Februar 2009
Am 14.02.09 wollen wieder Nazis durch Dresden ziehen. Wir rufen auf zur Gegendemonstration, am 14.02.09 11h am Hbf. Kommt alle, um lautstart gegen Rassismus und Faschismus zu protestieren! Es darf keinen „Trauermarsch“ oder andere Naziaktivitäten geben!
Immer wieder werden brutale Angriffe auf MigrantInnen und AntifaschistInnen bekannt. In weiten Gegenden Ostdeutschlands wurden die Aktivitäten von Naziparteien wie der NPD stillschweigend hingenommen, konnten Nazibanden ungestört ihre Gesinnung verbreiten und gegen Migranten, Homosexuelle und Linke hetzen. Dem muss der antifaschistische Kampf der Arbeiter und Jugendlichen jeglicher Herkunft entgegengestellt werden – wir sind bereit, diesen Aufmarsch zu verhindern!
Das Motto „Trauermarsch für die deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors“ zeigt ihre Falschinterpretation der Geschichte: nicht „die Deutschen“, sondern die Jugend und das Proletariat aller Länder waren Opfer des imperialistischen zweiten Weltkriegs. Die herrschenden Klassen der imperialistischen Länder schickten sie zu Millionen in das Gemetzel. Die Nazis nutzen das schreckliche Morden an der Zivilbevölkerung aller Länder, um für ihre Ideologie zu werben, die selbst eine Ideologie des Hasses und des Krieges ist. Sie reden kein Wort von der beispiellosen Agression des „Drit
Allzu oft verbreiten die Faschisten ihre Ideologie verpackt in vorgeblichem „Antikapitalismus“, fordern Verbesserungen für den „kleinen Mann“ und polemisieren gegen gierige Kapitalisten. Sie kämpfen jedoch für die extremste Form der kapitalistischen Klassenherrschaft, die offene Tyrannei des bürgerlichen Staates.
Der Faschismus der dreißiger und vierziger Jahre war die radikalste Form der Krisenbewältigung, die die Bourgoisie wählen musste, als sie mit dem Rücken zur Wand stand – die völlige Zerschlagung der Arbeiterbewegung, die militärische Hochrüstung und die brutale Unterdrückung jeglichen Widerstandes waren die letzten Mittel, die zur Kontrolle der heftigen Klassenkämpfe, zur Lösung der Wirtschaftskrise und zur Bewältigung der innerimperialistischen Konflikte zur Verfügung standen. Der Faschismus ist ein Phänomen des Imperialismus, der historischen Phase des Kapitalismus, in der wir uns bis heute befinden – die Gefahr eines faschistischen Regimes ist daher auch heute noch gegeben.
Es ist sinnlos, im Kampf gegen Rechts den Staat zu Hilfe zu rufen – dies ist eine Bankrotterklärung und hat nur den Zweck, die Illusionen der Reformisten in einen „geregelten“ Kapitalismus zu erneuern und den militanten Kampf der antifaschistischen Jugend zu kanalisieren. Der bürgerliche Staat ist kein Verbündeter gegen die Nazis, er ist das Herrschaftsinstrument der Kapitalisten.
Der Kampf gegen Rechts ist Aufgabe der Jugend, der Migrant/innen und Arbeiter/innen. Sie alle müssen sich solidarisch erklären und den antifaschistischen Kampf verbinden mit dem Kampf für bessere Löhne, gegen Abbau sozialer und demokratischer Rechte, für bessere Bildung und gegen die Repression des Staates. Dem entschlossenen Kampf der Antifa gilt unsere Solidarität – doch wir kritisieren die kleinbürgerlichen Vorstellungen einer „herrschaftstfreien“ anarchistischen Welt.
Nur der organisierte revolutionäre Kampf der Massen kann den Kapitalismus ein für allemal besiegen, und damit auch Faschismus und Rassismus auf den Müllhaufen der Geschichte verbannen. Hierzu müssen die sozialen, antifaschistischen und antikapitalistischen Bewegungen aller Völker vereinigt werden, sie müssen ihren gemeinsamen Gegner, die Herrschaft der Kapitalisten, erkennen und sich dem internationalen Kampf gegen sie verschreiben. Es ist falsch, den Faschismus isoliert von den gesellschaftlichen Zusammenhängen zu sehen – der Ursprung dieser Ideologie sind die kapitalistischen Produktionsverhältnisse, welche die herrschenden Klassen dazu bringt, die Völker der Erde gegeneinander aufzuhetzen und jede Möglichkeit zu ergreifen, sie zu spalten und unseren Widerstand zu zerstreuen.
Die internationale Solidarität ist unsere unschlagbare Waffe! Gemeinsam können wir das System, das uns gefangen hält, lahm legen, denn das System des Kapitalismus basiert auf der Ausbeutung unserer Arbeit. Die internationale Arbeiterklasse hat die Möglichkeit und die Perspektive, gemeinsam mit der proletarischen Jugend den Kapitalismus zu zerschlagen, die Kriege und den Nationalismus der Herrschenden zur Vergangenheit zu machen und eine wirklich demokratische Gesellschaft an seine Stelle zu setzen, die alle Bedürfnisse befriedigt und keiner Klassenherrschaft bedarf.
Die Bourgeoisie braucht die Arbeiter/innen, doch wir brauchen sie nicht – die Schaffung einer klassenfreien Gesellschaft ist notwendig, doch die Bourgoisie wird all ihre Macht verwenden, um dies zu verhindern. Daher ist die Organisierung unter einer revolutionären Führung notwendig. Der isolierte Protest gegen Faschismus, Sozialabbau oder Krieg wird immer zur Niederlage führen. Wir gehen nicht zu dieser Demonstration, um unser Gewissen zu beruhigen oder „etwas getan“ zu haben, sondern um entschlossenen Widerstand gegen Faschismus, Rassismus und Kapitalismus aufzubauen.