VON CHRISTIAN MAYER
Wenn wir uns mit dem Thema Umwelt und Umweltschutz befassen, müssen wir das immer auch im Rahmen der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse tun. Dazu ist es notwendig, zu wissen, dass es im Kapitalismus aus unterschiedlichen Gründen keinen wirklich ernstzunehmenden Umweltschutz geben kann, trotz aller anders lautenden Beteuerungen seitens der bürgerlichen Regierungen.
Grundsätzlich gibt es seit mehr als 30 Jahren die Erkenntnis, dass Umweltschutz eine Notwendigkeit besitzt, die nicht von der Hand zu weisen ist. Nachdem Umweltschutz bis Ende der 1970er Jahre keine all zu große Rolle gespielt hat, gab es seit Anfang der 1980er Jahre immer wieder Bemühungen, einen verbindlichen Umweltschutz in Form von strengen Regelungen und Bestimmungen durchzusetzen. Dies war vor allem eine Folge der Erderwärmung und von mehreren verheerenden Unfällen, welche durch technische Defekte ausgelöst wurden. So wurde z.B. durch einen fehlgeschlagenen Versuch im Atomkraftwerk in Tschernobyl in der heutigen Ukraine im Jahr 1986 der schwerste Atomunfall der Geschichte verursacht, bei dem ein kompletter Reaktorblock explodierte und eine beispiellose Verwüstung und eine Kontamination (Verseuchung) im Umkreis von 30 km um das inzwischen stillgelegte AKW nach sich zog.
Dass letzten Endes die Interessen von Wirtschaftsbossen und das Streben nach höheren Profiten, sprich eine Steigerung von Gewinnen, mehr zählt als der Schutz der Umwelt, sollte zumindest nach den vielen gescheiterten Versuchen zur Erreichung eines verbindlichen Klima-und Umweltschutzabkommens klar sein.
Im Jahr 1997 wurde zwar auf der Klimakonferenz im japanischen Kyoto das sogenannte Kyoto-Protokoll verabschiedet, das zum Hauptziel hatte, die CO2-Emmissionen bis zum Jahr 2010 um die Hälfte gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, allerdings wurde dieses Protokoll bis heute von den größten Umweltsündern, den USA und China, nicht unterzeichnet. In beiden Fällen wurde damit argumentiert, man wolle das Wirtschaftswachstum durch Einschnitte zu Gunsten des Umwelt-und Klimaschutzes nicht gefährden, z.B. durch die Beendigung der Kohleverbrennung.
Genauso groß war das Gejammer in Deutschland, als im Jahr 2011 als Konsequenz des Atomunfalls im japanischen Fukushima der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen wurde. Auch hier war der Widerstand groß, denn schließlich wollten die heimischen Kapitalist_innen sich ihre nuklearen Gelddruckmaschinen, die unvorstellbare Gewinne für die Energiekonzerne erwirtschaften, nicht wegnehmen lassen. Diese beiden Beispiele zeigen also sehr gut, dass Umweltschutz nicht unbedingt im Interesse der Kapitalist_innenklasse liegt und Profite wichtiger sind als die Lebensgrundlage und die Sicherheit der Menschen.
Um einen wirklichen Umweltschutz zu erreichen, der auch seinen Namen verdient hat, ist es nötig, dass wir diesem System, das nur Profitmaximierung und Umweltzerstörung kennt, eine wirkliche Alternative entgegenstellen.
Es ist gerade für uns als Jugendliche und junge Erwachsene von sehr großer Bedeutung, dass wir eine Umweltschutzbewegung aufbauen, die sich nicht nur darauf beschränkt, zu ermahnen wie wichtig Umweltschutz sei, da wir diejenigen sind, die noch ein paar Jahrzehnte auf diesem Planeten leben müssen mit der zerstörten Umwelt, sondern dass wir eine weitergehende, letztlich den Kapitalismus überwindende Umweltbewegung aufbauen. Dazu wird es nötig sein, dass wir darauf hinweisen, dass es nicht im Interesse der herrschenden Klasse ist, Umweltschutz zu betreiben und das wir darauf hinwirken, gemeinsam mit der Arbeiter_innenklasse den Kapitalismus zu stürzen, um eine Gesellschaft zu errichten, die nicht darauf ausgerichtet ist, Profitmaximierung über die Lebensgrundlage der Menschheit zu stellen.
Als ersten Schritt dahin stellen wir folgende Forderungen: