Widerstand formieren – SchülerInnenstreikkomitees aufbauen!

Widerstand gegen Bildungsabbau organisieren! SchülerInnenkomitee aufbauen!

In Zeiten des Imperialismus und der neoliberalen Globalisierung befindet sich der Bildungssektor unter ständigen Angriffen der Bildungsbürokratie und der Unternehmerschicht.
Abschaffung der Lernmittelfreiheit, Privatisierung der Kosten der Bildung wie Bücher, Nachhilfe usw., Arbeitszeitverlängerung für LehrerInnen und Einstellungsstop, Schulzusammenlegungen und -schließungen, Ausdehnung von Überwachungs- und Strafmaßnahmen, Leistungsverdichtung und soziale Auslese und Intensivierung der individuellen Konkurrenz untereinander sind die praktischen Instrumente dieser Politik, um nur einige Angriffe zu nennen.
Die Folgen sind katastrophal. Überfüllte Klassen, überarbeitete Lehrer, marode Schulen sind zwar nicht direkt gewollt, aber werden bei dieser Reform des Bildungswesens als notwendige Begleiterscheinung gerechtfertigt oder geleugnet.

Die Reorganisation des Bildungswesens ist eine wichtige Aufgabe der bürgerlichen Regierungen in der ganzen Welt. Dabei geht es nicht nur im Allgemeinen darum, dass das Bildungssystem ganz auf die Interessen der kapitalistischen Wirtschaft zugeschneidert werden soll. Das heißt, dass ein neues Verwertungsfeld für die Kapitalisten erschlossen werden soll, um auf Kosten der Mehrheit ihre Profite kurzfristig zu stabilisieren.
Das heißt aber auch im Konkreten mehr Druck, mehr Stress und mehr Konkurrenz. Das heißt auch gute Bildung nur immer weniger, privilegierten Kindern zukommen zu lassen, während den Kinder der Masse dies verschlossen bleibt, unabhängig davon welches Talent oder welche Leitungen vorliegen- das hat die PISA-Studie bewiesen. Die Massenarmee aus billigen Arbeitskräften von Morgen braucht keine gute Bildung.

Widerstand!

Dagegen müssen wir uns organisieren und Widerstand aufbauen. Die SchülerInnen an Schulen, die Azubis in ihren Ausbildungsstätten und die Studis an den Unis müssen Aktionsgruppen aufbauen, die für ihre Rechte kämpfen und Angriffe abwehren.

Unabhängigkeit!

Die etablierten Interessenvertretungen – bsp. Die Schülervertretung (SV) (auszu)nutzen ist richtig. Diese SVen allerdings sind fest im bürgerlichen Staat verankert und haben sehr geringe Rechte. Sie sind keine kämpferischen Interessenvertretungen der Schülerschaft, sondern -ähnlich des Betriebsrates in Betrieben- nur eine Struktur mit beschränktes Mitbestimmungsrechten bei der technischen Durchführung der Angriffe auf die SchülerInnen. Statements zur politischen Tagespolitik, Aktionen außerhalb der von der Bildungsbürokratie definierten Grenzen sind ihr untersagt. Auch wenn wir von REVOLUTION SVen vor Angriffen des Staates und ihrer Schreibtischtäter verteidigen und junge KämpferInnen ermutigen als SV-Kandidat anzutreten und dabei helfen den beschränken Rahmen für die Rechte der SchülerInnen, Werbung für Aktionen und der politischen Aufklärung voll und darüber hinaus auszunutzen, müssen wir gleichzeitig darauf drängen eigenständige SchülerInnenstrukturen in Form von Komitees, Vereinigungen, Aktionsgruppen oder Plena aufzubauen, die volle Propaganda- und Aktionsfreiheit besitzt und sich gleichzeitig vor Ort an der Basis verankert und diese in ihre Aktion einbezieht.

Kampagnenfähigkeit!

Diese Strukturen sollen nicht nur dazu dienen, jungen Menschen ein Forum zur freien und unzensierten Diskussion bereitzustellen. Diese Organe müssen Strukturen der Tat sein!
Auf den Treffen dieser Gremien muss besprochen werden, mit welchen Mitteln man welche Ziele erreichen will und diese müssen umgesetzt werden. Infoflyer, Diskussionsveranstaltungen, Kunstaktionen, Demonstrationen oder Besetzungen sind Beispiele. Nur in der Aktion werden die Menschen sich politisch entwickeln und lernen sich selbständig zu organisieren.

Einheit und Freiheit!

Aktionsgruppen müssen Bündnisstrukturen sein. Jedes Individuum oder jede politische Gruppe – außer es handelt sich um Rassisten- darf mitarbeiten und muss auch aufgefordert werden mitzuarbeiten und gemeinsame Aktionen durchzuführen. In diesem praktischen Zusammenschluss muss aber auch die Freiheit der Kritik und die politische Betätigung der anderen Bündnispartner toleriert werden. Aktionseinheit und Propagadafreiheit müssen wesentliche Merkmale diese SchülerInnenaktionsstrukturen sein.

Vernetzung!

Eine Bewegung kann nur stärker und erfolgreicher werden, wenn sie sich ausbreitet und immer mehr Menschen im Kampf gegen den kapitalistischen Bildungsklau mobilisiert und organisiert. Jedes Komitee muss SchülerInnen, Freunde und Genossen auffordern an ihren Schulen auch solche Aktionsstrukturen zu gründen.
Es müssen regionale und bundesweite Vernetzungstreffen und Koordinierungen auf demokratischer Delegiertenbasis geschaffen werden.
Ein Erfolg auf Grundlage loser Absprachen, persönlicher Kontakte oder selbsternannter FührerInnen ist nicht nur früher oder später zum Scheitern verurteilt, sondern öffnet der Manipulation Tür und Tor.
Deshalb helfen Koordinierungs- und Leitungsgremien auf wähl- und abwählbarer Basis diesen Kampf zu verbreitern und zu vertiefen, machen alle Entscheidungen transparenter und machen die Kontrolle der Basis einfacher.
Diese Vernetzung und Verankerung in politischen Jugendgruppen und lokalen SchülerInnenkomitees ist Voraussetzung zur Schaffung einer kämpferischen Jugendvertretung, d.h. lokalen SchülerInnenräten und einer bundesweiten SchülerInnengewerkschaft.

Perpektive!

Der Kampf der SchülerInnen für eine jugendgerechte Bildung, die sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft und nicht nach den Profiten der Bonzen richtet, heißt einen breiten gesellschaftlichen Kampf um Macht zu führen.
Wir müssen für die Interessen der LehrerInnen einstehen. Wir müssen sie auffordern unseren Kampf zu unterstützen. Wir müssen auf die GEW-Führung Druck ausüben und kämpferische LehrerInnen an der Basis organisieren.
Wir müssen den Kampf im öffentlichen Dienst – also Streikaktionen und Demos – mit SchülerInnenkontingenten unterstützen.
Wir müssen Vernetzungs- und Aktionsstrukturen mit den Gewerkschaften und anderen gesellschaftlichen Gruppen (bsp. Arbeitsloseninitiativen, MigrantInnenorganisationen, Sozialforen, Antifa-Gruppen usw.) aufbauen und einen gemeinsamen Kampf führen.
Die SchülerInnenbewegung kann nur im gemeinsamen Kampf mit anderen Unterdrückten erfolgreich sein. Dieser gemeinsame Kampf beantwortet nicht nur die Frage auf die Angriffe der Herrschenden von heute, sondern ist auch die Antwort auf die Machtfrage von morgen.

Stand der Bewegung

In den letzten Jahren fanden immer wieder größere SchülerInnen- und StudentInnenproteste statt.
Doch es ist nicht gelungen, die Angriffe zu stoppen und eine starke bundesweite Widerstandsfront zu formieren.
Die lokalen Komitees und Bündnisse sind in den letzten Jahren immer wieder zerfallen und es musste praktisch wieder bei Null angefangen werden.
Gründe dafür liegen darin, dass die vorhandenen Plena und Bündnisse einen zu geringe Aktions- und Beschlussorientierung hatten und eher den Charakter von losen Diskussionsforen annahmen.
Die sehr schwache Vernetzung, das Fehlen einer bundesweiten Koordinierung und eines Aktionsprogramms machte desweiteren die Vereinheitlichung, Vertiefung und Basiskontrolle schwieriger.

Auch liegen Faktoren, darin dass Diskussionsveranstaltungen, Proteste und Demonstrationen ein guter Anfang sind, aber alleine nichts ausrichten. In Zukunft stehen Besetzungen und alternativer, selbstorganisierter Unterricht auf der Tagesordnung.
Wir müssen uns nicht nur verweigern, sondern müssen die Schule erobern und lernen sie umzugestalten!