Geflüchtete in Turnhallen – Was ist unsere Antwort?

VON TABEA KRUG


Für viele Schüler_Innen fiel in Deutschland der Sportunterricht aus. Auch Sportvereine können ihre Hallen nicht nutzen. Grund dafür ist die Unterbringung von Flüchtlingen. Für diesen Zweck sind schon etwa 1000 Turnhallen bundesweit beschlagnahmt worden. Nur wenige Turnhallen konnten davon bis jetzt wieder in Betrieb genommen werden. Zwar wurde gesagt, dass die Hallen nur als Übergangslösung angedacht wären, doch bis heute scheint kein Ende in Sicht.


Man kann sich sicher denken, dass eine Turnhalle nicht der richtige Ort zum Leben ist. Doch die derzeitigen Zustände sind selbst als Übergangslösung unzumutbar. Den kurzfristig zu Notunterkünften umgebauten Turnhallen fehlt es an allem. Es gibt nur unzureichend Sanitäranlagen und die Geflüchteten leben auf nur wenigen Quadratmetern Platz, Feldbett neben Feldbett und ohne jegliche Privatsphäre. Auch die notwendige Gesundheitsversorgung und Kinderbetreuung ist nicht vorhanden.


Je länger die Geflüchteten unter diesen Bedingungen leben müssen, umso länger wird auch der Ausfall von Sportunterricht und anderen Sportaktivitäten anhalten. Für die Schulen und Vereine ist das eine große Belastung. Obwohl gerade sie eine tragende Rolle in der Integration spielen sollten. Aber auch in Teilen der Bevölkerung wächst der Unmut über die langen Beschlagnahmungen. Und das ganz zu Recht. Doch ihr Frust sollte nicht den Flüchtlingen gelten. Sondern dem Staat. Denn es gibt eine Lösung für alle Beteiligten.


Aber wie sollen Geflüchtete wohnen?


Unsere Antwort liegt darin, zu fordern, den sozialen Wohnungsbau massiv auszuweiten und das nicht nur für Geflüchtete, sondern für alle, die es benötigen. Die Finanzierung dafür soll durch die Besteuerung der Reichen sichergestellt werden. Doch das sind langfristige Lösungen. Also warum nicht etwas verwenden was sowieso nicht genutzt wird? Mehr als 1,7 Millionen Wohnungen in Deutschland stehen zur Zeit leer. Durch die Enteignung würde genug Platz entstehen, den man sinnvoll zur Unterbringung nutzen kann. Außerdem würden gleichzeitig die Bedingungen für Geflüchtete verbessert werden. Geplant und organisiert werden soll dass nicht von kapitalistischen Vermietungsgesellschaften oder Politiker_Innen, die den Mietspekulant_Innen nahe stehen, sondern durch gewählte und rechenschaftspflichtige Planungskomitees aus Mieter_Innen, Wohnungslosen, Geflüchteten und Bauarbeiter_Innen.


Der Platz ist da! Also anstatt sich gegeneinander ausspielen zu lassen und Einwohner_Innen gegen Geflüchtete aufzuhetzen, sollten gerade sie gemeinsam für eine bessere Situation kämpfen!


Den Schüler_Innen ihr Sport und den Geflüchteten eine lebenswürdige Unterkunft!


Flüchtlinge willkommen No Lager

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