Über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Sozialismus oder Barbarei!

-Rosa Luxemburg

Am 15. Januar 1919 wurden die Sozialisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Freikorpstruppen unter Einwilligung der SPD verhaftet, in „Schutzhaft“ genommen und ermordet.
Diese KämpferIn wurden ermordet, weil sie dem bürgerlichen System und ihren sozialdemokratischen Agenten in der Arbeiterbewegung eine selbstbestimmte, rätedemokratische und internationale, also eine revolutionär-sozialistische Alternative entgegenstellten.
Wir rufen alle, die Nichts von Ausbeutung, Unterdrückung, Imperialismus und Krieg halten, auf zur LL-Demo zu kommen und ihren Widerstand auf die Straße zu tragen.
Schließt dich REVO an! Kommt zum Antikapitalistisch-Internationalistischen Block!

Wer waren Luxemburg und Liebknecht?

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren KämpferIn der sozialistischen Revolution, Arbeiterdemokratie und des Internationalismus in der SPD. Sie bekämpften Krieg und Kapitalismus und kämpften für Vergesellschaftung und ein Rätesystem.

Die SPD war eine sozialistische Arbeiterpartei, die im 19. Jhd. angetreten war, das Proletariat auf Grundlage eines Marxistischen Programms zu organisieren und eine sozialistische Gesellschaft gegen die Interessen der Großgrundbesitzer und Kapitalisten zu erkämpfen, den Kapitalismus zu zerschlagen.
Als Reichsabgeordneter der SPD wurde Karl Liebknecht berühmt, als er sich verweigerte den Kriegskrediten für die deutschen Imperialisten zuzustimmen. Aber er war auch Kämpfer für die Sache der Jugend. Als Mitbegründer der „sozialistischen Jugendinternationale“ 1907 baute er die erste internationale Jugendorganisation der Welt auf und damit ein wichtiges Instrument zur Organisierung der Jugend und zum Aufbau revolutionärer Parteien 1918!
Rosa Luxemburg war eine brillante Theoretikerin der revolutionären Sozialdemokratie. Sie bekämpfte auf Grundlage des Marxismus den Opportunismus und Reformismus der SPD und kämpfte wie Lenin und Trotzki für eine internationale Revolution und globale Rätedemokratie.

Imperialismus, Krieg und Revolution

Die Praxis der SPD jedoch änderte ihren sozialen Charakter. Von der Verteidigung der Interessen der Armen und Ausgebeuteten entwickelte sich sie zu einer Agentur der Vermittlung zwischen „Arbeit und Kapital“.
Mit der Unterstützung des Kriege 1914 („Burgfrieden“) haben die Sozialdemokraten einen offenen Verrat begannen und zentrale Prinzipien der Arbeiterbewegung und Beschlüsse ihres internationalen Verbandes (der 2.Internationale) gebrochen: Anstatt den Kampf für internationale Solidarität und eine sozialistische Demokratie aufzunehmen, also den -imperialistischen Krieg in eine sozialistische Revolution umzukehren- wurde das Kaiserreich, politische Unterdrückung, Aufrüstung und der nationalistische Angriffskrieg der deutschen Kapitalisten und Großgrundbesitzer unterstützt und Millionen Arbeiter und Jugendliche gegen ihre Brüder und Schwestern in den Krieg gehetzt.

Der revolutionäre Flügel der SPD (Gruppe Internationale/Spartakusbund) unter Führung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aber bekämpfte die antisoziale und bürgerliche Ausrichtung.
Der Krieg wirkte sich auf die soziale Lage und politische Stabilität des Kaiserreichs verheerend aus. Essen wurde knapp, der Arbeitstag stetig erhöht, immer jüngere Generationen in den Krieg einberufen. Sommer 1918 fanden die Streiks gegen die Arbeitszeitverlängerung und Lebensmittelverknappung statt, die schnell auf 300.000 anwuchsen und Aufstände hervorriefen. November 1918 rebellierten Marinesoldaten in Kiel, die nicht ihr Leben für Kaiser und Kapital opfern wollten; der erste Soldatenrat entstand. Da Arbeiter und Soldaten sich der gemeinsamen Bedrohung durch die Reaktion der kaisertreuen Truppen ausgesetzt sahen, verbündeten sie sich; die Gewehre wurden mit den Arbeitern geteilt:
Das war die Entstehung des ersten Arbeiter- und Soldatenrates, roter Brigaden und Arbeitermilizen. Die Nachricht der Rebellion in Kiel entfesselte die Welle der Revolution. Die Revolution war eine Notwendigkeit und die erfolgreiche soziale Revolution in Russland bewies die Machbarkeit.

Revolution und Partei

Luxemburg und Liebknecht wollten nicht nur Alternativen aufzeigen. Sie wollten in erster Linie eine praktische Antwort geben. Mit anderen Gruppen gründeten sie 1918/19 die KPD. Die KPD sollte die Arbeiterklasse befähigen den Kapitalismus zu stürzen. Doch die Revolution scheiterte.
Die Gründe liegen darin, dass in einer Zeit des offenen Verrates der SPD und dem Verlust von etwa 64% der Mitgliedschaft die SPD nicht nur politisch bekämpft werden, sondern ein organisatorischer Bruch vollzogen werden musste und viel früher eine echte Arbeiterpartei aufbauen können. Luxemburg und Liebknecht unternahmen viel zu spät den Schritt eine Partei der Revolution zu gründen und hingen bis 1918 am Konzept der „Partei der Gesamtklasse“ an. Sie waren der Meinung, dass die Mitgliedschaft den rechten Kriegskurs der SPD-Führung sich automatisch diskreditiert und ein neuer Kurs sich langfristig durchsetzten würde. Sie wollten die „Einheit“ der „Sozialisten“ bewahren. Luxemburg orientierte sich anfangs am Spontane Element der Massen:
Je mehr sich die Sozialdemokratie entwickelt, wächst, erstarkt, um so mehr nimmt die aufgeklärte Arbeitermasse mit jedem Tage ihre Schicksale, die Leitung ihrer Gesamtbewegung, die Bestimmung ihrer Richtlinien in die eigene Hand.
Als sie sah, dass diese Kursänderung nicht eintreten würde, zog sie zu spät Schlussfolgerungen aus den deutschen und russischen Erfahrungen:
Die Notwendigkeit einer ideologisch-einheitlichen Avantgarde, die Rolle einer alternativen Kampfführung also einer zentralisierten Kampfpartei der proletarischen Revolution.
Als sie die Gründung einer neuen Partei vornahm, war es bereits zu spät. Jedoch lernte sie von den Erfahrungen der russischen revolutionären Sozialdemokraten (Bolschewiki), die viel früher den Verrat der Menschewiki bekämpften und bei ihrer Praxis wichtige politische Erfahrungen zu Programm, Taktik und Parteiaufbau lernten und eine Avangardepartei organisierten. Mit diesen Erfahrungen waren die Bolschewiki in der Lage von einer kleinen Partei zur Massenpartei zu werden und die Mehrheit der Arbeiter in den industriellen Zentren hinter sich zu bringen.
Die KPD mit ihren paar hundert Mitgliedern ist erst während der Revolution entstanden, hatte keine relevante Verankerung in der Arbeiterbasis. Sie war zu jung, politisch zu unerfahren, um den Kampf gegen den Reformismus von USPD und SPD aufzunehmen und gleichzeitig in Gewerkschaft und Arbeiterräten den Verrat von SPD und USPD in der Praxis zu demonstrieren, indem diese zu konkreten Aktionen aufgefordert werden würden.
Die USPD wollte das Rätesystem als Kontrollgremium der bürgerlichen Regierung anstatt die Machtfrage zu Gunsten der Arbeiterdemokratie zu entscheiden und die bürgerlichen Machtorgane zu zerschlagen.
Die SPD nutzte zur Aufrechterhaltung der kapitalistischen Ordnung die monarchistisch geprägte Reichswehr und die rechtsextremen Freikorps.
Ohne eine Alternative brachten die SPD und USPD die Arbeiter- und Soldatenräten unter ihre Kontrolle, entmachtetet sie und zerschlugen sie vollends, wobei sie immer als Vertreter der Unterdrückten und Armen auftraten. Dazu Luxemburg:
In allen früheren Revolutionen traten die Kämpfer mit offenem Visier in die Schranken… In der heutigen Revolution treten die Schutzgruppen der alten Ordnung nicht unter eigenen Schildern und Wappen der herrschenden Klassen, sondern unter der Fahne einer sozialdemokratischen Partei in die Schranken. Würde die Kardinalfrage der Revolution offen und ehrlich: Kapitalismus oder Sozialismus lauten, ein Zweifel, ein Schwanken wäre in der großen Masse des Proletariats heute unmöglich.
Viele Aufstände und Versammlungen wurden blutig niedergeschlagen. Hunderte bezahlten diesen Verrat der SPD und USPD mit ihrem Leben. Dieser Verrat, der der bürgerlichen Ordnung trotz der Niederlage der Arbeiter zeigte, dass eine soziale Revolution möglich ist, führt zur bürgerlichen Diktatur der NSDAP, zur Zerschlagung aller Organisationen der Arbeiterklasse (inklusive SPD) und zu Millionen von Toten.
Das Fehlen einer revolutionären Partei bereits vor der Revolution, führte zu dieser Niederlage, die bis heute andauert!

Auch wenn Luxemburg zu spät reagierte, handelten sie nie abstrakt, sondern vor allem unter dem Aspekt der Entwicklung des Klassenkampfes und des Vorantreibens der Revolution. Rosa war weder eine Partei-Gegnerin noch eine Pazifistin, wie die Reformisten und Autonome sie gern darstellen. Sie war immer eines: Revolutionärin.
Sie wusste dass politische Gleichheit nur mit sozialer und wirtschaftlicher Gleichheit möglich sei. Sie verteidigte die soziale Revolution in Russland:
Der Sozialismus … hat … zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen – gegen Eigentum…Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegen bleiben. (Rosa Luxemburg: Zur russischen Revolution)

Was heißt der Kampf von Rosa und Karl heute?

Auch heute befindet sich der Kapitalismus im Stadium des Imperialismus. verschärfte Ausbeutung, Sozial- und Bildungsabbau und der Angriff auf demokratische Rechte, Hetze gegen MigrantInnen, Imperialistische Kriege, „Krieg gegen den globalen Terrorismus“ und Kriminalisierung des militanten sozialen Widerstand, sprechen für eine relative Krise des bürgerlichen Systems. Dazu Luxemburg:
Der Imperialismus ist ebenso sehr eine geschichtliche Methode der Existenzverlängerung des Kapitals wie das sicherste Mittel, dessen
Existenz auf kürzestem Wege objektiv ein Ziel zu setzen. Damit ist nicht gesagt, daß dieser Endpunkt pedantisch erreicht werden muß. Schon die Tendenz zu diesem Endziel der kapitalistischen Entwicklung äußert sich in Formen, die die Schlußphase des Kapitalismus zu einer Periode der Katastrophen gestaltet.
Auch wenn die Revolution nicht direkt bevorsteht wie 1918, ist die Diskussion um Strategien und Taktiken , der Aufbau einer revolutionären Massenpartei, einer revolutionären Massenorganisation der Jugend und die Formierung von Widerstandorganen und entsprechende Exekutivabteilungen, also Instrumente zur Zerschlagung der bürgerlichen Ordnung und Verteidigung einer sozialistischen Demokratie, längst auf der Tagesordnung.

Wir müssen wie Rosa, Karl, Lenin und Trotzki den Kampf gegen die kapitalistische Ordnung mit dem Kampf gegen ihre Verteidiger verbinden. Die SPD und Linkspartei privatisieren Wohnungen, setzen Hartz4 durch, zerschlagen Tarifverträge, führen Studiengebühren ein (fördern gleichzeitig Eliteunis für Reiche) bezeichnen sich als „links“. Angesichts solch „linker“ Praxis ist es kaum ein Wunder, dass Jungendliche entweder in unpolitischem Individualismus und Konsumrausch absinken oder sich politische Jugendliche zunehmend an der nationalsozialistischen Kameradschafts- und Parteiszene orientieren, organisieren und kaderisieren. Wiederholt baut die Sozialdemokratie ihre Totengräber auf. Leider auch unsere! Deshalb heißt der praktische Kampf der Linken auch der politische Kampf innerhalb der Linken!
Als Revolutionäre tun wir das jedoch nicht abstakt und theoretisch. Wir müssen uns an Schule, Uni, Betrieb und im Stadtteil organisieren und Aktionsgruppen und –komitees aufbauen.
Wir müssen Plattformen der Aktion aufbauen und die Sozialdemokratie aus SPD und Linkspartei zwingen ihren Führungsanspruch in der Praxis zu beweisen und den Utopismus des Konzeptes eines sozialen Kapitalismus („demokratischer Sozialismus“), die zu immer mehr blutigen Niederlagen führt, den Massen praktisch vor Augen halten. Dabei werden wir politisch unabhängig bleiben und für unsere Perspektive- also die revolutionäre Machtergreifung der Massen- kämpfen.
Wir fordern daher alle auf sich diesem Kampf anzuschließen und Aktionsstrukturen aufzubauen und um soziale Rechte und Befreiung zu kämpfen.
Wir fordern daher alle Arbeiter, Jugendlichen, MigranInnen und Linke auf sich im
Netzwerk-Linke-Opposition zu vernetzen, einer Plattform für Aktionseinheit und Diskussion um Perspektiven und Notwendigkeit einer politischen Organisation links von der Linkspartei.
REVOLUTION hat sich der Aufgabe verschrieben, eine solche Organisation der Arbeiter – eine globale revolutionäre Arbeiterpartei aufzubauen: der 5. Internationale.
REVOLUTION hat sich zur Aufgabe gesetzt eine unabhängige Organisation der Jugend in politischer Solidarität zur Arbeiterorganisation aufzubauen – in Deutschland und international.
Wir rufen alle Jugendlichen, die etwas gegen Ausbeutung, Unterdrückung und imperialistischen Krieg tun wollen auf; wir rufen alle, die gegen Unterdrückung und Benachteiligung in der Schule, an der Uni, in der Ausbildung und im Betrieb aktiv werden wollen auf; wir rufen alle Jugendlichen, die vom Kapitalismus die Schnauze voll haben, auf:
Kommt zu REVOLUTION! Diskutiert mit uns, kämpft mit uns – baut REVOLUTION mit auf!
Schließ dich dem Kampf für eine revolutionäre Massenpartei an!
Kämpft für das Werkzeug der Jugend! Kämpft mit REVO für den Aufbau einer revolutionären und unabhängigen Jugendinternationale!

Vorwärts zur 5. Internationale

Vorwärts zu einer neuen Jugendinternationale!

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One thought on “Über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht”

  1. Sereke welat sagt:

    Das ist ungeheuer gelernt hier wird nichts alles wiederholt sich wie zuvor, Ob das überhaupt nichts geschehen ist Millionen von leben würden verstört das ist unmenschlich,meine Meinung nach Das Brutalität musst stoppen.bei jeden Preis ohne Gewalt das wäre die Lösung

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