REVOLUTION September 2007
Wir, die kommunistische Jugendorganisation REVOLUTION rufen am 15. September in Berlin zum Protest gegen den Afghanistan Einsatz der Bundeswehr auf. Gemeinsam mit anderen antiimperialistischen Kräften wollen unseren Widerstand gegen den sog. „Krieg gegen den Terrorismus“ auf die Straße bringen.
Seit 2001 befinden sich deutsche Soldaten im internationalen Kriegseinsatz. Heute sind mehr als 3200 Soldaten in Afghanistan stationiert, weitere Truppen beim „Krieg gegen den Terrorismus“ sind die Marineeinheiten vor der Küste des Libanons und zwischen Afrika und der arabischen Halbinsel.
Als die Kriege gegen die islamische Welt begonnen wurden, hörten wir viele humane Kriegsbegründungen. Die kapitalistischen Mächte, mit den USA an der Spitze versprachen Freiheit und Demokratie, versprachen die Gleichberechtigung der Frau und Frieden und Wohlstand für die angegriffenen islamischen Gesellschaften.
Im Jahr 2007 können wir sehen was die USA und mit ihr im Schlepptau Deutschland sich unter Demokratie und Frieden vorstellen. In beiden besetzten Staaten, Afghanistan und Irak wurden gehorsame Marionettenregierungen eingesetzt, deren einzige Aufgabe darin besteht die Interessen der imperialistischen Mächte umzusetzen – als verlässliche Stützpunkte und Rohstofflieferanten. Die Truppen der USA und Großbritanniens führen seit 2001 einen blutigen Krieg gegen die Völker Afghanistans und des Iraks, unzählige Luftangriffe auf Zivilisten und die Folterkammern der Geheimdienste und des Militärs wie in Abu-Graib zeigen das wahre Gesicht des „Kriegs gegen den Terrorismus“.
Bundeswehr in Afghanistan – ziviler Einsatz?
Von den täglichen Toten und dem immer schärfer werdenden Widersand der besetzten Völker lässt sich die deutsche Bundesregierung jedoch nicht schocken. Felsenfest wird der „zivile und humanitäre“ Einsatz betont, der BRD sei nur am Wiederaufbau des Landes interessiert und in den deutschen Regionen würde auch alles gut klappen, die Deutschen hätten ja nichts mit dem heute offenen Krieg im Süden Afghanistans zu tun. Schließlich, so schlussfolgern alle bürgerlichen Politiker, sei die Bundeswehr als Teil der „ISAF Mission“ nur am Wiederaufbau Afghanistans beteiligt, im Norden und Osten des Landes.
In dem ISAF Kontingent sind Militärverbände verschiedenster NATO Staaten, als Besatzungs – und Unterstützungstruppen für die weiterhin Krieg führenden US-amerikanischen und britischen Truppen, zusammengefasst. Deutschland stellt hier den größten Anteil, die Bundeswehr ist in Kabul, Kunduz und Herat stationiert.
In Afghanistan sehen wir heute nichts von Frieden oder Freiheit, geschweige denn Gleichberechtigung für die afghanische Frau. Die Verbündeten der imperialistischen Besatzer mit Präsident Karsei an der Spitze regieren nach alter reaktionärer Form, beuten das Volk aus und unterdrücken die Frauen und die Jugend. Zwei Jahre in Folge gab es „Rekordernten“ in Afghanistan, doch leider nicht um das in Armut vegetierende Volk zu ernähren, sondern um den internationalen Drogenhandel zu beliefern – in Form der Mohn/Opium Ernte.
Dies alles geschieht mit Absicherung der deutschen Soldaten, neben den Forts in Afghanistan hat sich die Bundeswehr auch einen Flughafen im benachbarten Usbekistan, für ein langes Engagement gekauft. Gleichzeitig bilden Bundeswehr und Bundespolizei die Soldaten und Polizisten für Karsei aus und sichern somit die eingesetzte Marionettenregierung.
Natürlich kommt auch das deutsche Kapital nicht zu kurz: Siemens/Nokia baut in Afghanistan das Handy Netz auf, Siemens/Thyssen sind an Eisenbahnstrecken dran – viele deutsche Großkonzerne und Mittelständler sind im „Protektorat“ vertreten.
Die „Linke“ und die Antikriegsbewegung
Während wir von REVOLUTION jeglichen Militäreinsatz der imperialistischen Staaten ablehnen und zum entschlossenen Widerstand gegen den Krieg aufrufen, sind andere Kräfte in der „Friedensbewegung“ teilweise offen für Militäreinsätze. Auch die Vertreter der „Linkspartei“ oder des „Friedensratschlag“ argumentieren mit dem „zivilen Wiederaufbau“ für internationale Einsätze,
aber nur unter dem Dach der UNO, so haben Abgeordnete wie Gregor Gysi (Linke) den Sudan Einsatz von deutschen Soldaten nicht abgelehnt, da dieser ja unter UN Mandat steht.
Diese Vertreter am 15.9 sind keine wirklichen Vertreter der Friedensbewegung und schon gar nicht Teil des antiimperialistischen Widerstands. Mit einigen pazifistischen neutralen Appellen der Bundestagsfraktion hat die Linkspartei sich schon heute für künftige Militäreinsätze angeboten – unter der UNO ist alles in Ordnung, vielleicht auch unter der EU oder NATO Flagge, genau wie die Grünen die 1998 beim Jugoslawienkrieg zugestimmt haben und inzwischen schon selbständig größere Militäreinsätze z.B. im Sudan fordern.
Diese Kräfte sind auch nicht solidarisch mit dem Widerstand der besetzten Völker in Afghanistan, im Irak oder in Palästina – sie kämpfen nicht zusammen mit den unterdrückten Klassen dieser Völkern, den Arbeitern und Bauern und den Frauen und der Jugend.
Wir von REVOLUTION wollen einen antiimperialistischen und internationalistischen Widerstand am 15.9 zeigen, d.h. Solidarität mit den Unterdrückten und ihrem Widerstand und Kampf gegen den deutschen und europäischen Imperialismus. Wir wollen keine neue EU Armee, die Milliarden € kostet und globale Kriege führen soll – wir wollen den Abzug aller imperialistischen Besatzungstruppen. Doch das werden wir nicht durch Appelle an die „Vernunft und an den Frieden“ erreichen wie viele Vertreter am 15.9 vielleicht glauben mögen.
Dies erreichen wir nur wenn wir die Basis des globalen Imperialismus, für internationalen Krieg und Unterdrückung – den kapitalistischen Staat angreifen!
Nur wenn eine antiimperialistische Bewegung der Beschäftigten und der Jugend gemeinsam den kapitalistischen Staat, sein Produktionsverhältnis und Militär und Polizei bekämpft kann auch der Krieg auch außen beendet werden. Gerade die Jugend war in den Protesten gegen den Krieg in den letzten Jahren sehr dynamisch, militant und aktiv, wie gegen den Irakkrieg 2003.
Diese Kriege betreffen direkt die Jugend der Welt, in den imperialistischen Staaten werden sie zum Krieg eingezogen, in den angegriffenen Staaten getötet, verfolgt und unterdrückt. Die internationale Jugend muss sich revolutionär und militant gegen diesen globalen Imperialismus stellen, unsere Zukunft wird heute entschieden und heute müssen wir auch mit dem Kampf für unsere Zukunft beginnen.
Baut zusammen mit REVOLUTION an der Schule, in der Uni oder im Betrieb und Gewerkschaft antiimperialistische Komitees auf und kämpft dort gegen die Agitation der Bundeswehr und Rüstungsindustrie – für die Solidarität mit den Angegriffenen und gegen den eigenen Imperialismus !
Nieder mit dem Imperialismus – alle Truppen raus aus Afghanistan und den anderen besetzten Gebieten!
„Der Hauptfeind steht im eigenen Land“ – Für die Koordinierung des antiimperialistischen Widerstand vor Ort!
Für den antiimperialistischen Widerstand der Jugend – Für eine neue Jugendinternationale!
Hoch die internationale Solidarität!
Auf zur Demo nach Berlin am 15. September 2007!
Bundeswehr raus aus Afghanistan! Sofort!
Weitere Infos:
http://www.afghanistandemo.de/index.htm