Welchen Sozialismus wollen wir?

Was ist unser Verständnis von Sozialismus?

Mai 2010, Sonderausgabe „Jugendinternationale“

In diesem Text wollen wir einige grundsätzliche Dinge unserer politischen Richtung ansprechen – was verstehen wir unter Sozialismus und was sind die Unterschiede zu anderen Strömungen und Gruppen?

Im Allgemeinen beschreiben wir diese Gesellschaft als kapitalistische Gesellschaft, in der eine Minderheit – die Kapitalisten (Bourgeoisie) – über die Produktionsmittel verfügen, sich den Profit aneignen und den bürgerlichen Staat mit Hilfe ihrer Parteien kontrollieren. Dem gegenüber steht die Arbeiterklasse (Proletariat), die übergroße Mehrheit der Gesellschaft, die gezwungen ist ihre Arbeitskraft den Kapitalisten zu verkaufen. Da es sich bei Kapitalisten und ArbeiterInnen um zwei entgegengesetzte Klassen handelt, ist der Kapitalismus eine Klassengesellschaft. Das zu überwinden schreiben sich viele auf ihre Fahne, so auch wir, die die Lösung im Namen tragen – REVOLUTION!

Antikapitalistisch, Linksradikal, revolutionär?

Unter diesen Adjektiven sammeln sich recht viele Organisationen, speziell viele Jugendgruppen bejahen diese Beschreibungen. Das tut auch REVOLUTION, allerdings ergänzt mit den variierenden Begriffen „sozialistisch“ und „kommunistisch“. Damit wollen wir zunächst unsere politische Perspektive darstellen, für uns bedeutet Antikapitalismus, Radikalität und revolutionäre Ausrichtung immer auch den Kampf für eine andere Gesellschaftsordnung – den Sozialismus und Kommunismus.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus – im wissenschaftlichen Sozialismus der Arbeiterbewegung (von den GenossenInnen des „Who is Who“) sind mit Sozialismus und Kommunismus zwei unterschiedliche Dinge gemeint. Der Sozialismus meint die „Diktatur des Proletariats“ – der Kommunismus quasi das Endziel, die klassenlose Gesellschaft.

Sozialismus ist daher die Gesellschaftsordnung, welche direkt einer sozialen Revolution folgt. Dort sind die Arbeiter_innen und die Jugend in Räten organisiert und kämpfen innerhalb einer revolutionären Partei gegen die Bourgeoisie, die ehemals besitzende Klasse. Diese „Diktatur des Proletariats“ ist daher die Herrschaft der Mehrheit einer Gesellschaft über die Minderheit, über die Reste der ehemals herrschenden Gruppen. In dieser Phase zerstört die revolutionäre Bewegung alle Grundlagen der kapitalistischen Klassengesellschaft, zerstört damit auch den bürgerlichen Staat und die kapitalistische Ordnung in der Produktion. Diese Schritte sind notwendig um eine klassenlose Gesellschaft, den Kommunismus aufzubauen. Hier gibt es dann keine Klassen mehr, die soziale Grundlage dafür wurde zerstört – alle Menschen können nach ihren Fertigkeiten und Bedürfnissen miteinander leben, planen und produzieren.

Einige politische Gruppen, speziell aus dem autonomen oder anarchistischen Bereich wollen direkt nach einer Revolution (wobei der Weg dahin recht vielfältig sein kann) den Kommunismus quasi einführen. Dafür braucht es ihrer Ansicht nach auch keine Partei oder Internationale, keine jegliche Organisierung der revolutionären Massen, die Revolution gilt als spontaner und direkter Akt. Für sie kann eine Gesellschaftsordnung direkt in die andere übergehen, für sie stellt sich nicht die Frage des Sozialismus, der „Diktatur des Proletariats“. Obwohl sich das recht verlockend anhört, ist es jedoch fern jeglicher Realität. Die Bourgeoisie wird nicht durch eine einzige Revolution geschlagen, schon gar nicht international, dafür brauchen die revolutionären Massen Organisationen, eine Partei, eine Internationale, eine Miliz – die, die jahrhundertelange Herrschaft der Bourgeoisie brechen können.
Das ist für uns eine revolutionäre Politik, natürlich gibt es bei den Begriffen einige Fragen a´la „wird das so wie in der DDR“ oder „funktioniert ja eh nicht“.

Vorbild DDR?

Für alle Gruppen die sich heute sozialistisch oder kommunistisch nennen, ist es wichtig sich zum sog. „real existierenden Sozialismus“ zu verhalten. Für uns von REVOLUTION sind dabei zwei Punkte entscheidend –

a) im „Ostblock“ herrschte kein Sozialismus, es gab keine „Diktatur des Proletariats“,(ausgenommen die ersten Jahre nach der Oktorrevolution 1917 in der Sowjetunion) sondern allein eine Diktatur einer Bürokratie über die Arbeiterklasse. Die Räte wurden überall wo es welche gab, ausgeschaltet und stattdessen eine ruinöse zentralistische Planwirtschaft eingeführt, welche den Interessen der Bürokratie entsprach aber nicht den Interessen der Arbeiter_innen diente. Die Parteien und die Internationale (KommIntern – Kommunistische Internationale bis 1943) dienten nicht der Arbeiterklasse, nicht der internationalen Revolution, sondern allein den Interessen der herrschenden Bürokratie.

b) Dabei vergessen wir nicht die Errungenschaften der Oktoberrevolution. Erstmals gelang es den Arbeiter –und Bäuer_innen gemeinsam mit einer revolutionären Partei, den Bolschewiki die Macht zu ergreifen. Dies taten sie gegen den Zaren und die Bourgeoisie. Die Enteignung der Produktionsmittel und damit der Bourgeoisie gehören zu den Ereignissen die wir auch heute im Rückblick auf den „Ostblock“ verteidigen. Diese Staaten wurden „degenerierte Arbeiterstaaten“ (Begriff Trotzkis), bei denen zwar die Kapitalisten entmachtet waren, die Arbeiter_innen aber von der Bürokratie gehindert wurden die „Diktatur des Proletariats“ auszuüben.

In der Öffentlichkeit wird Sozialismus immer mit der DDR gleichgesetzt, dort heißt Sozialismus dann Mauerbau, keine Presse –und Meinungsfreiheit und alte Männer bestimmen die Partei und den Staat, meist über Jahrzehnte. Oft wird dabei vergessen, dass selbst dieser bürokratische Sozialismus eine Menge Vorteile gegenüber unserem „freien“ Kapitalismus hatte. Es gab eine umfassende Sozial, Gesundheit –und Bildungsversorgung, keine Arbeitslosigkeit und – im Vergleich zum Kapitalismus – kaum soziale Unterschiede zwischen den Menschen. Dort gab es mehr Gleichheit als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Trotzdem bekämpfen wir heute Strömungen, die den Ostblock als sozialistisch verherrlichen, welche Stalin oder Mao als Revolutionäre abfeiern – diese Gruppen stehen nicht für einen revolutionären Sozialismus, diese Gruppen stehen für einen bürokratischen autoritären Sozialismusbegriff und nicht auf den politischen Grundlagen der Oktoberrevolution.

Wofür wir heute kämpfen

Heute müssen wir gegen eine kapitalistische Herrschaft kämpfen, die ihre eigenen Versprechungen wie „Freiheit“ oder „Gerechtigkeit“ täglich mit Füßen tritt und zur Karikatur macht. Einige kapitalistische Zentren wie die USA, EU und Japan haben die restlichen Kontinente unterjocht – Afrika, Asien und Lateinamerika dienen als Rohstofflieferant oder müssen billige Arbeitskräfte für die Großkonzerne des Nordens zur Verfügung stellen. Unsere Bourgeoisie eignet sich diese Profite an, beutet große Teile der Erde aus und ruiniert gleichzeitig die Lebensgrundlagen der Menschheit. „Freiheit“ existiert dabei nur für die Bourgeoisie, wer sich dem entgegen stellt wird mit Gewalt und Krieg überzogen, Gerechtigkeit gibt es für niemanden im Kapitalismus. Der Kapitalismus „funktioniert“ nur für eine Minderheit, die geschätzten 11 Millionen Einkommensmillionäre weltweit (Zahl nach Wirtschaftskrise möglicherweise gesunken) – für die anderen 6 Milliarden Menschen bedeutet Kapitalismus Ausbeutung, Unterdrückung und Entrechtung. Daher ist „Antikapitalismus“ für REVOLUTION untrennbar mit dem Kampf für Sozialismus verbunden, dieses bringen wir auch stets vor und erläutern unsere praktische Politik und unser Programm. Wir machen es nicht wie viele andere Gruppen, die zwar sich sozialistisch nennen aber nicht offen für ein sozialistisches Programm oder eine revolutionäre Praxis eintreten.

Diese Gruppen die wir als „zentristisch“ bezeichnen (kurz gesagt: von Revolution und Sozialismus sprechen, aber in der Realität nichts dafür tun) meinen oft, das die Menschen nicht soweit wären über Revolution und Sozialismus zu sprechen und daher solche Fragen erst später wichtig wären. Damit sind diese Gruppen sich oft einig mit den größeren „reformistischen“ Organisationen wie Gewerkschaften, Linkspartei oder SPD. Es mag überraschen, aber auch diese Gruppen sprechen davon den Kapitalismus überwinden zu wollen, bei Linkspartei und SPD findet sich sogar noch der Begriff „demokratischer Sozialismus“ im Programm wieder. Aber natürlich wollen diese Organisationen den Sozialismus nicht über eine Revolution herbeiführen, nein sie treten für kleine Verbesserungen im Kapitalismus ein und schüren dadurch die Illusion, dass der Kapitalismus reformierbar wäre.

Dadurch das sie nicht offen für ein revolutionäres Programm eintreten, dadurch das sie weiter Illusionen und Versprechungen innerhalb der Arbeiter_innen und der Jugend säen, sind
reformistische und zentristische Organisationen heute das größte Hindernis für eine revolutionäre Bewegung. In den täglichen Kämpfen müssen wir sie zu gemeinsamen Aktionen zwingen, ihre gescheiterten Konzepte entlarven und ihre Basis vom revolutionären Programm und revolutionärer Praxis überzeugen.
Nur dadurch ist es möglich eine revolutionäre Bewegung, eine revolutionäre sozialistische Partei aufzubauen – eine Partei die den Kampf gegen Kapital und Staat organisiert. Dafür tritt REVOLUTION ein, das ist unser Verständnis von Sozialismus und Kommunismus.

Keine Zukunft ohne Sozialismus!

Kein Sozialismus ohne Revolution!

Keine Revolution ohne Partei!




Der Faschismus: eine antikapitalistische Kraft?


Juni 2009

Zuletzt am 1.Mai haben wir eine Reihe von Nazi-Aufmärschen erlebt, die – trotz vielfacher Überlegenheit der linken Gegenaktionen – eine relative Stärke der faschistischen Bewegung demonstrieren konnten. Zu solchen Anlässen kann es kein „guter Demokrat“ auslassen, seine antifaschistische Position zu beteuern und die Faschisten zu verurteilen. In diesem Licht präsentieren sich die Nazis als eine radikale politische Alternative, die die Interessen des „kleinen Mannes“ und des „Volkes“ vorbehaltslos vertreten.

Hierbei ist es nichts neues, dass Nazis auch phrasenhaft mit linker Rhetorik agitieren. Sie wenden sich gegen den amerikanischen Imperialismus (natürlich nicht gegen den deutschen), gegen Ausbeutung (daher Jobs nur für Deutsche) und gegen den „multinationalen“ Kapitalismus, der nicht mehr dem Wohl des Volkes dient.

außen radikal, innen reaktionär

Der Hintergrund dessen ist, dass sie die Schwäche der Arbeiterbewegung ausnutzen und enttäuschte Kleinbürger, aber auch Arbeiter, mit radikalen Phrasen locken wollen.

Deutlicher denn je zeigt sich das bei den sog. „Autonomen Nationalisten“. Diese Kopieren das gesamte Erscheinungsbild der autonomen Linken – angefangen bei Kleidung, Auftreten und Taktik auf Demos, bis hin zu Organisationsformen und teilweise gar politischen Parolen.

So liest man auf der Seite der „Autonomen Nationalisten Schmallenberg“:

„Der Nationale Sozialismus ist eine progressive Weltanschauung, das heißt dies muss sich auch im Erscheinungsbild bemerkbar machen. Die Linke macht dies seit langem erfolgreich vor, nun liegt es an uns, selbiges Konzept aufzugreifen und es auszubessern.“

Hinter dieser, wie sie sagen, „progressiven“ Fassade steckt jedoch originäre faschistische Ideologie. Die Vorgehensweise dieser Nazi-Gruppen liegt darin, jegliche linke Politik in ihrem Inhalt zu pervertieren und für reaktionärste Ziele zu verwenden.

Kann der Faschismus für Arbeiter und Jugendliche eine wirkliche, antikapitalistische Alternative darstellen? Er kann es nicht, denn als Phänomen der kapitalistischen Klassengesellschaft entspringt er der Klasse der Kleinbürger, nicht der Arbeiterklasse. Gemeinsam mit der herrschenden Klasse, der Bourgoeisie, kann er ein terroristisches Regime errichten, das unter anderem der brutalen Unterdrückung der Arbeiterklasse dient. Die Ideologie der Nazis ist eine vollkommen widersprüchliche Mischung aus Rassismus, Nationalismus, Esoterik und sozialistischen Phrasen. Weder stützen sie sich auf eine Analyse der Gesellschaft, noch haben sie eine zumindest in sich geschlossene Theorie. Ihre „philosophische Grundlage“ ist nicht die materialistische, wissenschaftlichen Herangehensweise, sondern eine Form des Idealismus, die zur Begründung ihres Volk – Rassismus – Sozialismus – Gemenges letztlich immer auf Religion und Mythologie ausweichen muss.
Aufgrund der inhaltlichen Unzulänglichkeiten der faschistischen Ideologie schweißt sich diese Bewegung nicht durch ein politisches Programm zusammen, sondern durch gemeinsame Gewalt, Machtdemonstration und Pogrome.

Warum sind nun die Nazis nicht antikapitalistisch?

Ihre Ziele stehen den objektiven Erfordernissen zum Sturz des Kapitalismus diametral entgegen.

Wenn wir die Einheit der Weltarbeiterklasse und aller Unterdrückten gegen die herrschenden Klassen fordern, spalten die Faschisten diese hundertfach in Nationen, Ethnien, Religionen.

Wenn wir gegen die Kriege der Imperialisten kämpfen, rechtfertigen die Faschisten diese als legitimen Wettbewerb der Völker.

Wenn wir die Repression des bürgerlichen Staates angreifen, fordern die Faschisten Verfolgung und Tod.

Allen AntikapitalistInnen muss klar sein, dass diese Bewegung zutiefst reaktionären Charakter hat und entschlossen und militant bekämpft werden muss.

Ursachen

Die faschistische Bewegung hat ihre Wurzeln in der Krise des Kapitalismus, insbesondere in der „Prekarisierung“ des Kleinbürgertums. Sie sind ihrem Wesen nach ständig vom sozialen Abstieg bedroht und entwickeln daher bisweilen radikal-kleinbürgerliche Ideologien, welche die Konkurrenz durch die großen Kapitale angreifen und soziale Absicherung fordern. Aufgrund ihres Klassenhintergrundes können sie jedoch nicht den Kapitalismus als alleinige Ursache ihrer sozialen Situation identifizieren. Daher paart sich bei den Faschisten verlogener „Antikapitalismus“ mit Rassismus und Hetze gegen Minderheiten, die für Krise und Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht werden.

Dass Faschistische Organisationen die Krise nutzen können, ist jedoch keinen naturgegebener Prozess, die „Opfer“ der Krise wenden sich nicht „automatisch“ oder „als erstes“ der Rechten zu, wie auch manche Linke meinen. Dass sich Schichten des Kleinbürgertums, aber auch politisch wenig bewusste ArbeiterInnen und Jugendliche massenhaft Nazis zuwenden, ist immer auch das Resultat eines politischen Versagens der Arbeiterbewegung gewesen, wenn diese keine Antworten auf die Zerstörung der Perspektiven, der Lebensgrundlagen der Massen durch die kapitalistische Krise zu geben in der Lage ist – sprich eine Perspektive der revolutionären Überwindung des Kapitalismus zu verfechten.

Auf einer solchen Grundlage der Zuspitzung der Verhältnisse und des Versagens der Arbeiterbewegung kann der Faschismus in der Tat zu einer Massenbewegung werden. Zur Herrschaft gelangt der Faschismus jedoch nur, wenn die Bourgeoisie in ihm ein geeignetes Instrument für ihre Interessen erblickt, ihre konterrevolutionären innenpolitischen wie außenpolitischen imperialen Interessen nur noch durch eine faschistische Herrschaftsform gewahrt sieht.

Der Faschismus ist eine kleinbürgerliche Bewegung, die von der Bourgeoisie als Waffe gegen die Arbeiterklasse eingesetzt wird. Das bedeutet brutale Unterdrückung der Arbeiterbewegung, Militarisierung und Hochrüstung, Verfolgung und Ermordung von MigrantInnen und Minderheiten.

Doch dies ist auch für die Bourgeoisie nicht ohne Gefahr, könnte eine faschistische Bewegung und der Kampf gegen sie ja auch zur Machteroberung durch die Arbeiterklasse und zur sozialistischen Revolution führen.

Überall dort, wo Faschisten die Macht im Staat übernahmen, wurde vom ersten Tag an die Arbeiterbewegung verfolgt, unterdrückt und zerschlagen. Dies verweist klar darauf, dass die faschistische Bewegung ein Instrument der Bourgeoisie ist.

Weit verbreitet ist die Ansicht, die Bundesrepublik und ihr Staat seien im Grunde „antifaschistisch“ und Verbündete im Kampf gegen die Nazis. Jedem vorgeblichem Antifaschismus der bürgerlichen Politik zum Trotz lehnen wir diese Position ab. Der bürgerliche Staat ist ein Instrument der herrschenden Klasse und kann jederzeit wieder auf die Rechten zurückgreifen, wenn das kapitalistische System bedroht wird.

Zudem wissen wir, dass der Staat selbst faschistische Organisationen wie die NPD aufbaut und kontrolliert, indem Agenten der Geheimdienste dort aktiv sind. Den Kampf gegen Rechts in die Hände der Bourgeoisie zu legen, ist daher blauäugig und dient dem Zweck, den antifaschistischen Kampf der Linken und der Arbeiterklasse zu schwächen.

Verbotslosung

Wir lehnen es ab, den Faschisten irgendwelche demokratischen Rechte zuzugestehen, die die Arbeiterbewegung dem kapitalistischen Staat abgerungen hat. Wir treten dafür ein, der brauen Brut von Beginn jede Form der eigenen Organisierung, der öffentlichen Propaganda, der Indoktrination in der Schule oder im Betrieb durch die Aktion der Arbeiterbewegung, der Jugend, von MigrantInnen und der Linken zu verwehren.

Es ist jedoch falsch, ein Verbot faschistischer Organisationen zu fordern. Dies würde bedeuten, an den Klassenfeind zu appellieren, um die Arbeiterklasse zu verteidigen. Es nährt die Illusion, dieser Staat sei wirklich antifaschistisch. Zudem wollen wir dem Staat nicht das Instrument des Verbots erlauben, da er dieses unter der Formel der „Extremismusbekämpfung“ ebenso gegen linke Organisationen einsetzen wird.

Als RevolutionärInnen werden wir niemals eine Stärkung des bürgerlichen Staatsapparates unterstützen, auch nicht im Namen des Antifaschismus. Stattdessen muss der Kampf gegen Rechts auch genutzt werden, um den Staat zu bekämpfen.

Wie die diversen Verbote von Nazi-Organsiationen
in den letzten Jahren gezeigt haben, sind sie auch unwirksam – die Rechten organisieren sich nur neu unter anderem Namen. Im Kampf gegen Nazis sind Selbstverteidigungsstrukturen nötig, keine Verbote!

Der Kampf gegen Nazis muss auch von den Gewerkschaften geführt werden. Hier können Millionen von ArbeiterInnen mobilisiert und politisiert werden. Jedoch lehnen die reformistischen Führungen diesen politischen Kampf ab und überlassen ihn der bürgerlichen Polizei – also jenen Organen, die bei der nächsten Demo Linke drangsalieren und beim nächsten Streik Streikbrecher schützen. Der Kampf gegen Nazis muss jedoch Sache der Arbeiterklasse sein bzw. werden! Wir müssen daher in den Massenorganisationen der Klasse für eine kämpferische Politik und gegen die reformistischen Führungen eintreten.

Autonome Antifa

Wir unterstützen den Kampf der Antifa-Gruppen gegen die Nazis. Diese gehören zu den entschlossensten Teilen der antifaschistischen Bewegung. Wir gehen daher gemeinsam mit ihnen auf Demos und stellen uns den Nazis entgegen. Jedoch lehnen es die anarchistisch/autonomen Antifa-Gruppen oft ab, funktionierende Organisationsstrukturen zu bilden und Einheitsfontabsprachen zu treffen. Ihr Kampf ist daher zwar oft radikal, bleibt aber individualistisch. Wir treten dafür ein, für Demonstrationen Selbstverteidigung gegen Faschisten und Bullen zu organisieren und eine Aktionsleitung einzusetzen, die alle beteiligten Gruppen koordiniert.

Vor allem aber versteht die Antifa-Szene es nicht, dass ein politischer Kampf gegen den in der Arbeiterklasse dominierenden Reformismus in Gestalt des DGB, der SPD und der Linkspartei geführt werden muss. Dieser Kampf kann sich aber nicht nur auf die Frage des Faschismus beschränken. Schon allein deshalb erweist sich die „Ein-Punkt-Bewegung“ der Antifa als unzureichend.

Letztlich ist für uns der Kampf gegen den Faschismus – anders als von vielen Antifas propagiert – kein besonderer, vom Kampf gegen Sozialabbau, Auswirkung der Krise, Rassismus und antimilitarismus_und_antiimperialismus getrennter Kampf. Auch der Kampf gegen den Faschismus muss mit den Mitteln des Klassenkampfes geführt werden. Daher lehnen wir auch klassenübergreifende, volksfrontartige Bündnisse im Kampf gegen den Faschismus ab. Die deklassierten oder überhaupt von der Krise betroffenen ArbeiterInnen und Jugendlichen werden für keine antifaschistische Front gewonnen werden können, wenn sich dort zugleich dieselben ehrenwerten Kapitalisten und bürgerlichen Politiker tummeln, die sie jetzt auf die Straße werfen.

Ebenso geht des darum, den Kampf gegen imperialistische Politik (z.B. gegen die Unterstützung der Unterdrückung der PalästinserInnen in Gaza) mit dem Kampf gegen den Faschismus verbinden. Wie sonst sollen z.B. MigrantInnen für eine gemeinsame Aktion gegen Nazis gewonnen werden, wenn ihnen vorgeblich linke Organisationen die notwendige Solidarität gegen den Imperialismus verweigern?

Heute befinden wir uns in einer Rezession, die das kapitalistische System in seiner Existenz bedroht, die Massen in Arbeitslosigkeit und Armut treibt und die imperialistische Konflikte verschärft. Andererseits sind die Massen enttäuscht über ihre reformistischen Führungen und suchen nach Alternativen. Die Nazis versuchen, von dieser Situation zu profitieren.

Doch von einer faschistischen Massenbewegung sind wir – zum Glück – noch weit entfernt. Die Frage der richtigen Strategie gegen die Faschisten stellt sich aber jederzeit. Die Arbeiterklasse ist die einzige Kraft, die stark genug und objektiv daran interessiert ist, den Faschismus zu besiegen. Jedoch können wir die Kräfte nur bündeln, wenn auch Gewerkschaften und reformistische Parteien den antifaschistischen Kampf unterstützen. Daher müssen sie dazu aufgefordert werden; wenn sie es tun: gut, wenn nicht, hilft das bei der Zerstörung der Illusionen in sie.

Im Kapitalismus können wir die Faschisten nicht endgültig besiegen. Dieser reproduziert ständig die Bedingungen, die zur Entstehung des Faschismus beitragen. Daher müssen wir der faschistischen Barbarei den Kampf für die sozialistische Revolution gegenüberstellen und den Weg vom antifaschistischen Kampf zum Sturz des Kapitalismus aufzeigen.




Über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Sozialismus oder Barbarei!

-Rosa Luxemburg

Am 15. Januar 1919 wurden die Sozialisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Freikorpstruppen unter Einwilligung der SPD verhaftet, in „Schutzhaft“ genommen und ermordet.
Diese KämpferIn wurden ermordet, weil sie dem bürgerlichen System und ihren sozialdemokratischen Agenten in der Arbeiterbewegung eine selbstbestimmte, rätedemokratische und internationale, also eine revolutionär-sozialistische Alternative entgegenstellten.
Wir rufen alle, die Nichts von Ausbeutung, Unterdrückung, Imperialismus und Krieg halten, auf zur LL-Demo zu kommen und ihren Widerstand auf die Straße zu tragen.
Schließt dich REVO an! Kommt zum Antikapitalistisch-Internationalistischen Block!

Wer waren Luxemburg und Liebknecht?

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren KämpferIn der sozialistischen Revolution, Arbeiterdemokratie und des Internationalismus in der SPD. Sie bekämpften Krieg und Kapitalismus und kämpften für Vergesellschaftung und ein Rätesystem.

Die SPD war eine sozialistische Arbeiterpartei, die im 19. Jhd. angetreten war, das Proletariat auf Grundlage eines Marxistischen Programms zu organisieren und eine sozialistische Gesellschaft gegen die Interessen der Großgrundbesitzer und Kapitalisten zu erkämpfen, den Kapitalismus zu zerschlagen.
Als Reichsabgeordneter der SPD wurde Karl Liebknecht berühmt, als er sich verweigerte den Kriegskrediten für die deutschen Imperialisten zuzustimmen. Aber er war auch Kämpfer für die Sache der Jugend. Als Mitbegründer der „sozialistischen Jugendinternationale“ 1907 baute er die erste internationale Jugendorganisation der Welt auf und damit ein wichtiges Instrument zur Organisierung der Jugend und zum Aufbau revolutionärer Parteien 1918!
Rosa Luxemburg war eine brillante Theoretikerin der revolutionären Sozialdemokratie. Sie bekämpfte auf Grundlage des Marxismus den Opportunismus und Reformismus der SPD und kämpfte wie Lenin und Trotzki für eine internationale Revolution und globale Rätedemokratie.

Imperialismus, Krieg und Revolution

Die Praxis der SPD jedoch änderte ihren sozialen Charakter. Von der Verteidigung der Interessen der Armen und Ausgebeuteten entwickelte sich sie zu einer Agentur der Vermittlung zwischen „Arbeit und Kapital“.
Mit der Unterstützung des Kriege 1914 („Burgfrieden“) haben die Sozialdemokraten einen offenen Verrat begannen und zentrale Prinzipien der Arbeiterbewegung und Beschlüsse ihres internationalen Verbandes (der 2.Internationale) gebrochen: Anstatt den Kampf für internationale Solidarität und eine sozialistische Demokratie aufzunehmen, also den -imperialistischen Krieg in eine sozialistische Revolution umzukehren- wurde das Kaiserreich, politische Unterdrückung, Aufrüstung und der nationalistische Angriffskrieg der deutschen Kapitalisten und Großgrundbesitzer unterstützt und Millionen Arbeiter und Jugendliche gegen ihre Brüder und Schwestern in den Krieg gehetzt.

Der revolutionäre Flügel der SPD (Gruppe Internationale/Spartakusbund) unter Führung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aber bekämpfte die antisoziale und bürgerliche Ausrichtung.
Der Krieg wirkte sich auf die soziale Lage und politische Stabilität des Kaiserreichs verheerend aus. Essen wurde knapp, der Arbeitstag stetig erhöht, immer jüngere Generationen in den Krieg einberufen. Sommer 1918 fanden die Streiks gegen die Arbeitszeitverlängerung und Lebensmittelverknappung statt, die schnell auf 300.000 anwuchsen und Aufstände hervorriefen. November 1918 rebellierten Marinesoldaten in Kiel, die nicht ihr Leben für Kaiser und Kapital opfern wollten; der erste Soldatenrat entstand. Da Arbeiter und Soldaten sich der gemeinsamen Bedrohung durch die Reaktion der kaisertreuen Truppen ausgesetzt sahen, verbündeten sie sich; die Gewehre wurden mit den Arbeitern geteilt:
Das war die Entstehung des ersten Arbeiter- und Soldatenrates, roter Brigaden und Arbeitermilizen. Die Nachricht der Rebellion in Kiel entfesselte die Welle der Revolution. Die Revolution war eine Notwendigkeit und die erfolgreiche soziale Revolution in Russland bewies die Machbarkeit.

Revolution und Partei

Luxemburg und Liebknecht wollten nicht nur Alternativen aufzeigen. Sie wollten in erster Linie eine praktische Antwort geben. Mit anderen Gruppen gründeten sie 1918/19 die KPD. Die KPD sollte die Arbeiterklasse befähigen den Kapitalismus zu stürzen. Doch die Revolution scheiterte.
Die Gründe liegen darin, dass in einer Zeit des offenen Verrates der SPD und dem Verlust von etwa 64% der Mitgliedschaft die SPD nicht nur politisch bekämpft werden, sondern ein organisatorischer Bruch vollzogen werden musste und viel früher eine echte Arbeiterpartei aufbauen können. Luxemburg und Liebknecht unternahmen viel zu spät den Schritt eine Partei der Revolution zu gründen und hingen bis 1918 am Konzept der „Partei der Gesamtklasse“ an. Sie waren der Meinung, dass die Mitgliedschaft den rechten Kriegskurs der SPD-Führung sich automatisch diskreditiert und ein neuer Kurs sich langfristig durchsetzten würde. Sie wollten die „Einheit“ der „Sozialisten“ bewahren. Luxemburg orientierte sich anfangs am Spontane Element der Massen:
Je mehr sich die Sozialdemokratie entwickelt, wächst, erstarkt, um so mehr nimmt die aufgeklärte Arbeitermasse mit jedem Tage ihre Schicksale, die Leitung ihrer Gesamtbewegung, die Bestimmung ihrer Richtlinien in die eigene Hand.
Als sie sah, dass diese Kursänderung nicht eintreten würde, zog sie zu spät Schlussfolgerungen aus den deutschen und russischen Erfahrungen:
Die Notwendigkeit einer ideologisch-einheitlichen Avantgarde, die Rolle einer alternativen Kampfführung also einer zentralisierten Kampfpartei der proletarischen Revolution.
Als sie die Gründung einer neuen Partei vornahm, war es bereits zu spät. Jedoch lernte sie von den Erfahrungen der russischen revolutionären Sozialdemokraten (Bolschewiki), die viel früher den Verrat der Menschewiki bekämpften und bei ihrer Praxis wichtige politische Erfahrungen zu Programm, Taktik und Parteiaufbau lernten und eine Avangardepartei organisierten. Mit diesen Erfahrungen waren die Bolschewiki in der Lage von einer kleinen Partei zur Massenpartei zu werden und die Mehrheit der Arbeiter in den industriellen Zentren hinter sich zu bringen.
Die KPD mit ihren paar hundert Mitgliedern ist erst während der Revolution entstanden, hatte keine relevante Verankerung in der Arbeiterbasis. Sie war zu jung, politisch zu unerfahren, um den Kampf gegen den Reformismus von USPD und SPD aufzunehmen und gleichzeitig in Gewerkschaft und Arbeiterräten den Verrat von SPD und USPD in der Praxis zu demonstrieren, indem diese zu konkreten Aktionen aufgefordert werden würden.
Die USPD wollte das Rätesystem als Kontrollgremium der bürgerlichen Regierung anstatt die Machtfrage zu Gunsten der Arbeiterdemokratie zu entscheiden und die bürgerlichen Machtorgane zu zerschlagen.
Die SPD nutzte zur Aufrechterhaltung der kapitalistischen Ordnung die monarchistisch geprägte Reichswehr und die rechtsextremen Freikorps.
Ohne eine Alternative brachten die SPD und USPD die Arbeiter- und Soldatenräten unter ihre Kontrolle, entmachtetet sie und zerschlugen sie vollends, wobei sie immer als Vertreter der Unterdrückten und Armen auftraten. Dazu Luxemburg:
In allen früheren Revolutionen traten die Kämpfer mit offenem Visier in die Schranken… In der heutigen Revolution treten die Schutzgruppen der alten Ordnung nicht unter eigenen Schildern und Wappen der herrschenden Klassen, sondern unter der Fahne einer sozialdemokratischen Partei in die Schranken. Würde die Kardinalfrage der Revolution offen und ehrlich: Kapitalismus oder Sozialismus lauten, ein Zweifel, ein Schwanken wäre in der großen Masse des Proletariats heute unmöglich.
Viele Aufstände und Versammlungen wurden blutig niedergeschlagen. Hunderte bezahlten diesen Verrat der SPD und USPD mit ihrem Leben. Dieser Verrat, der der bürgerlichen Ordnung trotz der Niederlage der Arbeiter zeigte, dass eine soziale Revolution möglich ist, führt zur bürgerlichen Diktatur der NSDAP, zur Zerschlagung aller Organisationen der Arbeiterklasse (inklusive SPD) und zu Millionen von Toten.
Das Fehlen einer revolutionären Partei bereits vor der Revolution, führte zu dieser Niederlage, die bis heute andauert!

Auch wenn Luxemburg zu spät reagierte, handelten sie nie abstrakt, sondern vor allem unter dem Aspekt der Entwicklung des Klassenkampfes und des Vorantreibens der Revolution. Rosa war weder eine Partei-Gegnerin noch eine Pazifistin, wie die Reformisten und Autonome sie gern darstellen. Sie war immer eines: Revolutionärin.
Sie wusste dass politische Gleichheit nur mit sozialer und wirtschaftlicher Gleichheit möglich sei. Sie verteidigte die soziale Revolution in Russland:
Der Sozialismus … hat … zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen – gegen Eigentum…Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegen bleiben. (Rosa Luxemburg: Zur russischen Revolution)

Was heißt der Kampf von Rosa und Karl heute?

Auch heute befindet sich der Kapitalismus im Stadium des Imperialismus. verschärfte Ausbeutung, Sozial- und Bildungsabbau und der Angriff auf demokratische Rechte, Hetze gegen MigrantInnen, Imperialistische Kriege, „Krieg gegen den globalen Terrorismus“ und Kriminalisierung des militanten sozialen Widerstand, sprechen für eine relative Krise des bürgerlichen Systems. Dazu Luxemburg:
Der Imperialismus ist ebenso sehr eine geschichtliche Methode der Existenzverlängerung des Kapitals wie das sicherste Mittel, dessen
Existenz auf kürzestem Wege objektiv ein Ziel zu setzen. Damit ist nicht gesagt, daß dieser Endpunkt pedantisch erreicht werden muß. Schon die Tendenz zu diesem Endziel der kapitalistischen Entwicklung äußert sich in Formen, die die Schlußphase des Kapitalismus zu einer Periode der Katastrophen gestaltet.
Auch wenn die Revolution nicht direkt bevorsteht wie 1918, ist die Diskussion um Strategien und Taktiken , der Aufbau einer revolutionären Massenpartei, einer revolutionären Massenorganisation der Jugend und die Formierung von Widerstandorganen und entsprechende Exekutivabteilungen, also Instrumente zur Zerschlagung der bürgerlichen Ordnung und Verteidigung einer sozialistischen Demokratie, längst auf der Tagesordnung.

Wir müssen wie Rosa, Karl, Lenin und Trotzki den Kampf gegen die kapitalistische Ordnung mit dem Kampf gegen ihre Verteidiger verbinden. Die SPD und Linkspartei privatisieren Wohnungen, setzen Hartz4 durch, zerschlagen Tarifverträge, führen Studiengebühren ein (fördern gleichzeitig Eliteunis für Reiche) bezeichnen sich als „links“. Angesichts solch „linker“ Praxis ist es kaum ein Wunder, dass Jungendliche entweder in unpolitischem Individualismus und Konsumrausch absinken oder sich politische Jugendliche zunehmend an der nationalsozialistischen Kameradschafts- und Parteiszene orientieren, organisieren und kaderisieren. Wiederholt baut die Sozialdemokratie ihre Totengräber auf. Leider auch unsere! Deshalb heißt der praktische Kampf der Linken auch der politische Kampf innerhalb der Linken!
Als Revolutionäre tun wir das jedoch nicht abstakt und theoretisch. Wir müssen uns an Schule, Uni, Betrieb und im Stadtteil organisieren und Aktionsgruppen und –komitees aufbauen.
Wir müssen Plattformen der Aktion aufbauen und die Sozialdemokratie aus SPD und Linkspartei zwingen ihren Führungsanspruch in der Praxis zu beweisen und den Utopismus des Konzeptes eines sozialen Kapitalismus („demokratischer Sozialismus“), die zu immer mehr blutigen Niederlagen führt, den Massen praktisch vor Augen halten. Dabei werden wir politisch unabhängig bleiben und für unsere Perspektive- also die revolutionäre Machtergreifung der Massen- kämpfen.
Wir fordern daher alle auf sich diesem Kampf anzuschließen und Aktionsstrukturen aufzubauen und um soziale Rechte und Befreiung zu kämpfen.
Wir fordern daher alle Arbeiter, Jugendlichen, MigranInnen und Linke auf sich im
Netzwerk-Linke-Opposition zu vernetzen, einer Plattform für Aktionseinheit und Diskussion um Perspektiven und Notwendigkeit einer politischen Organisation links von der Linkspartei.
REVOLUTION hat sich der Aufgabe verschrieben, eine solche Organisation der Arbeiter – eine globale revolutionäre Arbeiterpartei aufzubauen: der 5. Internationale.
REVOLUTION hat sich zur Aufgabe gesetzt eine unabhängige Organisation der Jugend in politischer Solidarität zur Arbeiterorganisation aufzubauen – in Deutschland und international.
Wir rufen alle Jugendlichen, die etwas gegen Ausbeutung, Unterdrückung und imperialistischen Krieg tun wollen auf; wir rufen alle, die gegen Unterdrückung und Benachteiligung in der Schule, an der Uni, in der Ausbildung und im Betrieb aktiv werden wollen auf; wir rufen alle Jugendlichen, die vom Kapitalismus die Schnauze voll haben, auf:
Kommt zu REVOLUTION! Diskutiert mit uns, kämpft mit uns – baut REVOLUTION mit auf!
Schließ dich dem Kampf für eine revolutionäre Massenpartei an!
Kämpft für das Werkzeug der Jugend! Kämpft mit REVO für den Aufbau einer revolutionären und unabhängigen Jugendinternationale!

Vorwärts zur 5. Internationale

Vorwärts zu einer neuen Jugendinternationale!




Statement der REVOLUTION-Konferenz Deutschland -Jan 2006

Politische Erklärung der REVOLUTION-Konferenz

Woher wir kommen:

Als REVOLUTION-Deutschland haben wir mit dem Jahr 2006 ein sehr ereignisreiches und politisch lehrreiches Jahr hinter uns gebracht. 2006 verließ uns eine internationale Minderheit unter dem Namen „iREVOLUTION“, die in der deutschen REVO-Sektion in der Mehrheit war.

Diese „Tendenz“ trennten sich von den internationalen demokratischen Strukturen von Revolution, befanden den Ausgang der Delegiertenwahlen der Basis für illigitim und missachteten deren Beschlüsse in der internationalen REVOLUTION Delegiertenkonferenz 2006 in Prag. In der Märzkonferenz wurde dieser Weg sichtbar, eine offen feindliche Haltung gegenüber Genossen der österreichischen Sektion trat zu Tage und wiederum wurden die Beschlüsse der eigenen wie der internationalen Strukturen zum Aufbau der Organisation nicht beachtet.

Voraus gegangen waren die Austritte vieler damaliger Genossen aus der Gruppe Arbeitermacht (GAM), die auf die aktivistische und zentralistische Ausrichtung von REVOLUTOION hinwies und von ihren Mitglieder in REVOLUTION die Verantwortung gegenüber REVOLUTION-Beschlüssen, dem REVOLUTION-Programm verlangte, was mit individueller Handwerklerei unvereinbar war.

Mit dem Austritt setzte auch eine politische Entfremdung ein – die führenden Mitglieder der heutigen Abspaltung begannen unter dem Banner der „Unabhängigkeit“ einen Kampf gegen die Grundprinzipien einer jungen unabhängigen kommunistischen Jugendorganisation.

Ihre Ablehnung des demokratischen Zentralismus (`nur zu bestimmten Zeitpunkten verwendbar´) und ihre praktische Ablehnung jeder internationalistischen Arbeitsweise, zeigen die Entfremdung und Degenerierung dieser Tendenz auf. Diese Schritte wurden bis heute mit einer unpolitischen entstellenden Hetze gegen die GAM und die L5I (Liga für die 5. Internationale) begleitet. Anstelle mit der damaligen Minderheit und den internationalen Strukturen die politische Diskussionen um den Aufbau und die weitere Arbeit zu führen, kämpfte iRevo Schattengefechte gegen „alte Männer“ im Internationalen Sekretariat der L5I, gegen „Geheimfraktionen“ und rückte die Arbeitsweise Partnerorganisation in das Reich der Mythen und Legenden.

Binnen weniger Monate war es innerhalb der deutschen Sektion soweit gekommen, dass die Mitgliedschaft in der GAM als Ausschlussgrund für zwei Mitglieder von REVOLUTION-Deutschland herhielt, denen man die „Zerstörung der inneren Strukturen“ vorwarf, weil sie eine bundesweite Konferenz zur Klärung der politischen Diffenzen und Delegiertenwahlen zur internationale Konferenz forderten.

Nachdem die Delegierten von REVOLUTION-Deutschland die internationale Konferenz verlassen hatten und sich auf dem Revocamp als „unabhängige Tendenz“ ausriefen war, der Bruch mit den politischen Prinzipien einer revolutionären Organisation und dem Programm von REVOLUTION offensichtlich geworden. Auch das Angebot des ‚Revolution International Council‘ (RIC), der aus allen Sektionen gewählten Leitung – sich als Tendenz innerhalb von REVOLUTION zu bewegen, die Tendenz nach ihrer Mitgliederstärke in der Leitung zu beteildigen und gemeinsame Strukturen und Praxis aufrechtzuerhalten– wurde von iRevo aus Gründen der „Unabhängikeit“ (von REVOLUTION) abgelehnt. Auch hier zeigte sich das Unverständnis der ehemaligen Minderheit. Natürlich kann eine politische Tendenz innerhalb von REVOLUTION wie auch innerhalb der GAM oder der L5I für ihre Standpunkte kämpfen, wenn sie den Rahmen des demokratischen Zentralismus akzeptiert, d.h. Akzeptanz der Mehrheitsbeschlüsse, Geschlossenheit nach außen bei gleichzeitiger freien Diskussionen nach innen.

IRevo ging und geht einen anderen Weg, sie akzeptieren keine ihnen nicht gefälligen Mehrheitsbeschlüsse, verleumden ihre ehemalige „Mutterorganisation“ GAM, ebenso wie alle Mitglieder von REVOLUTION, die nicht ihre Meinung teilen.

Aufgrund dieser Ereignisse befinden wir uns seit September 2006 im Neuaufbau von REVOLUTION-Deutschland. Der Berliner Schülerstreik am 13.9 mit mehr als 7000 Schülern war ein Ausgangspunkt für den Neuaufbau unserer Sektion. Seitdem haben wir zur Privatisierung von Bildung (Uni), öffentlicher Einrichtungen (Stadtwerke) und zur Jugendarbeitslosigkeit und Sozialabbau gearbeitet und versucht neue GenossenInnen für REVOLUTION zu gewinnen.

Als Resultat haben wir nun drei Ortsgruppen aufgebaut, erste theoretische Schulungen gemacht und uns aktiv in die Jugendproteste unserer Städte eingeschaltet. Im nächsten Jahr geht es darum unsere Strukturen zu festigen, unserer revolutionäre Programmatik zu vermitteln und neue MitstreiterInnen zu gewinnen.

Wohin wir gehen:

Die Anti G8 Mobilisierung und die Konstituierung des NLO (Netzwerk Linke Opposition) gibt uns als kommunistische kämpferische Jugendorganisation viele Möglichkeiten zur Agitation und zur Rekrutierung radikaler Jugendlicher. Diese Aufgaben wollen wir nach den Prinzipien von Revolution gemeinsam mit unseren internationalen Genossen und unseren Verbündeten der GAM und der L5I angehen. Die Aufgabe eine kämpferische Jugendorganisation aufzubauen geht einher mit dem Ziel eine neue antikapitalistische Arbeiterpartei zu formieren. Wir wollen keine isolierten antikapitalistischen Proteste, glauben an die Notwendigkeit der Bündelung und Zusammenführung aller Unterdrückten im bürgerlichen System. Dort, in den Kämpfen der Ausgebeuteten wollen wir als RevolutionärInnen auftreten, unser Programm vermitteln und somit einen aktiven Beitrag zum revolutionären Bewusstsein leisten. Nur in den Kämpfen beweist sich das revolutionäre Programm, beweist sich der Marxismus-Leninismus und kann das Übergangsprogramm Trotzkis angewendet werden.

Dafür brauchen wir eine Organisation, die einheitliche Praxis uafd Grundlage des revolutionären Programms ermöglicht. Dafür brauchen wir eine leninistische Kampforganisation und den demokratischen Zentralismus.

Wir wollen durch unser kommunistisches Programm und Agitation auffallen und nicht durch nett gestaltete Medienformate oder Zeitungen – der wissenschaftliche Sozialismus, die revolutionäre Analyse und Taktik von REVOLUTION, GAM und L5I muss unsere politische Praxis bestimmen.

Gegen jeden kleinbürgerlichen Subjektivismus und die Anpasslerei an Bürokraten und Reformisten ist unsere politische Arbeit gerichtet. Gemeinsam mit revolutionären und antiimperialistischen Kräften wollen wir beim G8 Gipfel einen kämpferischen Jugendblock bilden, wollen den versammelten reformistischen Politikfassaden nicht nur unseren Protest zeigen, sondern dem globalen Imperialismus den Krieg erklären.
In der bürgerlichen Gesellschaft war und ist die Jugend eine dynamische kämpferische Kraft, noch nicht verseucht von reformistischen Illusionen ist die Jugend zum Kampf gegen den Kapitalismus und die Angriffe des Staates bereit, dies hat das Jahr 2006 auch in Europa wieder bewiesen.

Als kommunistische Jugendorganisation kämpfen wir heute für unsere Zukunft, all die Angriffe auf die Sozialsysteme, auf die Arbeitsrechte und der imperialistische Angriff auf die ausgebeuteten Staaten der Welt werden unser Leben bestimmen. Daher müssen wir heute für den Aufbau einer neuen JUGENDINTERNATIONALE kämpfen, müssen heute Verbündete für den revolutionären Kampf finden.

Gemeinsam mit der Arbeiterbewegung wollen wir den Weg zu einer neuen, der 5.INTERNATIONALE gehen – wollen dem globalen Imperialismus eine globale revolutionäre Antwort geben.




Genosse Homer Simpson

2003-08-30

 
Unsere Generation ist die radikalste seit Jahrzehnten. Hunderttausende militante Jugendliche auf der ganzen Welt kämpfen gegen die Herrschaft des Kapitalismus: in Seattle, Prag, Genua, Jakarta, Buenos Aires, Genf, und nicht zuletzt in Berlin.
Das ist zum größten Teil den Simpsons zu verdanken.
Genosse Simpson ist einer der besten kommunistischen Agitatoren der Geschichte. Jeden Tag um 19.00 Uhr erzählt uns der rote Homer vom gnadenlosen Kampf der ArbeiterInnen gegen Ausbeutung und von der glorreichen sozialistischen Gesellschaft der Zukunft.
Wie könnte man sonst die Darstellung der Kapitalistenklasse bei den Simpsons erklären? Mr. Burns ist nicht gerade ein Lob an die Großherzigkeit der Großunternehmer. Er ist alt, verkrüppelt, ohne Freunde, durch und durch böse. Wie jeder Kapitalist ist er bereit, Süßigkeiten von einem Baby zu klauen und die Sonne zu verdunkeln, wenn es um Profite handelt.
Homers zwei beste Freunde heißen Lenny und Carl.
Meint man damit Wladimir Lenin und Karl Marx?
Im Jahr 1990 hatten die Simpsons einen Schüler aus Albanien zu Gast. Der junge Adil Hoxha (nach dem stalinistischen Diktator Albaniens Enver Hoxha benannt) zeigte ein klares marxistisches Verständnis der Gesellschaft. Zum Beispiel sagt er zu Marge: “Ich werde abwaschen. Sie sind heute schon genug ausgebeutet worden.” Marge wird tagtäglich zur Hausarbeit gezwungen, weil sie als Frau vom kapitalistischen Patriarchat unterdrückt wird – doch die beiden Simpsons-Kinder haben das nie bereut.
Als die allesbesserwissende Linksliberale Lisa die “Freiheiten” der USA zu erklären versucht, bemerkt Adil richtig, dass diese Freiheiten bedeutungslos sind, wenn sich 95% des gesellschaftlichen Reichtums in Händen von nur 5% der Menschen befinden. Um den Streit zu beenden, erklärt Homer die wahre Natur des freien Marktes: Die Maschinerie des Kapitalismus wird mit dem Blut der Arbeiter geölt!
Könnte Homer Simpson Kommunist sein? Sein Vater sagt:Mein Homer ist kein Kommunist. Er ist vielleicht ein Lügner, ein Schwein, ein Idiot, ein Kommunist, aber er ist ganz bestimmt kein Pornostar! Aber in einer anderen Folge entdeckt Homers Vater, dass er selbst ein Parteibuch der KP besitzt!
Homers wichtigster Kampf war sein Auftritt als Gewerkschaftler. Mr. Burns will den ArbeiterInnen des Springfielder Kraftwerks ihre Zahnversicherung entziehen. Die Gewerkschaft ist korrupt und der ehemalige Vorsitzende, der eine kämpferische Reorganisierung versprochen hatte, liegt tot unter dem Rasen eines Fußballstadiums.
Homer ist zuerst begeistert von Burns Angebot: ein Bierfass statt der Versicherung. Doch bald erkennt er, dass die ArbeiterInnen kämpfen müssen, um ihre sozialen Erregungschaften zu verteidigen – die Versicherung besitzen sie nur als Resultat eines erfolgreichen Streiks in den 80er Jahren. Das alles erklärt Homer seinen Genossen. Er wird zum neuen Vorsitzenden gewählt und ruft den Streik aus!
Mr. Burns erinnert sich mit Freude an das Fabrikleben im Jahr 1909 als es noch keine Gewerkschaften gab, wo man jederzeit einen Arbeiter entlassen, verprügeln, oder töten konnte. Doch jetzt ist es anders: die Streikenden halten zusammen, Streikbruchsversuche sind nutzlos und Mr. Burns und Mr. Smithers können das Kraftwerk nicht alleine in Gang halten.
Die Streikenden bilden einen riesigen Kreis vor dem Eingangstor und singen die ewige Wahrheit der Arbeiterbewegung:
Sie haben das Kraftwerk,
aber wir haben die Kraft!
Das sind nur einige der unzähligen Beispiele der revolutionären Propaganda bei den Simpsons. Neben den Werken von Marx, Engels, Lenin, Trotzki, Luxemburg und anderen großen RevolutionärInnen dienen die Werke von Genosse Homer als Inspiration auf dem Weg zum Sozialismus.
Comrade Lenin even showed up! In a new episode the Soviet Union is spontaneously brought back to life. Lenin’s preserved corpse opens its eyes, punches through the glass of the coffin, and leaves the mausoleum like a Frankenstein monster: Must…destroy…capitalism! Grrr. If only that would happen in real life!
von Wladek, Revo Berlin, 30. August 2003