine Organisation. Schließlich hatten alle von uns einen Grund, aktiv zu werden. Wir waren alle auf die eine oder andere Weise unzufrieden mit der bestehenden Gesellschaft. Doch mehr als das: Wir als REVO haben auch ein Programm gegen den Kapitalismus und natürlich steht unsere Politik auch für etwas.

Vielleicht siehst du einige Dinge anders als wir. Das sollte aber kein Grund sein, nicht mit uns darüber zu diskutieren, wenn du unserer grundsätzlichen Position zustimmst. Also kontaktiere uns, falls noch nicht geschehen, schließlich beißen wir ja nicht!

Unter Leute kommen!

Falls es niemand von uns in deiner Nähe gibt, ist es vielleicht erstmal nicht so leicht: Denn alleine in einer Gruppe zu sein, ist irgendwie witzlos. Deswegen sprich einfach deine Freund_Innen mal an, was sie so denken. Die Probleme, die du siehst, haben andere auch. Die meisten fühlen sich einfach nur zu hilflos, um was dagegen zu machen oder verdrängen es. Also sprich sie an und frag sie, was sie davon halten, aktiv zu werden und eine Gruppe aufzumachen.

Wenn du ein, zwei oder drei findest ist das schon mal ein super Anfang! Zum Glück gibt´s ja auch schon die ein oder andere REVOLUTION Gruppe. Das heißt, du kannst Zeitungen, Flyer und Sticker haben, ohne sie selbst erst gemacht zu haben. Das ist natürlich eine gute Hilfe und spart dir am Anfang viel Zeit. Ja, na klar kannst du das auch selbst oder mit uns zusammen machen. Aber dazu später…

Jetzt organisierst du erst mal ein Treffen. Dazu lädst du einfach alle ein, die Interesse haben könnten. Am besten zu einem spannenden und aktuellen Thema. Zum Beispiel zum Thema Schulstreik, Antifa oder Umweltzerstörung. Es kann natürlich auch ein ganz simples Problem sein, dass du an deiner Schule oder deinem Arbeitsplatz ändern möchtest… Mach Aushänge oder verteile Flyer auf einer Demo, das kommt immer gut an. Wenn du magst, kann vielleicht auch jemand von einer anderen REVO-Gruppe kommen, um dir zu helfen.

Flyer, Zeitungen, Kontaktlisten und Homepage

Vielleicht hast du so was in der Richtung ja schon mal gemacht. Viele Dinge sind ganz einfach und müssen nicht sofort superkrass aussehen. Du brauchst nicht das „beste“ Layoutprogramm: Word oder Open Office zum Beispiel tun´s am Anfang vielleicht auch für einen kleinen Flyer oder Aushang. Wenn du was Größeres vorhast, dann weißt du ja, dass du uns Fragen kannst, ob wir dir helfen. Kein Problem!

REVO postet Artikel auf Insta, Twitter und der Homepage. Außerdem bringen wir regelmäßig eine größere bundesweite Zeitung raus. Die kannst du haben. Nicht nur für dich, sondern auch zum Verteilen und Verkaufen. Du kannst auch selbst Artikel für uns schreiben. Dazu schreib uns einfach an und wir können dich dabei supporten!

Das erste Treffen

Endlich ist es so weit. Dein erstes REVO Treffen steht kurz vor der Tür und es gibt ein paar Leute, die Interesse haben, mitzumachen. Moment, du brauchst noch einen Raum! Vielleicht kennst du ja einen linken Jugendclub, eine Bar oder eine öffentliche Einrichtung, wo ihr euch treffen könnt. Zuhause ist nicht so gut, weil du ja die Treffen auch offen ankündigen willst, damit sie offen für alle sind. Auch Leute, die du noch nicht kennst.

Wenn du möchtest, kann bestimmt jemand aus einer anderen Stadt vorbeischauen, falls du Hilfe bei der Durchführung und Vorbereitung der ersten Treffen möchtest.

Treffen bestehen eigentlich immer aus zwei Teilen. Der erste ist die politische Diskussion über ein Thema, was aktuell ist oder das euch interessiert. Im zweiten Teil plant ihr Aktionen, Demos oder eure gemeinsame Arbeit in Schule, Uni, vorm Jobcenter oder im Betrieb. Falls neue Leute da sind, geh sicher, dass du die wichtigsten Infos bekommst, um sie wieder kontaktieren zu können und mache schon mal das nächste Treffen aus.

Action, was sonst?

Das ist ganz klar eine wichtige Sache und der Weg, wie wir unsere Meinung unter die Menschen tragen können oder sogar durchsetzen. Mit Worten kann man zwar Menschen, die die Widersprüche im Kapitalismus spüren, für sich gewinnen, aber durch Aktionen macht man sie aufmerksam. Außerdem: Die Kapitalist_Innen werden sich nicht freiwillig verjagen lassen. Eigentlich ist alles möglich. Geh raus und sticker irgendwo in der Umgebung. Du kannst natürlich auch plakatieren oder eine kleine Transpiaktion an deiner Schule machen, wenn du noch auf eine gehst.

Demos sind natürlich immer perfekt, um in Kontakt mit anderen Linken oder von Sozialabbau und Unterdrückung Betroffenen zu kommen. Außerdem kann man viel drumherum machen. Du kannst im Vorhinein Flyer dafür verteilen oder dich mit anderen darüber unterhalten. Manchmal sind kleine Aktionen am Rande der Demo auch ganz cool. Es gibt viele Möglichkeiten von Aktionen!

Transpis malen und Fahnen schwingen…

Natürlich, Transparente sind immer eine gute Sache. Du siehst sie oft auf Demos. Sie sind praktisch, um einen Demoblock zu schützen und können richtige Botschaften an Außenstehende vermitteln. Auch hier gilt, es muss nicht immer ein Kunstwerk sein. Mit ein bisschen Abklebeband, einem Beamer oder einfach frei Hand kriegt man schon was Passables zustande.

Das so entstandene Transparent kannst du jetzt mit auf Demos nehmen. Am besten du schreibst unsere Homepage und Insta drauf, dann lernst du vielleicht neue interessierte Personen kennen. Außerdem können wir dir auch REVO-Fahnen zuschicken, mit denen dich als Teil unserer Gruppe auf Aktionen zeigen kannst!

Informiert sein, um zu überzeugen!

Wie bereits gesagt, sind wir nicht umsonst eine politische Organisation mit einem Programm. Wir sind keine lose Gruppe, ein Bündnis oder ein Verbund von Individuen mit völlig unterschiedlichen Meinungen. Was uns eint, ist ein grundlegendes Verständnis dieser Gesellschaft. Wir haben eine klare Analyse der Umstände und wie wir sie verändern wollen.

Das heißt, es wäre gut, wenn du dich mit diesen Positionen, als erstes natürlich unserem Programm, auseinandersetzt. Nicht, damit du es sinnentleert nachplappern kannst. Nein, damit du mit uns darüber diskutieren kannst. Vielleicht hast du in dem einen oder anderen Punkt eine andere Meinung. Die musst du auch nicht unbedingt ändern, wenn sie nicht grundlegender Art ist und vielleicht kann sie sich in der Praxis mit uns als richtig oder auch falsch herausstellen.

Unser Verständnis entsteht durch die gemeinsame Diskussion. Sie entsteht durch Erfahrungen und einen gemeinsamen Prozess in der Gruppe. Aber vor allem aufgrund demokratischer Prinzipien! Wenn wir das verinnerlichen, dann ist das die beste Chance, Mitglieder zu gewinnen. Also setze dich mit unseren Positionen auf der Homepage, in social media, in der Zeitung oder in unserm Programm auseinander und diskutiere es mit uns, dann wird es dir leichtfallen, auch andere von unseren Positionen zu überzeugen.

Boah: Das kostet doch!?

Jep. Wie fast alles im Kapitalismus, kostet es auch gegen ihn und seine menschenverachtenden Auswirkungen zu kämpfen. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Gruppe immer ein wenig Geld in unsere Kassen reinkriegen. Das Simpelste ist natürlich, Mitgliedsbeiträge zu erheben. Das können auch schon so 5 Euro im Monat sein.

Aber du wirst schnell mitbekommen, dass das selten ausreicht. Darum ist es empfehlenswert, Spenden zu sammeln. Was auch sehr gut funktioniert, ist zum Beispiel eine Soliparty zu veranstalten.

Wenn die Gruppe größer ist, dann solltet ihr einen Finanzwart haben, der den Überblick behält und auf euer Geld aufpasst oder sich Gedanken macht, wie man neues kriegt.

Eine Kampagne starten…

Puhh! Das klingt nach viel Arbeit, oder? Ist es auch. Trotzdem ist es was Sinnvolles. Wir sind immerhin Kommunist_Innen und keine Spaßgruppe, was nicht heißt, dass wir keinen Spaß haben. Wir hüpfen nur nicht von einem Event zum anderen, sondern versuchen selbst die Politik, die abläuft, aktiv mitzugestalten.

Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass die Regierung sagt, dass sie gegen Krieg und Klimawandel ist, aber nichts groß dagegen macht. Genauso, wie es uns ankotzt, wenn irgendwelche Gewerkschaftsbürokrat_Innen nicht zum Streik aufrufen, wenn die nächste Gehaltskürzung droht. Wir organisieren selbst Proteste und Aktionen und binden andere Gruppen und Einzelpersonen in diese Kämpfe mit ein. So entstehen Bewegungen, die tatsächlich Dinge verändern und der Keim für revolutionäre Kämpfe sein können. Und dafür lohnt sich doch dann die Arbeit auch wieder, oder nicht?

Zusammen arbeiten! Gemeinsam kämpfen!

REVOLUTION ist mehr als nur ein Verbund von unabhängig voneinander existierenden Gruppen. Wir arbeiten alle zusammen, um das gleiche Ziel zu erreichen! Du bist nicht alleine. Auch wenn uns Regionen voneinander trennen, ist es unsere Politik, die uns vereint. Diese Politik und deren Grundlagen besprechen wir auf unseren Konferenzen. Im Gegensatz zu so manch bürokratischen Organisationen ist es bei uns die Mitgliedschaft, die die Demokratie macht.

Diese Konferenzen finden regelmäßig statt. Bundesweit und international. Jedes Mitglied kann kommen, kann sich einbringen, ein Schriftstück verfassen und Diskussionen anstoßen. Dort wählen wir auch unsere Gremien, die zwischen den Konferenzen unsere Beschlüsse durchsetzen und die „Tagespolitik“ machen. Ganz klar, die können nicht machen, was sie wollen, sondern müssen sich an die Beschlüsse der Konferenz halten. So wie jede_R einzelne. Außerdem sind sie jederzeit abwählbar!

Unsere gemeinsame Politik bestimmt bis zu einem gewissen Grad, was wir tun oder halt nicht tun. Wenn zum Beispiel eine Gruppe von uns aktiv Antifa-Arbeit macht, dann sollte sich die bundesweite Organisation damit beschäftigen. Am besten sollte auch etwas dazu auf unserer Homepage, social media oder in der Zeitung stehen.

Aber vor allem macht uns unsere Einheit in unseren Meinungen im Kampf stark! Das schließt auch nicht aus, dass man sich mal streitet oder politische Meinungsverschiedenheiten hat, sondern zeigt nur, dass wir ein demokratisches Verständnis unserer Arbeit haben und dazu bereit sind, Probleme anzupacken. Diese Einheit erlaubt es uns, gemeinsame Kampagnen und Aktionen bundesweit und sogar international zu organisieren. Der Gegner tut es ja schließlich auch. Wir können unsere Stimmen vereinigen, um uns Gehör zu verschaffen. Außerdem muss ja irgendwer sagen was schief läuft, aber vor allem, wie man´s besser macht. Das sind nun mal wir: Kommunist_Innen.

Das wird viele Menschen dazu bringen, Dinge zu hinterfragen. Nicht nur, was sie im Fernsehen sehen, sondern auch in der Schule und sonst wo. Am Anfang werden es nur kleine Erfolge sein. Aber Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Der Kapitalismus wird nicht an einem gestürzt werden!

Und..? Ach so! Wenn du Hilfe brauchst, meld dich auf Insta oder Twitter per Mail. Wenn du schon eine Nummer hast, dann ruf einfach an. Wir helfen dir gerne weiter!