Solidarität mit Thawra!

Für den 24.10. plant das Kurdistan-Solidaritätskomitee Oldenburg, an dem auch REVOLUTION beteiligt ist, einen Jugend-Aktionstag mit Kundgebung, Vorträgen und einem abschließendem Konzert im linksautonomen Zentrum „Alhambra“. Nun konnte für das Line Up des Konzerts ursprünglich auch die internationalistische, linke Rapperin Thawra gewonnen werden, die sowohl in ihren Texten, als auch in ihrer sonstigen politischen Arbeit für den kurdischen Befreiungskampf eintritt. Nachdem sie gemeinsam mit dem Rapper Kaveh den Track „Antideutsche/Tahya Falastin“, von dessen Existenz das Solikomitee im Vorfeld auch wusste, veröffentlichte, entbrannte innerhalb des Solidaritätskomitees die Diskussion darüber, ob die Teilnahme von Thawra an dem Konzert noch tragbar sei. Die Mehrheit entschied sich dagegen und so wurde die Rapperin letztlich wieder ausgeladen. Begründet wurde dies damit, dass man einen Konflikt mit den Antideutschen im „Alhambra“ vermeiden wolle und es sich ja schließlich auch um ein Solikomitee für Kurdistan handle und man keine Position zum Nahost-Konflikt dort reintragen wolle. Auch die Rapperin Ruken Serhildan, die ebenfalls auf dem Konzert des Solikomitees auftreten sollte, sagte in Solidarität zu Thawra ihren Auftritt daraufhin ab.

Wir von REVOLUTION verurteilen die Ausladung Thawras aufs schärfste und stehen hinter unserer Genossin! Die Solidarität sowohl mit dem kurdischen als auch dem palästinensischen Befreiungskampf ist kein Widerspruch, sondern notwendige Konsequenz antiimperialistischer Politik. Unser Internationalismus kennt keine Grenzen und unterscheidet nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Befreiungskämpfen. Wir verteidigen stattdessen das bedingungslose Recht aller Bevölkerungsgruppen auf nationale Selbstbestimmung gegen Krieg, Imperialismus, Besatzung, Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung. Ob in Kurdistan, Palästina, der Ostukraine oder Belutschistan.

Wir sehen keinen Grund eine solidarische antiimperialistische Rapperin wie Thawra plötzlich ihren Auftritt zu verbieten und sich damit den nationalistischen Positionen der sogenannten „Antideutschen“ anzupassen. Thawras klare Abgrenzung gegenüber der nationalistischen und rassistischen Ideologie der „Antideutschen“, die sich nicht nur hinter die Kriegseinsätze der USA, Israels und Deutschlands stellen, sondern auch hinter allen Menschen muslimischen Glaubens potentielle Terrorist_innen sehen, hat die „antideutsche“-Internet- und Bloggerszene gegen sie aufgebracht. Auf Thawra und ihren rappenden Genossen Kaveh hagelte es in den vergangenen Wochen sexistische und rassistische Kommentare von „Pali-Nazi-Schlampe“ bis „Kebab“ (einen längeren Artikel zum „antideutschen“ Internetecho findet ihr unter jungeWelt.de). Für alle Revolutionär_innen ist es nun das Gebot der Stunde Solidarität zu Thawra gegenüber diesen unsolidarischen, sexistischen und rassistischen Anfeindungen zu zeigen!

Hoch die internationale Solidarität!
Palästina, Kurdistan – Intifada, Serhildan!

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