Frauentag im Jahre 2007

„Frauentag“ im Jahr 2007

„Frauentag“ im Jahr 2007. Ein Tag wie auch der „Tag des Rudersports“ oder der „Tag des Cholesterins“. Ein Tag. Viel mehr hat diese Gesellschaft für die Frauen anscheinend nicht übrig. Anstelle von Gleich-berechtigung und Freiheit also ein Tag mit Luftballons und Symbolik. In Zeiten wirtschaftlicher Zuspitzung erleben vorallem Frauen die härtesten Einschläge in ihr Leben. Die angebliche Gleichberechtigung per Gesetz ändert nichts an der tradierten und wirtschaftlich gewollten Rollenzwangsjacke der Gegenwart. Die Wirtschaft braucht die kosten-lose Arbeit der Frau zur Reproduktion der Ware Arbeitskraft. Frauen arbeiten, sofern sie überhaupt in die Positionen kommen in denen Männer sich verschanzt haben, nahezu immer für weniger Lohn. Sie bekommen weniger Rente weil sie die Mutterzeit nicht angemessen angerechnet bekommen und haben auf dem üblichen Karriereweg nur die Möglichkeit zwischen Mutter oder maximaler Karriere zu wählen. Und für jede dieser Entschei-dungen gibt es die passende mediale Schelte. Frauen werden bei Bewerbungen benachteiligt weil sie ja schwanger werden könnten, dies geht so weit daß junge Frauen in Bewerbungsgesprächen gefragt werden ob sie in einer Beziehung sind oder sich vorstellen könnten ein Kind zu bekommen.

Diese Kriterien stellen Frauen in der angeblichen Wettbewerbs-gesellschaft, in der ja jeder(!) alles erreichen könne, wenn er(!) sich nur genug bemühe, immer hinten an. Wie sieht es denn wirklich aus? Laut Forbes haben die 10 reichsten Menschen dieser Erde weiterhin alle eins gemeinsam: sie sind männlich. Dieses Verhältnis setzt sich konsequent durch. Die ökonomische Abhängigkeit der Frau vom Mann entsteht nicht durch Zufall sondern durch ein gewolltes und ständig reproduziertes System der Abhängigkeit.

Auch eine (höchst rückschrittliche) Familienministerin mit Plänen einer zusammen-geschusterten Kinderbetreuung auf Kosten von Kinder-gelderhöhung, sowie eine Bundeskanzlerin ändern nichts an der Situation der Mehrheit der Frauen auf diesem Planeten. Konservative und unterdrückerische Ideologien werden immer mehr von Medien, Kirche und Staat in den Vordergrund gedrängt, um den sowieso aus allen Nähten platzenden Arbeitsplatz-mangel zu begrenzen und die Frauen in das alte Rollenschema zurückzutreiben. Gleichberechtigung ist etwas Anderes. Die Mehrheit der Frauen wird erst dann frei von Unterdrückung und Diskriminierung sein können, wenn die wirtschaftlichen Grundlagen der männlichen Vorherrschaft beseitigt sind. Die Wurzeln dieser Unterdrückung liegen in den alten Klassen-gesellschaften und werden fortgesetzt und verstärkt durch den globalen Kapitalismus. Ausser- dem werden Frauen permanent mit Forderungen der Gesellschaft konfrontiert, wie sie aussehen und sich verhalten sollen.

Dieser Druck führt zu Depressionen, weil sie mit den vorgeschriebenen Normen nicht konkurrieren können. Viele Frauen sind Opfer selbstzerstörerischen Verhaltens wie des Diätwahns oder Selbst-verstümmelung. Diese Normen gestehen der Frau einen geringeren Wert als dem Mann zu. Dagegen kämpfen wir an! Aber wir können dies nicht tun wenn ihr nicht genauso mitmacht wie wir! Der Kampf für eine wirklich emanzipierte Gesellschaft braucht eben auch die Mitarbeit von Frauen! Nehmt Kontakt auf und engagiert euch!

WIR FORDERN:

●gleicher Lohn für gleiche Arbeit

●dauervertraglich geregelte Teilzeitarbeit mit vollem Versicherungs- und Rechtsschutz

●kostenlose Kinderbetreuung rund um die Uhr, bezahlt aus den Taschen der Reichen statt vom Kindergeld!

●keine Diskriminierung gegen alleinerziehende Mütter

●Gleichstellung von Unverhereitaten mit Verheirateten in allen Belangen

●volle Bezüge für arbeitslose alleinerziehende Eltern entsprechend dem Mindestlohn plus den Kosten für Kindererziehung

►Alternativ kann Frau aber auch dem Rat von Eva Hermann folgen und mit der Mutterrolle glücklich, zufrieden und fremdbestimmt der Zukunft ent-gegenkochen und einmal jährlich „Frauentag“ feiern.